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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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einen ereignisreichen Abend verlebt hast, und reiche morgen beim Chef eine Spesenrechnung ein. Mehr wüßte ich an deiner Stelle auch nicht zu tun… im Augenblick«, setzte ich nachdenklich hinzu.
    »Ich glaube dir nicht«, erwiderte Al. »Du kannst mir nichts vormachen. Du weißt Verschiedenes. Du machst ganz den Eindruck eines Jagdhundes, der allerhand rätselhafte Gerüche in die Nase bekommen hat.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Gewohnheitssache. Manchmal stoßen einem ganz routinemäßig verschiedene Dinge auf, die man komisch findet. Man notiert sie im Geiste und schiebt sie in das unterste Gehirnfach, weil man nicht viel damit anfangen kann und im übrigen Urlaub hat.«
    »Also doch«, sagte Al. »Ich habe dich beobachtet. Du hast etwas im Sinn gehabt, als du den Reporter nach dem Geldschein fragtest, und du hast etwas im Sinn gehabt, als du dem Mann im Hapgo den Blödsinn mit dem Fuß erzähltest.«
    Ich wurde etwas ungeduldig.
    »Noch einmal, Al: Gewohnheitssache ohne bestimmten Zweck. Ich weiß auch absolut nichts anzufangen mit der Tatsache, daß mich heute abend zwei Männer belogen haben. Wir sprechen, ein andermal darüber. Irgendwann, wenn ich keinen Urlaub mehr habe. Meinen Urlaub würde ich mir nur durch eine einzige Tatsache stören lassen, und zwar, wenn sich für mich die Möglichkeit ergäbe, dir bei deinem Fall zu helfen.«
    Wir hatten unsere Wagen erreicht. Ich wandte mich an Al.
    »Der Abend ist ohnehin angebrochen, Al. Komm noch auf einen Schluck Whisky zu uns. Werde dir dann vielleicht auch erzählen, was mit dem Reporter und dem Mann im Hapgo los war. Wir fahren langsam, damit du mit deiner Nuckelpinne Schritt halten kannst.«
    Al nickte.
    »Okay, Jerry!«
    Ich stieg mit Phil in den Jaguar und fuhr los.
    Ich sah im Rückspiegel, wie Al uns mit seinem Ford folgte.
    Unmittelbar nach Al starteten noch zwei schwere Wagen.
    Es sah grotesk aus, diese eleganten Straßenkreuzer im Geleit von Als klapprigem Ford, Baujahr 38.
    Ich sah, als wir Coney Island verlassen hatten, daß die beiden Wagen immer noch hinter Al lagen.
    Vor Astoria gerieten wir an eine Kreuzung.
    Ich sah Grün und gab Gas.
    Al schaffte es nicht mehr. Als er die Kreuzung erreichte, blinkte Rot auf.
    Ich fuhr im Schneckentempo weiter und sah, daß auch die beiden Wagen aus Coney Island hinter Al gestoppt hatten.
    Jetzt fuhr Al an.
    Die beiden Straßenkreuzer überholten ihn plötzlich, und dann hörte ich das Stottern einer Maschinenpistole.
    Als Wagen fuhr im Zickzack und landete am Mast einer Bogenlampe.
    Ich rammte meinen Fuß in das Bremspedal und griff nun zum zweitenmal ohne Erfolg an meine linke Brustseite.
    Ich sagte leise, aber mit Inbrunst ein sehr unanständiges Wort.
    Die beiden Straßenkreuzer kamen heran.
    Im Schein der Bogenlampe sah ich neben dem Fahrer des ersten Wagens einen Mann, der eine Tommy Gun in den Händen hielt.
    Ich schrie: »Flach auf den Boden, Phil!«
    Das war leicht gesagt.
    Wir duckten uns in dem engen Raum so tief wie möglich.
    Der Wagen fuhr vorbei, und dann begann das Stottern der Tommy Gun.
    Es knirschte, knisterte und prasselte in unserem Jaguar, als feiere ein Zentner mexikanischer Springbohnen Karneval.
    »Tür auf und ’raus!« schria ich.
    Phil hatte die Tür schon geöffnet.
    Wir rannten geduckt zu Als Wagen. Sosehr uns der Anblick des regungslos auf dem Vordersitz zusammengesackten Al erschütterte, dachten wir zuerst an seinen Revolver.
    Ich griff an seine linke Brustseite.
    Leere Revolvertasche und sehr viel Blut.
    Ich erinnerte mich daran, daß er im Hapgo seinen Revolver in die Tasche seiner Kordjacke gesteckt hatte.
    Die Tasche war mit einem Reißverschluß versehen. Reißverschlüsse klemmen immer, wenn man sie offen will.
    Endlich hatte ich die Kanone in der Hand und außerdem allerdings auch das Nachsehen.
    Von den beiden Wagen war nichts mehr zu sehen. Ich steckte die Kanone ein und sagte zu Phil: »Kümmere dich um Al!«
    Ich rannte zu meinem Jaguar zurück und startete — versuchte zu starten, besser gesagt. Dann hörte ich es tropfen.
    Ich klappte die Kühlerhaube hoch, weil mir nichts Besseres einfiel, und knallte sie nervös wieder zu.
    Blödsinn!
    Es hatte keinen Sinn mehr. Die Burschen waren schon längst über alle Berge.
    Endlich fand sich auf der wenig belebten Straße eine Polizeistreife.
    Ich gab den beiden Cops eine genaue Beschreibung der Wagen und die beiden Kennzeichen.
    »Sogar die Kennzeichen will er sich gemerkt haben«, meinte der eine grienend.
    »Ja«,

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