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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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berüchtigt dafür, die Sterne vom Himmel herunterzulügen, solange das Geld stimmte. Ihr fiel auf, dass Dirick, der ihr in die Hütte hinein gefolgt war, rasch zu den Fenstern gegangen war, um die dort fest verzurrten Decken herunterzureißen. Mit Öl eingeriebenes Tuch bedeckte die Öffnungen und er machte oben einen Schlitz in eins neben dem Feuer, so dass der kräuselnde Rauch sich einen Weg aus der Hütte suchen konnte.  
    Dankbar für seine Hilfe wendete sie ihren Blick den sieben schwarzen Blutegeln zu, die ihrer Patientin das Lebensblut aussaugten. „Entferne die Egel“, befahl sie Maggie kurz angebunden und drehte sich dann zu Thomas. „Blutegel kommen mir nicht nach Langumont. Ich weiß nicht, wie er hierher gelangt ist, aber wenn Ihr diesen Mann je wiederseht, werdet Ihr sofort nach mir schicken lassen.“  
    „Jawohl, Herrin“, flüsterte er. „Mylady, Mary ... wird sie...?“  
    Maris warf der Frau mit dem aschfahlen Gesicht einen Blick zu und sah all ihre Befürchtungen bestätigt. Sie hatte sich seit ihrem Eintreffen nicht gerührt. Das Bett unter ihr war mit Blut durchtränkt, während die Egel ihr gleichzeitig noch mehr aus Armen und Beinen saugten. „Ich werde tun, was ich kann, aber sehr wahrscheinlich wird es nicht genug sein.“  
    Die Kleinen schrien in der Ecke. „Wo ist die Tochter des Schmieds?“ fragte Maris, die bei dem Geräusch ihre Zähne zusammenbiss.  
    „Sie ist heute Morgen nach Hause gegangen“, erzählte Thomas ihr und rang seine Hände. „Der Quacksalber dachte, dass Mary heute Abend den Kleinen die Brust geben würde.“  
    „Holt sie“, sagte sie kurz angebunden. „Sie soll erst gehen, wenn ich es sage.“  
    Thomas hastete zur Tür, gerade als Maggie den letzten Egel aus dem Fleisch der Frau entfernte. Wieder fiel Maris auf, wie Dirick sich fast geräuschlos in die Ecke begeben hatte, wo die Kleinen lagen. Plötzlich herrschte Stille und sie atmete erleichtert auf.  
    Flink machte sie sich daran, eine Paste aus getrockneter Scharfgarbe anzurühren, die sie auf die offenen Wunden presste, welche die Egel dort geschlagen hatten, und befahl Maggie einen Trank aus Pfefferminze und Nelken abzuseihen und in den Mund der Frau zu träufeln.  
    Maris verlor jedes Zeitgefühl. Sie erinnerte sich vage, dass Thomas mit Bernice, der Tochter des Schmieds zurückkehrte, und nahm kaum Notiz, wie Dirick herkam, um ihr oder Maggie zu helfen. Das Schweigen, das sich während ihrer Arbeit dort ausbreitete, wurde monoton und hing wie der Tod selbst über dem kleinen, trüben Haus.  
    Die Zeit verschwamm. Maggie kochte einen Trank aus Kräutern, welche den Schmerz lindern sollten und Maris half ihr, diesen dann in die ausgetrocknete Kehle von Mary rinnen zu lassen. Die Frau atmete so schrecklich langsam. Ihre Hände blieben kalt und klamm, während ihr Gesicht vor Hitze glühte. Die beiden Frauen wuschen sie und sahen, wie immer noch zu viel Blut ihr zwischen den Schenkeln hervorströmte. Am Ende blieb ihr keine Wahl mehr. „Sir Dirick“, sagte Maris und drehte sich zu ihm, während sie sich die Haare aus den Augen strich. Er schaute zu ihr herunter, an seinem Gesicht war klar zu erkennen, dass er wusste, wie die Dinge standen. „Geht bitte Vater Abraham suchen.“  
    Die Augen von Thomas wurden groß und dann senkte er den Blick wieder zu dem Boden aus Dreck und Lehm. „Mylady“, flüsterte er und ging auf das Bett zu, um die schlaffe Hand seiner Frau zu ergreifen.  
    Maris wusste nicht, wie spät es war, bis Mary dann schließlich aufhörte zu atmen. Mit einem unterdrückten Entsetzensschrei fiel sie neben ihrer Patientin auf das Bett, fühlte panisch nach einem Herzschlag in ihrer Brust und legte schließlich ihren Mund neben Marys Mund, in der Hoffnung dort die leisen, stoßweise kommenden Atemzüge zu hören, welche die Frau noch am Leben gehalten hatten. Nichts. Langsam schaute sie hoch zu Maggie, wobei sie versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.  
    Nur wenige Augenblicke später traf Dirick mit dem Priester ein. Maris erhob sich erschöpft und trat von dem Bett zurück, um Vater Abraham zu gestatten, der Frau die letzten Sakramente zu erteilen. Sie lehnte sich an die Wand und fuhr sich mit einer verdreckten Hand über die Wange und Dirick fing da ihren Blick ein. Sein Gesicht war ernst und seine Augen sanft, als er sie mit Bewunderung und Bedauern zugleich anblickte.  
    Sie schüttelte den Kopf, wandte sich ab, hatte das Gefühl, als ob sie hier völlig

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