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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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besonders gut. Er hatte kaum Aufträge und also auch kaum ein Einkommen. Na, und soviel ich weiß, hat man schon für wesentlich weniger Geld Leute umgebracht.«
    »Wieso?« Ich horchte auf. Was sollte das mit dem Geld bedeuten? Der Captain hatte da anscheinend noch eine Neuigkeit, das war sicher.
    »Och«, brummte Hywood. »Ich frage mich nur, wer außer dem Diener davon wissen konnte, daß dem Professor heute morgen durch einen Bankboten zwölftausend Dollar ins Haus gebracht wurden, die er bei seiner Bank am Vortag telefonisch angefordert hatte. Diese hübsche Summe ist ihm also gebracht worden. Der Bankbote, der das aussagte, macht einen durchaus zuverlässigen Eindruck, außerdem konnte uns seine Bank die Quittung vorlegen, die vom Professor beim Empfang des Geldes unterschrieben wurde. Die Unterschrift wurde von unseren Experten sofort geprüft und für echt befunden. Also muß der Tote das Geld gehabt haben. Wo ist es aber jetzt? Mr. Cotton, wo sind die zwölftausend Dollar, die der Professor, wie einwandfrei durch alle Zeugenaussagen geklärt ist, etwa eine Viertelstunde vor seinem Tod erhielt?«
    Ich dachte nach.
    »Stop, Captain!« sagte ich dann. »Wenn das Geld erst eine Viertelstunde vor der Tat bei dem Professor abgeliefert worden ist, dann kann es der Diener schon mal nicht haben, denn der ist nach den Aussagen des Pförtners sehr ’früh aus dem Haus gegangen und ist auch nicht wieder zurückgekommen bis zu dem Zeitpunkt, als er uns in die Arme lief.«
    Hywood lächelte.
    »Stimmt nicht, Mr. Cotton«, sagte er. »Der Privatdetektiv Forster ist als Diener morgens gegen sieben Uhr am Pförtner vorbei auf die Straße gegangen, das ist richtig. Aber derselbe Mann ist bereits um halb acht durch die Hintertür, die nicht an der Pförtnerloge vorüberführt, wieder zurückgekommen. Sein Eintreten wurde von Mr. Callohay, einem anderen Hausbewohner, deutlich gesehen. Außerdem hörte Mrs. Garden etwa um die Zeit, daß die Zimmertür des Dieners aufgeschlossen wurde. Mrs. Garden wohnt nebenan. Und um nun die Geschichte erst völlig kompliziert zu machen: Mr. Forster wurde wieder von zwei anderen Hausbewohnern beobachtet, als er zu einer Zeit das Haus verließ, da der Mord bereits ausgeführt war. Und dabei benutzte er wieder die Hintertür. Alles in allem ein bißchen seltsam, nicht wahr?«
    »Ich gebe mich geschlagen, Hywood!« stöhnte ich. Aber in mir sträubte sich alles dagegen, an die Schuld des Dieners zu glauben.
    Ich stand auf.
    »Besten Dank für Ihre Informationen, Captain«, sagte ich.
    »Keine Ursache«, erwiderte Hywood. »Sobald ich mehr weiß, unterrichte ich Sie wieder.«
    Ich war mit meinen Gedanken schon wieder woanders. Wir drückten uns noch einmal die Hand, dann ging ich wieder.
    ***
    Ich fuhr zum Wahlamtsausschuß.
    Ein Republikaner und ein Demokrat stritten sich bei meinem Eintreten heftig über die Außenpolitik unserer damaligen Regierung, aber sie gaben ihre Diskussionen auf, als ich ihnen erklärt hatte, was ich wissen wollte.
    Bereitwillig schrieben sie mir alle Adressen auf, die ich haben wollte.
    Ich steckte den Zettel ein und brauste weiter. Bei der ersten Anschrift konnte ich vorüberfahren. Der auf dem Zettel als Wahlleiter des siebzehnten Wahlbezirks eingetragene Name war niemand anderes als der von Professor Bradforth, na, und den konnte ich ja nicht mehr besuchen.
    Der zweite Mitarbeiter bei der Wahlleitung des siebzehnten Bezirks war ein gewisser Mr. Jim Marmara. Es mochte etwa nachmittags gegen fünf Uhr sein, als ich vor dem Haus hielt, in dem dieser Mann wohnen sollte. Ich parkte meinen Wagen auf einem in der Nähe liegenden Parkplatz, dann ging ich hinein. Mr. Marmara wohnte im dritten Stock.
    Als ich klingelte, öffnete mir ein Mann, der etwa fünfzig Jahre alt sein mochte.
    »Mr. Marmara?« fragte ich.
    »Der bin ich«, sagte der Mann. »Was wünschen Sie?«
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI«, stellte ich mich vor.
    Der Mann erschrak heftig. Seine Hände begannen auf einmal zu zittern. Ich sah ihn schweigend an. Das machte ihn noch aufgeregter.
    Erst nach einer Weile sagte er: »Bitte, kommen Sie doch herein.«
    Ich ging an ihm vorbei in die Wohnung. Er ließ mich in ein Wohnzimmer treten und forderte mich auf, Platz zu nehmen. Ich setzte mich in einen altmodischen Sessel.
    »Whisky?« fragte Mr. Marmara.
    »Nein, danke«, sagte ich.
    »Zigarette?«
    »Nein, danke.«
    Ich schwieg wieder. Der Mann hatte irgend etwas zu verbergen, das war mir klar. Und daß ihn mein

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