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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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White Slaver, nach diesem Taschenbuch, das letzten Herbst an sämtlichen Supermarktkassen gestapelt wurde. Schu Williams führt Regie. Wir haben ein Budget von zwölf Millionen Dollar, aber Alan geht davon aus, daß wir überziehen, eine Million von vorneherein, plus einen ordentlichen Anteil.«
    Harod wußte, daß Tari jetzt einem ungespielten Orgasmus nahe war.
    »Ronny sagt, daß ich perfekt für die Rolle bin«, flüsterte sie.
    »Dafür bezahlst du ihn ja«, sagte Harod und trank einen großen Schluck Orangensaft. Ronny Bruce war ihr Agent und Schoßtierchen.
    »Ronny sagt, du hast gesagt daß ich perfekt bin.« Verhaltenes Schmollen klang aus ihrer Stimme heraus.
    »Habe ich«, sagte Harod. »Bist du auch.« Er lächelte sein Krokodilslächeln. »Aber natürlich nicht für die Hauptrolle. Du bist fünfundzwanzig Jahre zu alt, hast Zellulitis am Arsch, und deine Titten sehen beide aus, als hätten sie einen Softball verschluckt.«
    Tari gab einen Laut von sich, als hätte sie jemand in den Magen geschlagen. Sie bewegte den Mund, aber kein Ton kam heraus.
    Harod trank sein Glas leer. Seine Lider waren schwer. »Wir haben eine große Rolle für die ältliche Tante des Mädchens, die nach ihr sucht. Nicht viel Dialog, aber eine tolle Szene, wo ein paar Araber sie auf einem Basar in Marrakesch vergewaltigen.«
    Jetzt sprudelten die Worte heraus. »Du schwanzlutschender, elender kleiner Gnom .«
    Harod grinste. »Ich betrachte das als ein Vielleicht. Denk drüber nach, Baby. Ronny soll mich anrufen, dann können wir mal essen gehen.« Er stellte das Glas weg und watschelte zum Jacuzzi.
    »Warum ein Flug mitten in der Nacht?« fragte Maria Chen, als sie sich irgendwo über Kansas befanden.
    Harod sah in die Dunkelheit hinaus. »Ich vermute, sie wollen mich einfach nach ihrer Pfeife tanzen lassen.« Er lehnte sich zurück und sah Maria Chen an. Etwas hatte sich seit Deutschland zwischen ihnen verändert. Er machte die Augen zu, sah sein eigenes geschnitztes Gesicht an einer Schachfigur und schlug sie wieder auf.
    »Was ist in Philadelphia?« fragte Maria Chen.
    Harod dachte sich eine altkluge Bemerkung über W. C. Fields aus, aber dann entschied er, daß er zu müde war, schnippisch zu sein, »Keine Ahnung«, sagte er. »Entweder Willi oder diese Fuller.«
    »Was machen Sie, wenn es Willi ist?«
    »Laufen, was das Zeug hält«, sagte Harod. »Und ich baue auf deine Hilfe.« Er sah sich um. »Hast du die Browning eingepackt, wie ich es dir gesagt habe?«
    »Ja.« Sie steckte den Taschenrechner weg, mit dem sie eine Kostümkalkulation gemacht hatte. »Und wenn es die Fuller ist?«
    Niemand saß näher als drei Reihen zu ihnen. Die wenigen anderen in der ersten Klasse schliefen. »Wenn es nur sie ist«, sagte Harod, »bringe ich sie um.«
    »Sie oder wir?« fragte Maria Chen.
    » Ich«, schnappte Harod.
    »Sind Sie sicher, daß Sie das können?«
    Harod funkelte sie böse an und sah deutlich das Bild vor Augen, wie er die Faust in diese ebenmäßigen Zähne rammte. Es würde sich fast lohnen, Festnahme, Bloßstellung, alles, nur um diese verdammte orientalische Gelassenheit zu durchbrechen. Nur einmal. Sie verprügeln und durchficken, genau hier in der ersten Klasse von United, LAX-O’Hare-Philly. »Ganz sicher«, sagte er. »Sie ist nur eine alte Frau.«
    »Willi war ... ist ein alter Mann.«
    »Du hast gesehen, was Willi vollbringen kann. Er muß direkt von München nach Washington geflogen sein, um Trask derart fertigzumachen. Er ist verrückt.«
    »Sie wissen nichts über die Fuller.«
    Harod schüttelte den Kopf. »Sie ist eine Frau«, sagte er. »Keine Frau auf der Welt ist so bösartig wie Willi Borden.«
    Ihr Anschlußflug landete eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang in Philadelphia. Harod hatte nicht schlafen können, in der ersten Klasse war es seit Chicago bitter kalt gewesen, die Innenseiten von Hirods Lidern fühlten sich an, als wären sie mit Kies und Leim überzogen. Seine Stimmung wurde noch mörderischer, als er feststellte, daß Maria Chen frisch und ausgeruht aussah.
    Sie wurden von zwei ekelerregend geschniegelten FBI-Typen empfangen. Der Anführer - ein hübscher Mann mit Pflaster und abklingendem Bluterguß am Kinn - sagte: »Mr. Harod? Wir bringen Sie zu Mr. Colben.«
    Harod drückte dem hübschen Agenten sein Handgepäck in die Hand. »Ja, bringen wir es hinter uns. Ich will ins Bett.«
    Der Agent gab die Tasche einem anderen und führte sie die Rolltreppe hinab zu einer Tür mit der Aufschrift

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