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KR083 - Ich - gegen ihn

KR083 - Ich - gegen ihn

Titel: KR083 - Ich - gegen ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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eine Chance, Forester noch einmal zu stellen?«
    »In Pittsburgh nicht mehr, aber in New York. Ich glaube, meine Vorstellung von Foresters Plänen ist richtig. Er wollte noch eine Sache starten, um Geld zur Finanzierung seines Racheplanes zu beschaffen. Diese Absicht ist gescheitert, und ich denke nicht, daß in den knappen vier Wochen, die ihm bis zur Entlassung Flip Facturs noch bleiben, er eine andere Sache organisieren kann. Ich rechne also damit, daß wir ihn in vier Wochen in New York begegnen und zwar am leichtesten, wenn wir uns an Facturs Fersen heften.«
    »Können wir in den vier Wochen nicht durch eine große Fahndungsaktion seine Spur finden?«
    »Ich halte nichts von einer Fahndung. Einen Mann wie Forester fängst du nicht mit den üblichen Methoden. Er wird sich nicht früher einer Gefahr aussetzen, bis seine Stunde gekommen ist. Und diese Stunde ist der Augenblick der Entlassung Facturs aus dem Gefängnis.«
    »Was ist mit der Frau, mit Lilian Green?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Factur wird früher als sie aus dem Gefängnis kommen. Wir müssen Forester schon bei seiner ersten Rache fassen.«
    Wir fanden keinen Schlaf in dieser Nacht. Wir saßen schweigend zusammen. Hin und wieder stand einer von uns beiden auf, ging unruhig im Zimmer auf und ab, ließ sich mit einem Stöhnen wieder in seinen Sessel fallen. Wir warteten auf den Anruf des Polizeichefs und als endlich kurz nach Mitternacht das Telefon läutete, stürzten wir uns beide darauf.
    Phil war eher daran. »Ja?« fragte er gepreßt, und dann strahlte sein Gesicht auf. »Danke«, sagte er und legte den Hörer zurück.
    »Das Kind ist gefunden worden, Jerry«, lachte er mich an. »Ein Dorfpolizist fand es beim Streifengang am Eingang eines Nestes, Walfour oder so ähnlich heißt der Ort. Der Chef schickt den Wagen vorbei, der das Kind abholt. Wenn wir wollen, können wir mitfahren.«
    Wir fuhren mit und informierten uns unterwegs an Hand der Karte, wo Walfour lag. Es lag an der Autobahn nach Chicago. Ich war überzeugt, daß Forester den Weg nur benutzt hatte, um uns irrezuführen. Sein Ziel blieb nach wie vor New York.
    Einige Meilen von Walfour kreuzte die Autostraße eine Bahnlinie.
    Ich tippte mit dem Finger auf die Stelle.
    »Ich wette, daß wir hier in dieser Gegend den Mercury finden. Forester fährt nicht in einem der Polizei bekannten Auto weiter. Vermutlich wird er versuchen, einen Zug zu erwischen. Sicherlich beherrscht er den alten Tramptrick, sich auf einen fahrenden Güterzug zu schwingen.«
    Wir erreichten Walfour erst am anderen Morgen. Es war ein kleines, sauberes Dorf. Die Polizeiwache war in einem gemütlich aussehenden Bauernhaus untergebracht.
    »Hier ist unser kleiner Findling«, sagte der Wachhabende stolz und zeigte uns das Kind, das auf der Dienstpritsche tief und fest schlief. Es wachte nicht auf, als ich es hochnahm, mit ihm zum Wagen ging und es vorsichtig auf die Polster im Fond legte. Es wußte nicht, daß es jetzt gerettet war.
    ***
    Wir legten uns in den vier Wochen, die bis zur Entlassung Facturs blieben, nicht auf die faule Haut. Wir trafen alle Vorbereitungen, um Forester, wenn er kam, gut empfangen zu können.
    Ich hatte’ mehrere Unterredungen mit einer Reihe von Leuten, die teils freiwillig, teils mit einigen Vorbehalten für die Polizei arbeiteten. Ich machte ihnen klar, wie viel uns an diesem Manne lag, und ich warnte sie nachdrücklich, etwas für ihn zu tun.
    Phil sorgte unterdessen dafür, daß sämtliche Polizeibeamten New Yorks auf Forester geimpft wurden. Sie erhielten Bilder und Beschreibungen von ihm und die nachdrückliche Anweisung, nicht zu versuchen, sich durch seine Verhaftung besondere Lorbeeren zu verdienen, sondern Alarm zu geben, und zwar sofort.
    Es rückte der Tag heran, an dem Flip Factur entlassen werden sollte. Zwei Tage davor suchten wir ihn noch einmal in seiner Zelle auf.
    »Wir haben einen Vorschlag für dich, Flip«, setzte ich ihm auseinander. »Du könntest eine Menge von dem gutmachen, was du verbrochen hast, wenn du ihn annimmst.«
    Er blickte mich gespannt an, sagte aber nichts.
    »Wir haben John Foresters Spur verloren«, fuhr ich fort. »Wir rechnen damit, daß wir sie in deiner Nähe wiederfinden können, aber wir wollen dich nicht ungewarnt in eine Gefahr stolpern lassen. Du könntest uns als Angelhaken für ihn dienen.«
    »Kommt nicht in Frage«, schnitt er mir das Wort ab. »Wenn ich herauskomme, verlange ich Schutz bis zum Flughafen. Ich nehme die erste Maschine

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