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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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deiner Stelle hätte mich wenigstens vergewissert.«
    Ich verließ den Gangster, dem sich der Polizei bereits mit Handschellen näherte, schwang mich, fröhlich pfeifend, in mein Auto und fuhr zunächst einmal zu dem Fotokopiergeschäft, in dem ich auch Berrys Schrieb hatte vervielfältigen lassen.
    »Ich hoffe, ich erhalte Rabatt«, sagte ich zu dem Fräulein. »Vielleicht komme ich noch heute mit drei Aufträgen.«
    Ich verschickte wieder die Kopien und fuhr zu dem Apartmenthaus zurück, aus dem ich schon Mator gefischt hatte. Jetzt würde ich mir Kanzeck oder Casturio angeln.
    Ich wählte Casturios Wohnung, klingelte an der Dielentür und wartete.
    Ich brauchte nicht lange zu warten. Casturio riß die Tür so hastig auf, als habe er mich schon erwartet.
    »Hallo!« sagte ich. »So eilig, wenn die Polizei vor der Tür steht?«
    Er versuchte zu schauspielern.
    »Was wollen Sie?« fragte er barsch. Aber ich spürte sofort, daß das Theater war. Es konnte sein, daß er von Hausbewohnern erfahren hatte, daß Mator mit einem Fremden fortgefahren war, und er mochte nach der Beschreibung mich erkannt haben. Jedenfalls beschloß ich, etwas mehr auf der Hut zu sein.
    »Gehen wir hinein«, sagte ich. Er gab bereitwillig die Tür frei. Ich ging hinter ihm her, und ich sah mich sehr sorgfältig um.
    Sein Wohnzimmer war so ähnlich wie das von Mator.
    »Setzen wir uns!« forderte ich ihn auf, aber er blieb stehen. Ich ließ mich in einem Sessel nieder, aber ich wählte meinen Platz so, daß ich die Tür im Auge behielt. »Du weißt wahrscheinlich, daß ich Mator geholt habe«, begann ich die Unterhaltung.
    »Woher soll ich das wissen?« begehrte er auf.
    Aber ich unterbrach ihn: »Ach, das merke ich dir an.«
    Ich hatte die Wohnzimmertür offengelassen und sah, wie sich der Türgriff der Dielentür langsam nach unten bewegte, und ich wußte, daß ich gleich zusätzlichen Besuch bekommen würde.
    »Paß auf, Casturio«, fuhr ich dennoch in aller Ruhe fort. »Ich will dir die Lage erklären. Berry hat gestanden, daß ihr ihn erpreßt habt. Mator hat gestanden, daß das stimmt und daß Purson, Kanzeck, du und er zu einem Racket gehören und daß dieses Racket von einem ihm unbekannten Boß geleitet wird. Berry Geständnis reichte aus, um Mator zu verhaften. Mators Geständnis genügt völlig, um euch alle zu verhaften und euch auch vor den Richter zu bringen. Am besten tust du daran, friedlich und ohne jeden Ärger mitzugehen. Bis jetzt hat keiner von euch einen Mord auf dem Gewissen, und die paar Kugeln, die ihr mir zugedacht habt, will ich euch gern verzeihen.« – Die Klinke der Wohnungstür war unten angelangt. Ich griff nach der Halfter, zog den Smith & Wesson und sagte im selben Atemzug mit meiner Rede: »Und jetzt sage deinen Freunden draußen vor der Tür, sie möchten sich nicht genieren und ruhig eintreten.«
    Ich sagte das so laut, daß man es auf dem Flur hören mußte. Eine Minute lang rührte sich nichts. Dann ging die Tür langsam auf, und es erschienen Purson und Kanzeck, beide eine Pistole in der Hand.
    »Erfreut, euch zu sehen«, begrüßte ich sie. »Der Verein ist zusammen, fehlt nur noch der Präsident. Willst du ihn nicht zu dieser so wichtigen Sitzung einladen, Purson?«
    Er blickte mich finster an. »Was ist mit Mator, G-man?« fragte er.
    Ich sah auf seine Hand. »Vor allen Dingen möchte ich dir raten, den Finger hübsch vom Drücker zu lassen«, sagte ich. »Ich habe schließlich auch so ein Ding in der Hand, und wenn wir alle drei gleichzeitig damit herumspielen, gibt es einen Lärm, der die Nachbarn stören könnte.«
    Er blickte auf seine Waffe hinunter, und jetzt tat ich etwas, was alle drei erstaunen mußte. Ich steckte meine Kanone ruhig in die Halfter zurück.
    Gangster fangen hat eine ganze Menge mit Menschenkenntnis zu tun. Ich konnte meine Sicherheit nicht besser zeigen als dadurch, daß ich ihre Schießbereitschaft einfach ignorierte. Kanzeck wurde ganz unruhig und trat von einem Bein auf das andere, und Casturio sah mich groß an.
    Nur Purson behielt unverändert sein finsteres Gesicht.
    »Wohin hast du Mator gebracht?« wiederholte er seine Frage.
    »Ins Gefängnis«, entgegnete ich ihm freundlich, »und ich denke, ich werde euch drei auch dorthin bringen.«
    Der Unterführer stieß ein kurzes, hartes Lachen aus.
    »Es macht uns wenig, zwei Wochen zu sitzen. Aber wenn du uns länger einbuchten willst, mußt du erst einmal etwas beweisen können.«
    »Er sagt, er hat Geständnisse von Berry

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