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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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angehaltenem Atem starrte die Besatzung des Pioniers dem Ansturm entgegen. Die fremden Fahrzeuge waren kleiner als das Schiff von der Erde, schienen aber leichter zu manövrieren sein. Sie schwenkten, noch innerhalb der Stadtgrenzen, plötzlich ein und schlossen sich enger aneinander. Dann nahmen sie Kurs auf die dunklen Gebäude am Rand der Stadt und passierten, sie in niedriger Höhe. Für den Bruchteil einer Sekunde war die Luft um sie von einem hellen Leuchten erfüllt, und Arcot nickte, als habe er dies erwartet.
    „Sie haben den um die Stadt errichteten Schutzgürtel passiert“, sagte er. „Meine Vermutung war richtig. Beglückwünschen wir uns zu unserer Besonnenheit, die uns nicht ahnungslos in das Feld jener noch unbekannten Strahlen geraten ließ. Warten wir ab, was weiter geschieht!“
    Morey rückte unruhig auf seinem Platz, er schien kein Freund des Wartens zu sein. „Ihre Kaltblütigkeit in allen Ehren, Arcot“, ließ er sich lautstark vernehmen, „abwarten scheint mir nicht die geeignete Methode. Warum geben wir uns nicht zu erkennen? Ein einfaches, unmißverständliches Signal, das unsere friedlichen Absichten bekundet!“
    „Etwa ein Lichtsignal?“ entgegnete Arcot scharf. „Haben Sie schon vergessen, was geschah, als sich die Bewohner der Nigra der Erde näherten? Sie hielten das Signal, diesen simplen Lichtstrahl, für eine bedrohliche Waffe, und aus diesem Mißverständnis resultierte der fürchterliche Krieg mit dem Schwarzen Stern. Wollen wir es wieder dazu kommen lassen? Nein, wir müssen warten.“
    „Sie tragen die Verantwortung, Arcot“, warnte Morey unbehaglich. „Ich wasche meine Hände in Unschuld, wenn es schiefgeht.“
    Arcot antwortete nicht. Aus schmalen Augenschlitzen beobachtete er die Phalanx der anstürmenden Schiffe, die ihre enggeschlossene Formation aufgegeben hatten und nun in breiter Front heranschossen. Sie hatten sich in die Höhe geschraubt und stürzten plötzlich in spitzem Winkel auf den „Pionier“ zu. In der gleichen Sekunde fuhr ein gewaltiger Ruck durch den Rumpf des Erdschiffes, eine unwiderstehliche Macht zog es den Angreifern entgegen. Arcot wurde in seinen Sitz gepreßt, hatte aber noch die Geistesgegenwart, den Rückwärtsgang des Molekularantriebs einzuschalten. Sekundenlang kämpften die beiden Kräfte miteinander, dann löste sich der „Pionier“ langsam aus der gefährlichen Umklammerung, gewann Fahrt, wurde schneller und schneller und jagte endlich steil in den Weltraum empor.
    Arcot wandte sich um, sein Blick suchte die anderen. Wade und Fuller lagen bewußtlos am Boden, Morey taumelte auf unsicheren Beinen wie ein Betrunkener durch den Kontrollraum.
    „Ich habe Sie gewarnt!“ keuchte er heiser. „Ich habe es Ihnen gesagt! Sie wollten uns mit ihren verteufelten Magnetstrahlen vernichten. Setzen wir uns zur Wehr, zeigen wir ihnen, daß auch wir Waffen haben!“
    Arcot schüttelte den Kopf. „Noch nicht, Morey! Ich sähe es lieber, wir könnten uns den Bewohnern freundschaftlich nähern. Kümmern Sie sich um Fuller und Wade, ich werde inzwischen überlegen, was zu tun ist.“
    Schweigend kniete Morey neben den Bewußtlosen nieder. Er fühlte ihren Puls, suchte nach äußeren Verletzungen, fand aber keine. Dann rüttelte er sie unsanft, worauf zuerst Fuller, kurz danach Wade die Augen aufschlug. Stöhnend richteten sie sich auf und nahmen ihre Plätze wieder ein.
    Die feindlichen Schiffe verfolgten den „Pionier“ immer noch, aber ihre Geschwindigkeit reichte nicht aus, den Abstand zu verringern. Arcot machte sich den Spaß, die Stadt in weiter Kurve zu umrunden. Sobald die gegnerischen Schiffe sich trennten, um den „Pionier“ von zwei Seiten zugleich anzugreifen, ließ er das Schiff in steilem Winkel und mit voller Geschwindigkeit in den Himmel steigen, so daß die Verfolger hoffnungslos zurückblieben.
    „Ein neckisches Spiel, das sich in alle Ewigkeit fortsetzen läßt“, bemerkte Morey ironisch. „Leider geht es auf Kosten unserer Energievorräte. Können Sie sich nicht etwas anderes einfallen lassen?“
    Arcot nickte. „Schon dabei, Morey. Geben wir ihnen eine kleine Demonstration von der Wirkung unserer Waffen. Vielleicht besinnen sie sich dann eines Besseren.“ Er ließ das Schiff zum Stillstand kommen. Sofort stürmten die feindlichen Schiffe aus verschiedenen Richtungen auf den „Pionier“ zu. Arcot drehte den Schalter, der die Tarnkappe in Tätigkeit setzte, das Schiff wurde unsichtbar. Mit grimmigem Gesicht

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