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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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um eines, meine Herren: Trinken Sie nicht mehr. Drei Mal ist unser Casino demoliert worden, von Leuten, deren Verwandte hier Geld verloren haben und dann aus dem Leben gegangen sind. Meist legten sie los, wenn sie betrunken waren. Es wäre doch wirklich sehr unvernünftig…«
    Mich interessiert es im Augenblick herzlich wenig, wie oft diese Bude demoliert worden ist, sicherlich viel zu selten. Wesentlich mehr von Belang waren jedoch die drei hilfreichen Herren, die unseren Physiker oder Mineralogen kennen mussten.
    »Sie haben sich des Mannes auf der Fotografie angenommen?«
    »Es scheint sich um solche versponnenen Idealisten zu handeln, möglicherweise Mitglieder einer Sekte. Sie waren schon einige Male hier und haben verzweifelten Menschen, die ihr letztes Geld verspielt hatten, Trost zugesprochen und sie dann mitgenommen. Ihr Freund scheint dann jedoch trotzdem…«
    »Danke. Vielen Dank. Sehr schön«, sagte ich.
    Der Geschäftsführer sah mich ängstlich an. Offenbar befürchtete er einen Anfall. Ich versicherte ihm jedoch, dass alles okay sei, so lange er über unser Gespräch den Mund hielt, im anderen Fall allerdings würde ich dann für nichts mehr garantieren. Er versprach liebend gern, den Mund zu halten. Er presste energisch die Lippen zusammen, um dieses Vorhaben nur ja recht deutlich zu unterstreichen.
    Das Lonely Ranger hatte da einen Geschäftsführer, der eher in eine Milchbar gepasst hätte.
    Aber für Phil und mich war der Geschäftsführer gänzlich uninteressant geworden. Die drei Herren am Roulettetisch erschienen uns im Augenblick mehr der Aufmerksamkeit wert als alles andere. Sie waren unser erster Anhaltspunkt.
    Wir standen neben ihnen. Sie waren zum Pokertisch übergewechselt. Hier spielt kein Angestellter der Bank. Die Gäste spielten selbst, und es saß lediglich ein Aufseher auf einen hohen Stuhl neben dem Tisch.
    Phil setzte sich und nahm ein versiegeltes Päckchen vom Aufseher entgegen.
    Er brach die Packung auf und mischte.
    »Halten Sie mit, meine Herren«, wandte er sich an unsere drei.
    Der größte von ihnen schüttelte abweisend den Kopf.
    »Wir spielen prinzipiell nicht. Wir sind aus einem anderen Grund hier.«
    Phil zuckte die Achseln und fragte zwei weitere Männer. Beide setzten sich zu ihm. Der eine von ihnen war ein junger sommersprossiger Bursche mit hartem, verbittertem Gesicht.
    Das war einer jener unbeherrschten Dilettanten, die geradezu prädestiniert sind, sich durch das Spiel zu ruinieren.
    Die Karten wurden verteilt. Phil nahm die Bank.
    Ich gesellte mich zu den drei Herren, die beobachtend neben den Tisch standen.
    Der Wortführer, zu dem die beiden anderen aufblickten wie zu einem Vorgesetzten, war ein grauhaariger, fülliger Mann in betont solider Kleidung. Sein Gesicht war gerötet, die Haut fest und straff, die grauen Augen unter den buschigen Brauen gerade und ein wenig befehlshaberisch im Blick.
    Ein Farmer mit seinem Verwalter und seinem Vormann, kalkulierte ich, der nach Las Vegas gekommen war, um missbilligend und neugierig zugleich sich einmal dieses verrückte Treiben anzusehen.
    Der Grauhaarige blickte den Jungen mit dem verbitterten Gesicht an, der gerade seine Karten ordnete.
    »Ich würde nicht mehr spielen, junger Mann«, sagte er. »Ich habe Sie verfolgt, von Tisch zu Tisch. Sie haben immer verloren. Sie verlieren auch noch das Letzte.«
    Der Junge fuhr auf. »Das ist mein Problem, nicht Ihres, Alter. Lassen Sie mich in Ruhe!«
    Der Grauhaarige zog wütend die Luft durch die Nase ein und sagte dann kurz: »Es war nur ein wohlgemeinter Rat.«
    »Ich kaufe drei«, sagte der Junge, und Phil warf ihm drei Karten zu.
    Ich schon mich an den Grauhaarigen heran und lächelte etwas dumm.
    »Mein Name ist Malcolm, Jeff Malcolm«, sagte ich. »Finden Sie nicht auch, dass so etwas verboten werden müsste?«
    Der Grauhaarige murmelte wütend: »Niedergebrannt werden müsste dieses Lasternest, mit Stumpf und Stiel.«
    Dann blickte er mich erstaunt an und erinnerte sich, dass ich mich ihm vorgestellt habe.
    »Mein Name ist Hammet, William Hammet. Ein Hammet war es, der damals im Bürgerkrieg die Nordstaatler am Rio Grande besiegte. Leider haben dann die Yankees doch gewonnen. Heute sind wir ja alle Yankees.« Er lachte polternd auf. »Sie sind doch ein waschechter, das hört man doch.«
    Er sah mich abweisend an. »Und woher kommen Sie? Was tun Sie?«
    »New York. Mein Vater hat dort ein Haus für Maßkonfektion. Das wirft ’ne Menge ab.«
    Ich lächelte und

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