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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gelungen, die Absolution für Eure zahlreichen Sünden zu bekommen?“, neckte sie ihn.  
    Diesmal lachte er. „Ja, aber dafür muss ich noch ein bisschen mehr büßen.“  
    „Was Ihr nicht sagt. Ich hatte nicht erwartet, Euch so schnell die Kapelle wieder verlassen zu sehen“, konterte sie und war jetzt in der Lage zu dem Gesicht hochzublicken, das vor der Sonne stand. „Vater Abraham ist nicht dafür bekannt, dass er die Verbüßung der Sünden kurz hält – und bei einer Beichte wie der Euren, hätte ich gedacht, Ihr müsstet bis zum Tag des Jüngsten Gerichts Vaterunser herbeten und Euren prachtvollen Nick verkaufen, um genug Ablassbriefe zu kaufen.“  
    „Nein, Mylady, meine Buße ist noch viel schwerer, als Ihr annehmt.“ Seine Augen funkelten mit dem leuchtenden Schnee um die Wette, „Vater Abraham trug mir auf eine starrköpfige Dame, die Kranke heilt, bei ihren Krankenbesuchen zu begleiten, um sie davor zu beschützen, von weiteren Pferdehufen zertrampelt zu werden.“ Bevor sie reagieren konnte, hatte er ihr den mit Kräutern gefüllten Korb abgenommen und fragte, „und da ich selbst fast von einer solch edlen Heilerin überrollt wurde, ist es nur eine gerechte Strafe, wenn ich jetzt mit meiner Buße beginne. Wohin des Wegs, Lady Maris?“  
    „Habt Ihr denn nichts anderes zu tun, als mir hinterherzulaufen?“, fragte sie, konnte aber ein Lächeln hierbei nicht ganz unterdrücken. „Hat Papa denn keine Beschäftigung für Euch?“  
    „Doch, Mylady, er war es, der mich schickte Euch zu suchen – und sicherzustellen, dass Ihr heute Abend beizeiten zum abendlichen Mahl wieder auf Langumont seid. Er sagt, Ihr habt allzu viele Male an der Tafel abends gefehlt. Nun sagt schon, wohin führt uns der Weg?“  
    „Den Küfer besuchen“, sagte sie ihm da unumwunden. Ihr Vater hatte einen fremden Ritter geschickt, um für sie die Anstandsdame zu machen? Eine Anstandsdame in Langumont?  
    „Ah, der Küfer.“ Dirick wurde wieder ernst. „Habt Ihr schon Neuigkeiten gehört?“  
    „Nein, Witwe Maggie – die Dorfheilerin – hätte nach mir schicken lassen, wenn es Grund zur Sorge gäbe. Aber ich wünsche dennoch nachzusehen, wie es den Kleinen geht, und um zu sehen, ob die Tochter des Schmieds ihnen immer noch die Brust gibt.“  
    Sie stapften den dichten, festen Schnee entlang zum Tor des Burghofes hinaus, über die Zugbrücke und ins Dorf Langumont hinein. Dirick schaute erstaunt zu, wie Maris jeden Menschen, dem sie begegneten, mit Namen grüßte und in dem Englisch der einfachen Leute ansprach. Sie ging sogar in eines der verräucherten, dunklen Häuser hinein, um nach einem Kind mit fiebrigen Beschwerden zu sehen oder um einer Frau zu zeigen, wie man einen Trank gegen Schmerzen braute.  
    Wohlvertraut damit, die Gastfreundschaft der Pächter anzunehmen, die auf dem Land seines Vaters wohnten, war Dirick dennoch recht überrascht von der Offenheit, mit der Lady Maris dies auch tat.  
    Er stapfte hinter ihr her, nur noch ein Anhängsel der Tochter des Lords. Das war das erste Mal, dass er das Dorf Langumont bei Tage sah und er schaute sich mit aufmerksamen Augen alle Einzelheiten des Dorfes an und in welchem Zustand es war.  
    Eine Hauptstraße führte durch die gesamte, großzügig angelegte Ansiedlung geradewegs zum eisernen Fallgitter des Burghofs von Langumont. Kleine Wohnstätten aus grob geschlagenen Baumstämmen säumten die Straße. Die Häuser der Dörfler waren allesamt mit Reeteindeckung versehen und kleine Rauchsäulen stiegen aus stabilen Kaminen von Stein hoch. Die meisten der Gebäude nannten zumindest ein Fenster ihr eigen, das man mit gut eingefettetem Leinen bedeckt hatte, was den Wind abhielt, aber zugleich noch Licht ins Innere gelangen ließ. Alle Türen der Häuser sahen so stabil aus, dass nicht einmal ein starker Sturmwind, sie aufstoßen würde.  
    Dirick bemerkte einen Schmied, einen Weber, einen Bäcker, einen wohlhabend aussehenden Silberschmied, die Schenke, in der er zwei Abende zuvor genächtigt hatte, und verschiedene andere Handwerkstätten sowie Kaufmannsläden. Ihm fielen noch ein Metzger und ein Schuhmacher auf und seine Nase wies ihm dann auch noch den Weg zu dem Markt, wo die Fischer ihre Waren hinbrachten, gefischt in der nahe gelegenen Bucht von Langumont. Außerhalb des Dorfes, so wusste er, gab es Hektar über Hektar von Feldern und Anbaugebieten – manche gehörten den Dorfbewohnern, aber ein guter Teil davon gehörte Merle Lareux. Diese

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