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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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Extraordinary Hall nannte.
    Hier wurde um größere Summen gespielt, an den Baccarat-, den Roulette- und den Pokertischen.
    Hier herrschte nicht die armselige Wartesaalatmosphäre der Automatenhalle. Hier wurde getrunken und das nicht zu knapp.
    Der Geschäftsführer eilte dienernd auf uns zu: »Meine Herren, ich kann Ihnen einen Hinweis geben.«
    Er war außerordentlich höflich, dieser Mann. Schließlich hatten wir unserer Rolle gemäß ja auch genug Geld bei ihm gelassen.
    »Dort drüben am Roulettetisch stehen drei Herren, die im August vorigen Jahres öfter hier waren. Wie Sie sagten, war doch Ihr Bekannter im vorigen August mit Bestimmtheit hier. Vielleicht weiß von diesen Herren jemand…«
    »Ich finde es bemerkenswert, dass Sie sich nach so langer Zeit noch an die Herren erinnern«, warf ich ein.
    Der Geschäftsführer lächelte geschmeichelt.
    »Man hat Gelegenheit, sich in meinem Beruf ein überdurchschnittliches Personengedächtnis…«
    »Und dann finde ich es bemerkenswert, dass Ihr Personengedächtnis Sie im Falle meines Freundes im Stich gelassen hat.«
    Der Mann wurde bleich. Irgendetwas stimmte da nicht. »Ich… ich kann nun doch wirklich nicht jeden, der dumm genug ist, sein Geld zu verspielen…«
    Das Pulver war von diesem Burschen offenbar nicht erfunden worden.
    »Woher wissen Sie, dass unser Freund hier Geld verspielt hat?«, fragte ich schnell. »Meines Wissens haben wir über diesen Umstand bisher noch kein Wort verloren.«
    Dem Geschäftsführer trat der Schweiß in kleinen Tröpfchen auf die Stirn. Ganz sicher wünschte er uns in das Land, in dem der Pfeffer wächst.
    »Setzen Sie sich und trinken Sie ein Glas Whisky mit uns«, forderte ich ihn freundlich auf.
    Phil hatte längst die andere Seite dieser aussichtsreichen Situation erfasst und behielt die drei Herren, auf die uns der Geschäftsführer hingewiesen hatte, scharf im Auge. Sie standen gelangweilt am Roulettetisch und beobachteten das Spiel, ohne sich selber daran zu beteiligen.
    Der Protest half unserem Geschäftsführer recht wenig. Ich nahm sein Handgelenk und zog ihn mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl.
    Er massierte sich sein Handgelenk.
    »Ich möchte dann lieber einen Martini«, sagte er schließlich trotzig.
    Er bekam seinen Martini.
    »Sie werden uns jetzt rückhaltlos alles sagen, was Sie uns bisher verschwiegen haben«, forderte ich ihn auf.
    »Sie ahnen gar nicht, wie flegelhaft, ja geradezu gewalttätig wir sein können, wenn uns etwas gegen den Strich geht«, assistierte mir Phil, ohne die drei Herren aus den Augen zu lassen.
    »Also schön«, bequemte unser Mann sich schließlich. »Ich kann nicht leugnen, dass ich Sie belogen habe.«
    »Dazu haben Sie sich in den letzten drei Minuten etwas zu dumm angestellt«, pflichtete ich höflich bei.
    »Ich bin aber nicht so dumm, um nicht Folgendes festgestellt zu haben«, erklärte der Geschäftsführer des Lonely Ranger. »Der Mann auf Ihrer Fotografie ist tot. Das Gesicht auf dem Bild ist das Gesicht eines Toten. Sie können mir da nichts vormachen. Ich habe einige Semester Medizin studiert, bevor ich… ,na, das gehört nicht zur Sache, Ihr Freund, möglicherweise sogar Ihr naher Verwandter, hat hier vor knapp einem Jahr ein Vermögen verspielt. Von Zeit zu Zeit kommt so etwas vor. Von Zeit zu Zeit begeht ein solcher Hasardeur dann Selbstmord. Und ab und an kommt dann irgendein Verwandter angerückt und schlägt oder schießt das Spielcasino zusammen, in dem der Betreffende sein oder anderer Leute Geld verloren hat, um dann Selbstmord zu begehen.«
    »Sie glaubten also, dass wir die Absicht hatten, uns für den Tod unseres Freundes, Verwandten oder was er sonst ist, zu rächen und verweigerten uns aus diesem Grunde die Auskunft?«
    Der Geschäftsführer nickte eifrig und fasste offensichtlich frischen Mut. Er nahm die Olive aus dem Glas und steckte sie gedankenverloren in den Mund.
    »Verschlucken Sie den Kern nicht«, meinte Phil besorgt.
    »Warum haben Sie uns dann aber auf die drei Herren hingewiesen?«, fragte ich.
    »Weil Sie sich denen ja auf jeden Fall mit Ihrer verdammten Fotografie genähert hätten. Bisher haben Sie ja jeden damit…«
    »Belästigt«, ergänzte ich hilfreich.
    »Diese drei Gentlemen aber kennen Ihren Freund auf jeden Fall, denn sie haben sich vor einem Jahr seiner angenommen. Ich hielt es aus diesem Grunde für taktisch klug, wenn ich selbst Sie auf die drei Herren hinweise um damit meinen guten Willen zu dokumentieren. Und nun bitte ich Sie

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