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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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er fünfzehn war. Maria Chens Haut schmeckte nach Seife und Zimt. Sie stöhnte, als er in sie eindrang und sie über das breite Bett rollten; Maria Chen war auf ihm, als sie liegenblieben, immer noch vereint, immer noch in Bewegung, und einander mit Händen und Mündern abtasteten. Maria Chens Orgasmus kam unvermittelt und heftig, sie stöhnte leise. Harod kam Sekunden später, machte die Augen zu und klammerte sich an sie, wie sich ein abstürzender Mann an das letzte klammern würde, das ihm Halt geben konnte.
    Das Telefon läutete. Hörte nicht mehr auf zu läuten.
    Harod schüttelte den Kopf. Maria Chen küßte seine Hand und rutschte über das Laken, um abzunehmen. Sie reichte ihm den Hörer.
    »Harod, Sie müssen auf der Stelle herkommen«, sagte Colbens aufgeregte Stimme. »Hier ist die Hölle los!«
    Colben ging in den Kontrollraum zurück. Männer saßen an Monitoren, kritzelten Notizen, flüsterten in Mikrofone. »Zum Teufel, wo steckt Gallagher?« bellte Colben.
    »Immer noch keine Nachricht, Sir«, antwortete der Techniker an Konsole zwei.
    »Dann ist drauf gepfiffen«, sagte Colben. »Geben Sie Team Grün den Befehl, die Suche nach ihm einzustellen. Teilen Sie sie Blau Zwei bei der Market Street als Unterstützung zu.«
    »Ja, Sir.«
    Colben ging den schmalen Mittelgang hinab und blieb hinter der letzten Konsole stehen. »Spuken die immer noch beim >Stammschloß< rum?«
    »Ja, Sir«, sagte die junge Frau vor dem Monitor. Sie drückte einen Schalter, worauf das Bild von der Vorderseite von Annes Haus zur Gasse dahinter wechselte. Selbst mit den Restlichtverstärkern waren die Gestalten bei der Garage, fünfzig Meter die Gasse hinab, lediglich Schatten.
    Colben zählte zwölf Schatten. »Geben Sie mir Gold Eins«, schnappte er.
    »Ja, Sir.« Die Technikerin reichte ihm Mikro und Kopfhörer.
    »Peterson, ich sehe ein ganzes Dutzend von denen. Was geht da vor?«
    »Keine Ahnung, Sir. Sollen wir eingreifen?«
    »Negativ«, antwortete Colben. »Bleiben Sie in Bereitschaft.«
    »Acht weitere Unbekannte auf der Ashmead«, sagte der Agent an Konsole fünf. »Sind gerade am Team Weiß vorbei gekommen.«
    Colben zog die Kopfhörer ab. »Verflucht, wo steckt Haines?«
    »Hat gerade Harod und dessen Sekretärin abgeholt«, rief der Mann an Konsole eins. »ETA in fünf Minuten.«
    Colben zündete sich eine Zigarette an und klopfte der Technikerin auf die Schulter. »Lassen Sie Hajek sofort mit dem Hubschrauber herkommen.«
    »Ja, Sir.«
    Agent James Leonard kam aus Colbens Büro und winkte ihn zu sich. »Mr. Barent auf Leitung drei.«
    Colben machte die Tür zu. »Hier Colben.«
    »Fröhliches neues Jahr, James«, sagte Barents Stimme. Aufgrund des Rauschens und des hohlen Klangs vermutete Colben, daß der Anruf via Satellit kam.
    »Ja«, sagte Colben. »Was gibt’s?«
    »Ich habe vorhin mit Joseph gesprochen«, sagte Barent. »Er hegt gewisse Besorgnis, was den Verlauf der Operation angeht.«
    »Na und, ist das was Neues?« sagte Colben. »Kepler hat dauernd an allem was auszusetzen. Warum ist er nicht hiergeblieben, wenn er so sehr besorgt ist?«
    »Joseph hat gesagt, er müsse sich in New York um andere Sachen kümmern«, meinte Barent. Pause. »Gibt es Hinweise auf unsere Freunde?«
    »Sie meinen den alten Hunnen«, sagte Colben. »Nein. Seit der Explosion in der Lagerhalle gestern nicht mehr.«
    »Haben Sie eine Ahnung, weshalb Willi bereit war, einen seiner eigenen Handlanger zu opfern, um Dr. Laski zu terminieren? Und warum ein derartiger Overkill? Joseph hat gesagt, die städtische Feuerwehr mußte hinzugezogen werden.«
    »Verdammt, woher soll ich das wissen?« schnappte Colben. »Hören sie, wir sind nicht einmal sicher, ob das da drinnen Luhar und der Jude gewesen sind.«
    »Ich habe gedacht, Ihre Gerichtsmediziner würden daran arbeiten, Charles.«
    »Stimmt. Aber morgen ist Feiertag. Außerdem, soweit wir das sagen können, saßen Luhar und Laski auf dreißig Pfund C-4. Es war nicht mehr viel übrig, was die Gerichtsmediziner sich ansehen können.«
    »Ich verstehe, Charles.«
    »Hören Sie«, sagte Colben, »ich muß gehen. Hier braut sich etwas zusammen.«
    »Was?« fragte Barent durch Statik.
    »Nichts Ernstes. Ein paar von diesen verdammten Bengels der Bande furzen in der Sicherheitszone herum.«
    »Das wird die Angelegenheit am Morgen doch nicht komplizieren, oder?« fragte Barent.
    »Negativ«, schnappte Colben. »Harod ist gerade auf dem Weg hierher. Sollte es erforderlich sein, können wir das

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