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Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Titel: Kostas Charistos 5 - Faule Kredite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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nützlich sein könnten. Sicherlich haben Sie schon gehört, wie erfolgreich Sissimopoulos als Bankmanager war.«
    »Ja, er war sehr erfolgreich, aber menschlich sehr umstritten. Jedenfalls habe ich das so herausgehört.«
    Tsolakis lächelt. »Nun, umstritten ist ein relativer Begriff. Zu den Großkunden der Bank war er äußert zuvorkommend. Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung. Aber darum geht es eigentlich nicht.«
    Schweigend warte ich ab, dass er zur Sache kommt. Langsam beginne ich zu ahnen, dass ich endlich etwas über Sissimopoulos erfahren werde, was über seine bloßen Charaktereigenschaften hinausgeht.
    »Sissimopoulos’ Lebenslauf ist eine Erfolgsstory, Herr Kommissar. Nur, dass der Erfolg stets auch eine Schattenseite hat.« Nach einer kleinen Pause fügt er mit einem Blick auf Fanis hinzu: »Minister haben ihre versteckten Budgetposten, Banker ihre geheimen Firmen. Im ersten Fall weiß niemand, wohin das Geld fließt, im zweiten Fall niemand, woher das Geld stammt.«
    »Und woher stammt das Geld für den Aufstieg der Central Bank?«, frage ich Tsolakis. Dabei kriecht die Angst in mir hoch, dass mir der tiefere Sinn seiner Ausführungen vielleicht verborgen bleibt, da meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse gerade mal so weit reichen, dass ich mit meinem Gehalt bis zum Monatsende auskomme.
    »Sissimopoulos hat eine kleine Investmentbank gegründet, die Coordination and Investment Bank, die…«
    »…eine Offshoregesellschaft ist«, falle ich ihm ins Wort. Selbst Bullen sind mittlerweile mit den Tricks der Finanzelite vertraut.
    »Nun, ihr Sitz ist in Vaduz, also in Liechtenstein. In Griechenland tritt sie nirgends in Erscheinung, nicht einmal mit einer einzigen Filiale. Alle großen Kapitalgeschäfte der Central Bank gehen von dieser Investmentbank aus.« Er setzt eine lehrerhafte Miene auf: »Und hier kommen die Offshorefirmen ins Spiel, Herr Kommissar. Ein Großteil des Anlagekapitals stammt aus zypriotischen Offshoregesellschaften, der andere Teil von den Kaimaninseln.«
    Langsam dämmert es mir. »Ah, Geldwäsche…«
    Er nickt zustimmend. »Genau. Die zypriotischen Offshorefirmen verwalten vorwiegend russisches Kapital, die von den Kaimaninseln Gelder unterschiedlichster Provenienz. Sie wissen, worum es geht: Hinter jeder Geldwäsche verbirgt sich die organisierte Kriminalität. Also ist nicht auszuschließen, dass auch Sissimopoulos’ Ermordung damit in Zusammenhang steht. Die organisierte Kriminalität hat sich ja seit 1989 immer mehr zu einer Art Investmentbank gewandelt.«
    Mit dem Wasser, das mir der Schwarze serviert hat, spüle ich auch die dargebotenen Informationen hinunter. Stathakos ermittelt zwar in Richtung Terrorismus, doch Tsolakis’ Hinweise deuten eher auf mafiose Machenschaften hin.
    »Woher wissen Sie so gut Bescheid?«, frage ich neugierig.
    »Neben dem Leistungssport habe ich Wirtschaft studiert. Als meine sportlichen Verpflichtungen überhandnahmen, habe ich das Studium aufgegeben. Nun, da ich im Rollstuhl sitze, habe ich es wiederaufgenommen. Auch meine pc- Kenntnisse habe ich perfektioniert. Wenn man weiß, wo man im Internet suchen muss, ist man den anderen immer einen Schritt voraus, Herr Kommissar.«
    »Und was war der Auslöser für Ihre Suche?«
    Tsolakis lächelt. »Ein dermaßen rasanter Aufstieg innerhalb kürzester Zeit ist suspekt, das gilt für Personen wie für Unternehmen oder Banken. In so einem Fall steckt immer etwas Zwielichtiges dahinter.«
    »Vielen Dank, dass Sie uns so bereitwillig geholfen haben«, sage ich, als wir uns zum Abschied erheben. »Das waren interessante Informationen.«
    »Schön, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben«, lautet die höfliche Antwort.
    »Er war nicht nur ein guter Sportler, er hat auch Köpfchen«, sage ich zu Fanis, als ich den Seat starte.
    »Wer im Sport erfolgreich sein will, muss clever sein«, erwidert Fanis. »Um Rennen zu gewinnen, benötigt man nicht nur die sportlichen Fähigkeiten, man muss auch strategisch denken können. Vor allem als Mittelstreckenläufer auf der 8oo-Meter-Distanz.«
    Ich denke, dass mir Lasaridis von der Abteilung für Wirtschaftskriminalität in Bezug auf Investmentbanken und Offshorefirmen sicher weiterzuhelfen vermag.
    »Hast du lange auf Katerina warten müssen?«, frage ich Adriani, als wir die Rückfahrt nach Hause antreten.
    »Ach was, eine Viertelstunde später war sie da.« Dann fügt sie hinzu: »Die Schüler an der privaten Nachhilfeschule können von Glück

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