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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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es so, wie ich es sagte. Nie ist mir bisher der Gedanke gekommen, mich für einen dieser ausgekochten Burschen zu halten, wie sie in Detektivromanen Vorkommen.
    Ich halte mich für einen Mann mit durchschnittlicher Intelligenz, der zuweilen sogar unter dem Übel leidet, unüberlegt zu handeln.
    Blight hatte mich jedoch offensichtlich missverstanden, denn er erwiderte etwas scharf: »Ich mag es nicht, wenn jemand mit seiner Bescheidenheit kokettiert, und ich muss Sie berichtigen: Ihr Ruf ist tatsächlich nach Washington gedrungen.«
    Phil rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her und meldete sich schließlich: »Da reden wir nun schon eine ganze Weile um die Sache herum, und bis jetzt weiß noch keiner von uns beiden, um was es sich überhaupt handelt.«
    Ich nickte.
    »Mister High sprach nur andeutungsweise von einem Mord im Golf von Mexiko. Um was handelt es sich da im Detail, Mister Blight?«
    Blight schien ein Mann zu sein, der ungern auf direkte Fragen Antwort gab.
    »Wo haben Sie Ihr Gepäck?«, fragte er.
    »Wie befohlen noch auf dem Flugplatz, Mister Blight.«
    Er nickte befriedigt. »Gut so! Sie werden noch heute weiterfliegen und zwar quer über den halben Kontinent in das Land der Cowboys und Atombomben.«
    Phil und ich blicken uns fragend an. Mir missfiel die Art, wie Blight uns im Ungewissen ließ.
    »Vielleicht sagen Sie uns doch besser erst einmal, worum es sich handelt. Es fällt mir vorläufig schwer, zwischen unserem Gepäck, dem Land der Atombomben, dem Golf von Mexiko und einem Mordfall irgendwelche sinnvollen Verbindungslinien zu ziehen.«
    Blight lachte. »Ihre Aufforderung war überflüssig. Fangen wir mit dem Golf von Mexiko an. Wenn man von Brownsville aus morgens in Richtung Osten über den Golf von Mexiko blickt, bietet sich einem ein wunderbares Bild. Die Sonne taucht so behutsam aus dem Meer, dass sich der Übergang der Meeresfarbe von grau ins Rote und schließlich ins Postkartenblaue fast unmerklich vollzieht. Nördlich von Brownsville sieht man die Lagune Madre liegen, eingezwängt zwischen dem Festland und der lang gestreckten Insel Padre. Sie können mir glauben, es ist ein wundervolles Bild, das sich einem dort bietet.«
    Phil und ich blickten uns an, zum zweiten Mal, und noch fragender. Das war ja alles sehr schön und gut, aber wir fragten uns unwillkürlich, ob wir nicht aus Versehen an den Agenten eines Reisebüros geraten waren.
    »Ab und zu gleitet ein Fischerboot mit braunen Segeln an einem vorbei«, fuhr Blight unerschüttert fort. »Und ab und zu sieht man eine Motorjacht.«
    Blights Stimme bekam etwas Angespannte, als er fortfuhr: »Wenn man dann aber eine Motorjacht beobachtet, die steuerlos irgendwie an der Grenze der Drei-Meilen-Zone hin und her schlingert, wird man misstrauisch. Der Beamte der Küstenwache, der eine solche Motorjacht eines Morgens, genauer gesagt vor zwei Tagen um sieben Uhr morgens beobachtet, wurde misstrauisch.«
    Er erhob sich. »Er fuhr mit einem Polizeiboot zu dem steuerlosen Schiff und fand dort nichts weiter von Belang, als einen faustgroßen Gesteinsbrocken im Laderaum, ein Stück bedruckten Papiers und einen Mann in einem weißen Panamaanzug. Der Panamaanzug war nicht mehr ganz sauber, vor allem auf der linken Seite der Brust. Es waren dort einige hässliche rote Flecken. Man hatte diesen Mann nämlich erschossen.«
    Blight zündete sich eine dünne schwarze Zigarre an und wechselte von seiner bisherigen melodramatischen Art der Berichterstattung in einen sachlichen Ton über: »Spuren waren keine zu finden. Der Ermordete konnte bisher nicht identifiziert werden. Der Mörder musste ihm sämtliche Papiere abgenommen haben. Gesicht und Fingerabdrücke des Ermordeten sind bisher noch nicht in den Polizeiakten irgendeines Staates aufgetaucht. Der Mann ist für uns eine Gleichung mit zwei Unbekannten, das heißt, er wäre es, wenn wir nicht zumindest einen indirekten Anhaltspunkt gefunden hätten: In der Kajüte, in der man den Ermordeten fand, lag auf dem Bett ein Buch, in welchem der Ermordete gelesen haben musste, den Fingerabdrücken nach zu urteilen. In diesem Buch wiederum lag als Art von Lesezeichen ein Ausweis der Spielhölle Lonely Ranger in Las Vegas. Mit diesem Ausweis hat es eine eigene Bewandtnis, man bekommt einen solchen nur im Lonely Ranger. Das Spiellokal will damit seine Nächstenliebe dokumentieren und seine Bereitschaft, auch dem Verlierer noch eine Chance zu geben. Jeder, der im Lonely Ranger bei Roulette, Baccarat oder

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