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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Felder wurden von den Dorfbewohnern abwechselnd bestellt, um die aberhundert Fässer Lebensmittel zu produzieren, welche dann den Haushalt des Lords und seine Gäste sättigten.  
    Wie er so den Wohlstand des Dorfes bestätigt sah, konnte Dirick sich eines kleinen Stachels des Neides nicht erwehren. Nie würde er derlei sein eigen nennen, das wusste er.  
    Ihm war ein Leben der Reise und des Krieges bestimmt, ohne Landbesitz und ohne eigenen Titel. Auch wenn der König große Stücke auf ihn hielt – so groß war seine Achtung, dass er sogar als Vertrauter und Berater Heinrichs galt –, das Höchste, was er von dieser Art Leben erwarten durfte, war es, eines Tages vielleicht das Glück eine reiche, aber politisch unwichtige Erbin zu ehelichen, mit einem einzigen, kleineren Lehen: Er würde einem Lehensherren mit einer Vielzahl von Ländereien die Treue geloben, so einem wie Merle von Langumont ... oder vielleicht würde man Dirick die Stelle eines Schlossvogtes auf einem kleinen Lehen wie Cleonis oder Firmain übertragen.  
    Als der jüngste Sohn war das sein Los – und daran würde sich nur etwas ändern, wenn Bernard ohne Nachkommen starb. Und selbst in seinem innersten Herzen, in seinen geheimsten Gedanken, wünschte Dirick sich nie, dass derlei je eintrat.  
    Er hatte stets gewusst, dass dies sein Schicksal war ... und nie zuvor hatte er es in Frage gestellt. Dirick warf der Frau, die neben ihm herging, einen verstohlenen Blick zu und verspürte plötzlich den jähen Schmerz von scharfem Bedauern. Der Mann, der sich mit ihr vermählen würde, konnte sich in der Tat reich beschenkt fühlen, und nicht nur wegen der Ländereien, die er damit erhalten würde.  
    Dirick wandte seine Gedanken dann wieder der Umgebung und den Dorfbewohnern zu, als sie weiter durch die Straßen liefen. Zu guter Letzt langten sie an einem Haus am südlichen Rand des Dorfes an. Ein Mann, von dem Dirick annahm, dass es sich bei ihm um den Küfer handelte, begrüßte sie an der Tür, das Gesicht voller Hoffnung.  
    Aber sobald er den Anblick drinnen erblickte, wusste Dirick, dass alle Hoffnung des Mannes vergebens war.  

KAPITEL FÜNF  
     
    Angetrieben von Entsetzen und Zorn schob sich Maris an Dirick vorbei hinein in die Hütte. In Missachtung der von ihr zuvor erteilten Befehle waren die Fenster wieder verhangen und alter Rauch hing dick in der Luft. Zwei Säuglinge schrien sich in einer Ecke des Zimmers die Seele aus dem Leib und die Frau war gespenstisch still.  
    „Macht die Fenster frei“, sagte Maris barsch und ging eilig zum Bett ihrer Patientin. Witwe Maggie, die der Mutter mit einem feuchten Tuch über die Stirn gewischt hatte, trat zurück und schaute betreten, als ihre Herrin herantrat.  
    „Aber Mylady, der Quacksalber sagt–“  
    „Quacksalber?“, entfuhr es ihr und sie drehte sich zu Maggie um. „Was sagte der Quacksalber?“  
    Er zitterte zwar vor Angst beim Zorn seiner Herrin, aber Thomas gab doch stockend von sich, „der Quacksalber sagte, die Körpersäfte brauchen Dunkelheit und die Hitze vom Feuer. Er sagte, man muss Marys Blut gestatten sich von dem Gift zu befreien, das ihr am Leben zehrt.“  
    „ Nein. “ Maris ballte ihre Hände zu Fäusten, um sich davon abzuhalten, vor Verzweiflung zu schreien. Maggie wusste, wenn es nach Maris ginge, würde man den solchen Menschen keinen Zutritt zum Dorf geben. Aber es gab viele im Dorf, die an die Heilungsmethoden der Quacksalber glaubten.  
    Mit einem kurzen Stoßgebet himmelwärts schlug Maris rasch die Decken des Bettes zurück, um die erbarmungswürdige Gestalt von Mary freizulegen, und sie sah sofort, dass es zu spät war. Da war zu viel Blut und es floss immer noch, hellrot und frisch. „Der Gute Venny sagte, dass Quacksalber nur wenig taugen – und oftmals mehr Schaden anrichten, als dass sie nützen. Bei der Jungfrau Maria, was habt Ihr getan?“ Es gelang ihr, Letzteres nicht lauter als ein kleines Zischen von sich zu geben, denn sie wusste, Thomas hatte nur aus Unwissenheit und Furcht so gehandelt.  
    „Es war Thomas, Mylady“, flüsterte Maggie. „Sie hat die Nacht durchgeblutet und er wusste nicht, was er tun sollte. Wir wollten Euch nicht bei der Feier der Christmette stören, jetzt wo der Herr wieder zurückgekehrt ist. Der Quacksalber hat versprochen sie zu retten.“  
    Maris schaute den zu Tode verängstigten Küfer an und schluckte ihren Zorn herunter, so gut es ging. Er wusste es nicht besser. Quacksalber waren

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