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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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sonst wo die Summe von fünfhundert Dollar verloren hat, bekommt einen weißen Schein, den er gegen Spielmarken im Wert von dreißig Dollar oder gegen Bargeld im Wert von fünfzehn Dollar eintauschen kann. Es gibt dann für höhere Summen noch verschiedene Farben, und schließlich landet das alles bei dem gefürchteten roten Schein, den erhält man bei einen Verlust von Dreitausend und mehr. Dieser Schein berechtigt zum Empfang einer Summe von hundert Dollar. Nun, unser Freund benutzte einen solchen roten Schein als Lesezeichen.«
    Phil wollte zeigen, wie klug er war, und warf ein: »Folglich hat sich der Ermordete im Lonely Ranger aufgehalten und dort eine Summe von mindestens dreitausend Dollar verspielt. Wann hat er sich dort aufgehalten? Sind die Scheine datiert?«
    »Der Schein war gestempelt mit dem Datum vom 3. August 1953«, erwiderte Blight.
    »Das Dumme ist nur, dass kein Name auf dem Schein stand«, sagte ich.
    »Sagte ich das bereits?«, fragte Blight.
    »Nein, aber im anderen Fall hätten Sie sonst schon längst davon gesprochen.«
    Ich fuhr fort: »Und das Dumme ist weiter, dass diese Spur nicht viel wert ist. Das Datum dieses Scheins liegt schon beinahe ein Jahr zurück.«
    »Diese Frist von nahezu einem Jahr wird noch eine gewisse Rolle spielen in diesem Zusammenhang«, sagte Blight.
    Ich stellte weiterhin fest: »Und das Unerklärliche an dieser Sache ist, dass Sie den Schein überhaupt gefunden haben. Es ist doch anzunehmen, dass jeder normale Mensch sich einen solchen Schein nicht als Andenken aufbewahrt, sondern ihn gegen hundert Dollar eintauscht. Also muss der Ermordete, falls ihm der Schein überhaupt gehört, vor Jahresfrist ein ungewöhnlich reicher Mann gewesen sein, oder irgendetwas muss ihm am Einlösen des Scheines gehindert haben.«
    Blight nickte.
    »Das wäre nun der Mordfall. Sie können sich aber denken, dass wir Sie nicht hierher gerufen haben, weil auf irgendeiner Jacht irgendein Mann ermordet worden ist. Man hat Sie beide also nicht geholt, um einen simplen Mordfall aufzuklären. Das hätte die Polizei von Texas oder New Mexiko auch gekonnt, oder zumindest versuchen können. Das FBI hat sich aus einem anderen Grund der ganzen Sache angenommen. Dieser Grund setzt sich aus drei unscheinbaren Dingen zusammen, diesem, diesem und diesem.«
    Mit den letzten Worten legte Blight folgende Gegenstände auf seinen Schreibtisch: Ein faustgroßes, grün schimmerndes Mineral, ein Buch und ein Stück Fotopapier, an das ein Schreibmaschinenblatt geheftet war.
    Ich bemühte mich nicht ebenfalls ein so dümmliches Gesicht zu machen wie Phil. Es gelang mir aber nicht ganz.
    »Dieses Gesteinsstück besteht aus Uranpechblende. Uran ist ein eisenähnliches Schwermetall mit dem chemischen Ordnungswert 82, Atomgewicht 235«, erklärte Blight. »Hauptfundorte in der Tschechoslowakei, in Katanga…«
    »Wo liegt das?«, fragte Phil in der Absicht, mühsam ein wenig Interesse zu heucheln.
    »Belgisch-Kongo. Dann weiter in Aue in Sachsen…«
    »Wo liegt das?« Phil war konsequent.
    »In Deutschland«, sagte Blight ungeduldig. »Aber das ist alles uninteressant, und sie können es in jedem Lexikon nachlesen. Interessanter ist, dass dieses Metall die wichtigste Voraussetzung zur Gewinnung von Atomenergie bildet, dass es keinen Staat gibt, der nicht wie der Teufel hinter der Seele hinter Uran her ist, entweder um es zu exportieren oder um es selbst zu verwerten. Interessant ist ferner, dass seit einiger Zeit in Utah und in Kansas Uran gefunden wird. Die Untersuchung hat ergeben, dass es sich bei diesem Stück Uran…«
    Er tippte mit dem Finger auf den so harmlos ausschauenden Brocken.
    »…dass es sich bei diesem Stück um Uranpechblende aus Kansas handelt. Man fand das Stück im Laderaum der Jacht. Man fand noch mehr. Man fand Spuren im Laderaum, die auf ein Entladen des Schiffes hindeuteten. Unsere Spurensicherung untersuchten den Laderaum und stellten fest, dass die Entladung unmittelbar nach dem Zeitpunkt vorgenommen wurde, den der Arzt für die Ermordung des Unbekannten angegeben hatte.«
    »Wie hat man das herausgefunden?«, fragte Phil neugierig.
    Blight zuckte die Achseln.
    »Fragen Sie unsere FBI-Alchimisten. Es gibt ja praktisch nichts, was die Chemiker und Physiker in ihren Laboratorien nicht herausfinden. Soweit ich als Laie darüber informiert bin, ist auch das Holz einer Art von Oxydationsprozess unterworfen, sodass man bei durch den Transport schwerer Kisten frisch aufgekratzten ›Wunden‹

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