Kraft des Bösen
Bet t a b un d stürzt e kopfübe r au f de n Boden.
Ic h dreht e mic h z u de m Liftbo y u m un d tauscht e sein e nu t z los e Waff e gege n di e uralte , abe r ordentlic h gepflegt e Pistole aus . Mi r fie l zu m erste n Ma l auf , da ß de r Jung e nich t vie l j ü n ger war als Charles damals. Sein Haar hatte fast dieselbe Farbe. Ic h beugt e mic h nac h vorn e un d küßt e ih n zärtlic h au f di e L i p pen.
»Albert« , flüstert e ich , »e s sin d noc h vie r Patrone n übrig. Ma n mu ß imme r di e Patrone n zählen , nicht ? Ge h i n di e Halle. Erschie ß de n Geschäftsführer . Erschie ß noc h ein e Person , die erstbeste. Steck den Lauf in den M u n d un d drüc k ab . Versteck die Waffe, bis du in der Halle bist.«
Wi r trate n i n da s allgemein e Durcheinande r au f de m Flur.
»Ei n Arzt! « schri e ich . »Ei n Unfall ! Jeman d sol l eine n Arzt rufen! « Mehrer e Leut e beeilte n sic h z u gehorchen . Ic h wankte un d lehnt e mi c h an einen weißhaarigen Herrn. Leute drängten näher , einig e betrate n da s Zimme r un d schrien . Plötzlic h ert ö n ten nacheinander drei Schüsse in der Halle. In der neuerlichen Verwirrun g schlic h ic h di e Hintertrepp e hinunte r un d zu r ersten Tü r hinau s i n di e Na c ht.
4. Kapitel
Charleston: Dienstag, 16. Dezember 1980
Sherif f Bobb y Jo e Gentr y wippt e mi t de m Stuh l zurüc k und tran k noc h eine n Schluc k au s seine r Dos e R C - Cola . Di e Füße hatt e e r au f de n überquellende n Schreibtisc h gelegt , un d das Lede r seine s Waffenha l fter s knarzte , al s e r e s sic h mi t seiner beachtliche n Leibesfüll e au f de m Stuh l bequeme r machte . Das Bür o wa r winzig , mi t eine r Wan d au s Schlackestei n un d ur a l te n Trennwände n au s Holz , di e e s vo n Lär m un d Geschäft i g kei t i m Res t de s Count y Buildin g trennte n . Di e Farbe , di e von de n Holzwände n abblätterte , bestan d au s eine m andere n Ton behördlichen Grüns als die, die von der Schlackesteinmauer blätterte . Da s Bür o wa r bi s zu m Platze n vollgestopf t mi t dem gewaltige n Schreibtisc h de s Sheriffs , dre i hohe n Aktensc h r ä n ken , eine m lange n Tisc h vol l mi t Bücher n un d Ordnern , einer Tafel , bersten d volle n Regale n a n Wandhake n un d zwe i du n kle n Holzstühlen , di e ebens o vo n Dokumente n un d Ordner n mit Beschla g beleg t wurde n wi e de r Schreibtisch.
»Ic h glaub e nicht , da ß ic h hie r unte n noc h vie l tu n kann«, sagt e Specia l Agen t Richar d Haines . De r Agen t de s FB I hatte ei n paa r Ordne r beiseit e geräum t un d sa ß au f de r Schreibtis c h kante . Di e Bügelfalt e seine s graue n Hosenbein s wa r rasierme s serscharf.
»Nee« , stimmt e Sherif f Gentr y zu . E r rülpst e verhalte n und stellt e da s alkoholfrei e Geträn k auf s Knie . »Ic h finde , e s b e steht kein Grund, noch länger hier rumzuhängen. Sie können getrost nach Hause fahren.«
Di e beide n Gesetzeshüte r schiene n weni g Gemeinsamkeiten zu haben. Gentry war erst Mit t e Dreißig, aber sein hoch g e wachsener Körper setzte bereits Fett an. Der Bauch spannte das grau e Hem d un d hin g übe r de n Gürtel , al s woll e e r eine r Ka r i katu r gleichen . Da s Gesich t wa r teigi g un d leich t fleckig . Trotz schüttere m Haaransat z un d Doppelkin n hat t e Gentr y da s of f e ne , freundliche , leich t schalkhaft e Äußere , be i de m di e Züge de s Knabe n noc h i n dene n de s Manne s z u erkenne n sind.
Sherif f Gentry s Stimm e wa r sanf t un d vo n eine r gutmütigen Bärbeißigkei t erfüllt , di e de n Amerikaner n i n jüngste r Zeit durc h ein e Vielzah l vo n C B - Funkgeräten , zahllos e Countr y & Wester n - Song s un d ein e scheinba r endlos e Anzah l vo n Au t o kinofilmen mit Burt Reynolds vertraut war. Gentrys offenes Hemd , de r rund e Bauc h un d da s lässig e Gebare n paßte n zum allgemeine n Gefüh l liebenswert e r Schlampigkeit, auf die das unordentlich e Bür o hindeutete , abe r di e Bewegunge n de s g r o ße n Manne s ware n vo n eine r behende n Leichtigkei t erfüllt , fast vo n Anmut , di e nich t z u de m Eindruc k passe n wollte.
Specia l Agen t Richar d M . Haine s vo m Federa l Burea u of Investigation war stimmiger, was Aussehen und Temperament anbetraf . Haine s wa r gu t zeh n Jahr e älte r al s Gentry , sa h aber jünger aus. Er trug einen leichten grauen, dreiteiligen Somme r anzu g un d ei n beige s Hem d vo n Jos . A . Bank . Sein e burgu n
Weitere Kostenlose Bücher