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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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sie bei ihrem Kommen offenstehen lassen, aber als ich im Schlafzimmer das Licht anknipste, sah ich, daß Nummer eins von meinen nächtlichen Besuchern verschwunden war. Also war der Bursche getürmt. Na, darüber konnte ich mich im Augenblick nicht aufregen, der Mann war mir sicher.
    Ich holte meinen Revolver und ging zurück ins Badezimmer.
    »Steh auf!« sagte ich.
    Der Kerl stöhnte, blieb aber liegen.
    Ich schob ihn mit dem Fuß wieder in Reichweite der kalten Dusche und drehte auf. Schon nach ein paar Wasserstrahlen kam er empor.
    »Du marschierst jetzt zu deinem Boß«, sagte ich hart. »Sag ihm einen schönen Gruß von mir. Ich gebe ihm bis heute mittag Zeit, sich selber beim FBI oder bei der City Police zu stellen. Mit einem vollen Geständnis. Dann kann er vielleicht Glück haben und kommt mit Lebenslänglich davon. Macht er von meinem Angebot keinen Gebrauch, dann hole ich ihn noch am heutigen Tage und lege ihm alle Beweise vor, die das pedantischste Gericht nur verlangen kann. Und dann ist ihm der Elektrische Stuhl so sicher wie dir die nächste Abreibung, wenn du dich noch einmal hier sehen läßt. Los, verschwinde!«
    Der Bursche starrte mich ganz verblüfft an. Dann versuchte er zu grinsen. Mir war er zuwider bis in die Haarwurzeln.
    »Scher dich hinaus!« sagte ich.
    Er ging vor mir her durch die Diele. Ich folgte ihm dicht auf den Fersen. Plötzlich sprang er beiseite, stellte mir ein Bein und wollte mich mit einem doppelten Nelson auf die Bretter legen.
    Jetzt reichte es mir aber.
    Ich ließ meinen Revolver fallen und brachte ihn mit einem schönen Jiu-Jitsu-Griff dahin, wohin er mich hatte befördern wollen, auf den Fußboden nämlich. Und dann verprügelte ich ihn nach allen Unregeln einer Schlägerei. Der Kerl fing an zu wimmern und zu schreien, aber mir war das egal. Ich zerschlug ihm seine Visage so, daß ihn noch nach vier Wochen die eigene Mutter nicht wiedererkannt hätte.
    Dann wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.
    »Steh auf!«
    Er blieb wimmernd liegen. So etwas von feiger Heimtücke hatte ich noch nicht gesehen. Ich gab ihm einen Fußtritt, daß er bis vor die Haustür flog. Ein zweiter und dritter Tritt, dann kullerte er die Vortreppe hinab und blieb auf dem Gartenweg liegen. Ich schaltete das Licht aus, schloß die Haustür wieder ab, schob aber diesmal den Sicherungshebel vor und ging dann wieder ins Badezimmer. Ich wusch mir einige Rißwunden aus, tupfte aus unserer Hausapotheke mit einem Wattebausch dieses ekelhaft brennende Jod darauf, verpflasterte mich noch zu guter Letzt, um mit dem Blut nicht das Kopfkissen zu beschmieren, und dann legte ich mich in dem beruhigenden Gefühl, auch in dieser Nacht, die ja nicht gerade langweilig verlaufen war, meine Schuldigkeit getan zu haben, wieder ins Bett.
    Und danach schlief ich wie ein Murmeltier.
    ***
    Als ich erwachte, war es bereits kurz vor Mittag.
    Ich wusch mich und entfernte die Pflaster. Die paar kleinen Platzwunden waren bereits ziemlich abgeheilt, so daß ich keine neuen Pflaster aufzulegen brauchte. Dann zog ich mich an und machte mir schnell ein Frühstück.
    Hinterher sah ich mich im Schlafzimmer um. In meinem Anzug steckte noch das Messer, das eigentlich meinem Korpus zugedacht gewesen war. Und in meinem Bett fand ich dann auch den Revolver des zweiten Besuchers der letzten Nacht. Ich mußte den Rest der Nacht ganz gemütlich mit seinem Revolver unter derselben Decke zugebracht haben. Ein angenehmes Gefühl war das gerade nicht.
    Aber dabei kam mir eine Idee. Ich holte zwei saubere Handtücher aus dem Schrank und wickelte Messer und Revolver darin ein, ohne sie mit den Fingern zu berühren.
    Dann klemmte ich mich hinter das Steuer meines Jaguar. Die Jagd konnte wieder losgehen.
    Dieser Tag war – wie fast alle Wahltage – ein Sonntag. Auf meinem Weg zum FBI fuhr ich an dem für mich zuständigen Wahllokal vorüber und gab meine Stimme ab. Die Leute dort kannten mich ziemlich gut, und der Wahlleiter meinte, als er meine Kratzer im Gesicht sah: »Na, Mr. Cotton, haben Sie gestern wieder Ärger mit den Gangstern gehabt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, mein Lieber. Nicht gestern, sondern heute nacht. Zweitens war es für mich kein Ärger, sondern eine sehr kurzweilige Unterhaltung.«
    »Heute nacht?« fragte der Mann.
    »Ja«, sagte ich. »Mich besuchten zwei Männer, die mich unbedingt kostenlos ins bessere Jenseits befördern wollten. Na, ich habe den beiden diesen Plan ausgeredet.«
    Dröhnendes Gelächter im

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