Kraft des Bösen
seinen Spaß haben. Wenn er fertig ist, reden wir mit ihm. Wenn er die Spielregeln kapiert, kann er den fünften Platz im Komitee haben. Wenn nicht, ich meine gottverdammt, meine Herren, unter uns dreien ... Entschuldigung, Tony, unter uns vieren ... uns stehen Hunderte bezahlte Leibwächter zur Verfügung. Wie viele hat Willi, Tony?«
»Zwei, als er L.A. verlassen hat«, sagte Harod. »Jensen Luhar und Tom Reynolds. Aber die wurden nicht bezahlt, sie waren seine persönlichen Schoßtierchen.«
»Sehen Sie?« sagte Kepler. »Wir warten, bis er dieses einseitige Spiel satt hat, und dann verhandeln wir. Wenn er nicht verhandeln will, schicken wir Haines und ein paar unserer Leute los, oder ein paar von meinen Klempnern.«
»Nein!« brüllte Jimmy Wayne Sutter. »Wir haben die andere Wange schon zu oft hingehalten. >Der Herr ist ein eifernder und vergeltender Gott ... Wer kann vor seinem Zorn bestehen, und wer kann vor seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennt wie Feuer, und die Felsen zerspringen vor ihm ... und seine Feinde verfolgt er mit Finsternis!< Nah um 1:2.«
Joseph Kepler unterdrückte ein Gähnen. »Wer spricht denn vom Herrn, Jimmy? Wir reden hier von einem senilen Nazi mit einem Faible für Schach.«
Sutters Gesicht lief rot an, er deutete mit einem plumpen Finger auf Kepler. Licht spiegelte sich in dem großen Rubinring an seiner Hand. »Machen Sie sich nicht über mich lustig«, warnte er mit seinem tiefen Baßknurren. »Der Herr hat zu mir gesprochen, und ich werde ihn nicht verleugnen.« Sutter sah sich um. »>Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gern gibt jedermann und allen mit Güte begegnet, so wird ihm gegeben werden««, knurrte er. »Jakobus 1:5.«
»Und was sagt Gott zu diesem Thema?« fragte Barent leise.
»Dieser Mann könnte durchaus der Antichrist sein«, sagte Sutter, dessen Stimme das leise Summen der Schubdüsen übertönte. »Gott sagt, wir müssen ihn finden und ausmerzen. Wir müssen ihn samt und sonders ausrotten. Wir müssen ihn und seine Helfershelfer finden ... >der soll von dem Wein des Zornes Gottes trinken - und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit.««
Barent lächelte verhalten. »Jimmy, darf ich Ihren Worten entnehmen, daß Sie nicht dafür sind, mit Willi zu verhandeln und ihm eine Mitgliedschaft im Club anzubieten?«
Der Reverend Jimmy Wayne Sutter trank einen großen Schluck von seinem Bourbon mit Leitungswasser. »Nein«, sagte er so leise, daß Harod sich nach vorn beugen mußte, um ihn verstehen zu können, »ich glaube, wir sollten ihn töten.«
Barent nickte und drehte den großen Ledersessel herum. »Die Abstimmung«, sagte er. »Tony, Ihre Meinung?«
»Ich enthalte mich«, sagte Harod, »aber ich bin der Meinung, ab stimmen ist eines, Willi tatsächlich aufzuspüren und aus dem Verkehr zu ziehen, etwas anderes. Sehen Sie sich das Schlamassel an, das wir mit Melanie Fuller angerichtet haben.«
»Charles hat diesen Fehler gemacht, und Charles hat dafür bezahlt«, sagte Barent. Er sah die beiden anderen Männer an. »Nun, da Tony sich in diesem Punkt der Stimme enthält sieht es so aus, als hätten wir die Ehre, den Ausschlag zu geben.«
Kepler machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Sutter trank seinen Bourbon schweigend.
»Was auch immer unser Freund Willi in Washington im Schilde geführt hat«, sagte Barent »es hat mir nicht gefallen. Aber wir werden es lediglich als Brüskierung betrachten und vorerst dabei bewenden lassen. Möglicherweise ist Tonys Hinweis, wie besessen Willi vom Schachspielen ist, unser größter Trumpf in dieser Sache. Uns bleiben noch zwei Monate bis zum Sommerlager auf Domann Island und für unsere ... äh ... erforderlichen Aktivitäten dort. Wir dürfen unsere Prioritäten nicht aus den Augen verlieren. Sollte Willi von weiteren Übergriffen absehen, werden wir Verhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt ins Auge fassen. Sollte er weiterhin Ärger machen - und sei es nur ein einziger Vorfall -, werden wir auf jedes Öffentliche und private Mittel zurückgreifen, um ihn zu finden und zu vernichten, und zwar mit einer Methode, die ... äh ... durchaus Jimmys Hinweis aus der Offenbarung aufgreifen könnte. Es war doch die Offenbarung, oder nicht, Bruder J.?«
»So ist es, Bruder C.«
»Bestens«, sagte Barent. »Ich denke, wir gehen jetzt
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