Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
Vom Netzwerk:
er den Stoß ausführte.
    Da ich nichts unternehmen wollte, bevor nicht die Mordkommission eingetroffen war, ging ich wieder hinaus und setzte mich auf die Stufen der Treppe. Ich brannte mir eine Zigarette an und rauchte in Gedanken versunken.
    Nach ein paar Minuten kam der Cop zurück.
    »Wie entdeckten Sie eigentlich den Mord?« fragte ich.
    Er setzte sich neben mich. Ich gab ihm eine Zigarette und Feuer.
    »Ich bin auf Streife«, sagte der Mann, während er den Rauch ausblies. »Als ich hier an dem Haus vorbeikam, hörte ich plötzlich einen lauten Schrei.«
    »Im Haus?«
    »Ja. Ich dachte mir, so schreit keine Frau, bloß weil sie mal ein bißchen Wut hat oder so. Das klang so schaurig, daß ich eben einfach dachte, hier muß ich nachsehen. Ich ging also zur Haustür und klingelte. Ich glaube, ich habe ein paarmal geklingelt, aber es kam niemand. Dann entdeckte ich, daß die Haustür gar nicht geschlossen war, sondern ein ganz klein wenig offenstand, als ob sie nur nachlässig geschlossen worden wäre und hinterher wieder aufging, ohne daß die Leute es merkten. Na, ich überlegte einen Augenblick, ob ich hineingehen dürfte, dann kam mir aber diese plötzliche Stille doch reichlich komisch vor, und ich schob die Haustür einen Spalt weit auf. Und da sah ich die Frau auch schon liegen. Ich bemerkte gleich den Messergriff – na, den Rest konnte ich mir denken. Als ich wieder auf die Straße kam, traf ich Sie.«
    Die Mordkommission kam.
    Captain Hywood kam wie ein Wirbelwind die Stufen der Vortreppe heraufgebraust.
    »Hallo, G-man!« rief er mit seinem donnernden Baß. »Warum beordern Sie unbedingt mich hierher? Der zuständige Kommissar für die Mordkommission ist seit einer Stunde Lieutenant Marowell. Er hat mich vorhin gerade abgelöst!«
    »Sie werden’s gleich selber merken!« sagte ich und führte den Captain in das Haus. »Die Tote ist übrigens Wahlhelferin in dem Bezirk, in dem Professor Bradforth Wahlleiter war!« sagte ich noch.
    Der Captain sah mich groß an, warf einen Blick auf den Messergriff, der aus der Brust der Toten herausragte, dann pfiff er einmal kurz durch die Zähne.
    ***
    Ich wartete noch das Untersuchungsergebnis der Mordkommission ab, das mehr als mager ausfiel, weil hier nicht einmal Fingerabdrücke gefunden wurden, dann fuhr ich nach Hause. Ich wußte, daß der nächste Tag ein Großkampftag sein würde.
    Ich war ehrlich wütend auf mich selbst und auf die ganze Welt, als ich in meiner Wohnung mutterseelenallein saß. Zugleich bereute ich zum soundsovielten Male, daß man Gangstern erst dann an den Kragen gehen kann, wenn man Dutzende untrüglicher Beweise hat. Und natürlich mußte ich an Phil denken, den ich in dem Haus Verlanes gelassen hatte. Ich betete zu Gott, daß ich diesen Entschluß nicht zu bereuen brauchte.
    Wie es halt so ist, wenn Männer wütend und allein sind – ich griff mir eine Pulle Whisky. Damit er besser rutschen sollte, stellte ich mir auch noch drei Dosen Bier dazu. Es war deutsches Exportbier in Blechdosen, ein ganz ausgezeichnetes Getränk für den Durst. Und der Whisky schmeckte mir auch mit jedem Gläschen besser.
    Als ich dann ins Bett gehen wollte, konnte ich doch wahrhaftig kaum die Schlafzimmertür finden! Na, ab und zu darf ein Mann ruhig mal einen über den Durst getrunken haben, beschwichtigte ich mein besseres Ich und warf mich auf mein Bett.
    Zuerst schlief ich ausgezeichnet. Aber dann bereitete mir mein Magen Kummer. Da ich kein Abendbrot gegessen, dafür aber um so mehr getrunken hatte, rebellierte er. Ich konnte es ihm zwar nicht übelnehmen, aber andererseits war ich viel zu faul, aus dem gemütlichen Bett hinauszuklettern, Licht zu machen und so weiter. Ich überlegte also eine ganze Weile, was denn nun zu unternehmen sei, um meinen Magen wirksam zur Ruhe zu bringen. Sofern man das im Halbschlaf und unter Alkoholeinwirkung stattfindende Dösen überhaupt überlegen nennen kann. Jedenfalls aber lag ich also einigermaßen wach im Bett.
    Plötzlich wurde die Schlafzimmertür geöffnet. Zuerst dachte ich, ich hätte so viel gebechert, daß ich schon an Halluzinationen litte, dann aber wurde mir klar, daß ich mich mitten in der realen Wirklichkeit befand mit meinen fünf Sinnen. Na, als ich das erkannt hatte, da zogen sich meine Muskeln von ganz allein zusammen.
    Durch das Fenster fiel das Licht eines wunderbaren Vollmondes in das Schlafzimmer, so daß man auch ohne elektrische Beleuchtung allerhand sehen konnte.
    Durch die Schlafzimmertür

Weitere Kostenlose Bücher