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KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

Titel: KR149 - Ich hetzte Scotland Yard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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überlegt. Das Eisen wäre ihm zu heiß, und er würde das Radium dem FBI übergeben. In Wirklichkeit wollte er uns nur abschütteln. Aber wir ließen uns nicht einfach an die Wand drücken. Wir stürmten ein paarmal nachts seine Bude und haben das verdammte Zeug gesucht, konnten es aber nie finden.«
    »Weiter?«
    »Der Dicke fuhr wirklich zu Ihnen. Wir hatten bald heraus, daß der Dicke uns prellen wollte, und rasten ihm immer hinterher, wohin er auch ging. Als er bei Ihnen vor der Tür stand, schoß Richard auf ihn, traf ihn aber nur ganz leicht am Oberarm. Tony rannte hin und wollte den Dicken mit Gewalt zu uns in den Wagen bringen.«
    »Dann kam ich aber heruntergelaufen, und ihr mußtet türmen«, ergänzte ich.
    »Wir hatten gedacht, er wollte das Zeug wirklich dem FBI geben, aber wir fanden heraus, daß er sich nur Ihre Hilfe sichern wollte, damit Sie ihn vor uns schützen sollten. Deswegen fuhren wir auch mit der ›Roosevelt‹, um vielleicht noch hier an Bord an das Zeug wieder heranzukommen.«
    »Aber warum habt ihr Phil damals entführt?«
    »Wir dachten zuerst wirklich, Sie wären vielleicht die beiden Engländer, die das Zeug kaufen wollten. Und wir dachten, wenn wir einen von den Käufern haben, kann der Dicke nichts machen und muß uns wieder an der Sache beteiligen.«
    »Aber ihr wußtet doch, daß wir beim FBI sind?«
    »Nein, wir kannten Sie nicht persönlich.«
    Ich nickte. Jetzt war endlich einiges klar. Den Rest würde uns der Dicke erklären, das stand für mich fest.
    »Okay«, sagte ich. »Du kannst deine beiden Kollegen losbinden und mit ihnen verschwinden. Komm, Phil, wir wollen uns doch noch mal gründlich mit Mr. Abralam unterhalten.«
    »Willst du die Leute hier in unseren Kabinen allein lassen?«
    »Sie sind ja nicht das erstemal hier eingedrungen.« Ich wandte mich an Jim Starten. »Sollte etwas bei uns fehlen, wenn wir zurückkommen, dann mache ich Kleinholz aus euch. Wenn du die beiden losgebunden hast, dann verschwindet ihr hier auf schnellstem Wege, klar?«
    Jim Starten nickte. Ich ging mit Phil hinaus.
    »Sollten wir sie nicht doch irgendwo einsperren lassen?« fragte er.
    »Warum? Sie können ja nicht ausreißen. Ringsum ist Wasser, Wasser und nochmals Wasser.«
    »Ja, sicher«, sagte er. »Du hast recht.«
    Wir klopften an Abralams Kabinentür.
    Aber es kam keine Antwort.
    ***
    »Jetzt wird mir langsam unheimlich«, brummte ich. »Obwohl die Sache mit den vier Gangstern einschließlich des ermordeten Tony jetzt klar ist, sind doch noch so viel Unklarheiten, daß wir noch immer mit Überraschungen rechnen müssen.«
    Ich klopfte noch einmal.
    »Wer mögen diese beiden Tommies sein?« fragte Phil unterdessen.
    »Ich nehme an, es sind auch Radiuminteressenten, die irgendwie von der Geschichte Wind bekommen haben. Jetzt wollen sie sich vielleicht an den- Dicken heranmachen, um selber das Geschäft mit ihm zu machen.«
    »Aber der Zettel, den ich bei ihnen fand?«
    »Deutet nur darauf hin, daß sie eben irgendwie erfahren haben, daß der Dicke einem gewissen Pearson etwas liefern will. Es scheint da um eine ziemlich große und internationale Schieberorganisation zu gehen. Ich halte die bei den Engländer für Leute von einer anderen Organisation. Du weißt ja, wie oft sich Gangster- und Schieberbanden gegenseitig das Leben schwermachen.« Phil brummte nur etwas. In Abralams Kabine blieb noch immer alles ruhig, obgleich ich schon das dritte Mal geklopft! hatte.
    »Wollen mal sehen, ob der Dicke vielleicht nicht da ist«, brummte ich und drückte die Klinke hinunter.
    Die Tür ging auf, und wir spazierten hinein. Und wer sah uns mit neugierigen Gesichtern entgegen? Die beiden Tommies, von denen wir gerade geredet hatten.
    Die Kerle waren mir langsam bis zum Halse zuwider, weil sie überall da auftauchten, wo man nicht mit ihnen rechnete. Wenn ich nur ein bißchen besser nachgedacht hätte, wäre mir vielleicht ein Seifensieder aufgegangen, aber in diesem Fall versagte ich eben einmal.
    »Hören Sie mal«, sagte ich zu den beiden, »jetzt ist mir Ihr intelligentes Gesicht langsam widerwärtig. Ich mache Ihnen einen ganz vernünftigen Vorschlag: Sehe ich Sie noch einmal in unserer oder in dieser Kabine, dann können Sie sich Ihre Knochen einzeln aus allen Zimmerecken zusammensuchen.«
    »Werden Sie bloß nicht üppig«, brummte der Schnurrbärtige. Er mußte sich wohl langsam an amerikanische Lässigkeit in der Umgangssprache gewöhnt haben.
    »Wir wollten nur Mr. Abralam besuchen«,

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