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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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General.«
    »Ich bin der Meister <«, sagte der Standartenführer.
    »Klar«, sagte Barent, »warum nicht?« Er ging die sechs Schritte auf den Standartenführer zu und schüttelte ihm die Hand. Barent sah sich in dem großen Saal um. »Es ist spät«, sagte er. »Ich habe das Interesse an der Party verloren. Ich werde mich morgen wegen der Einzelheiten unseres nächsten Wettstreits mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    »Ich fliege heute nacht nach Hause«, sagte der Standartenführer.
    »Ja.«
    »Sie vergessen nicht«, sagte der Standartenführer, »daß ich Briefe und Anweisungen bei bestimmten Freunden in Europa hinterlassen habe, die Ihre weltweiten Unternehmen betreffen. Garanten für meine sichere Rückkehr nach München.«
    »Ja, ja«, sagte Barent. »Ich habe es nicht vergessen. Ihr Flugzeug hat Starterlaubnis, und ich werde mich über die üblichen Kanäle bei Ihnen melden.«
    »Sehr gut «, sagte der Standartenführer.
    Barent betrachtete das fast leere Schachbrett. »Es war, wie Sie seit Monaten prophezeit haben. Ein ausgesprochen stimulierender Abend.«
    »Ja .«
    Barents Schritte hallten, als er rasch zur Verandatür ging. Eine Phalanx von Wachen umgab ihn, als auch die anderen nach draußen gingen. »Soll ich mich um Dr. Laski kümmern?« fragte Barent.
    Der Standartenführer wirbelte herum und sah Saul an, als hätte er ihn vergessen. »Lassen Sie ihn hier«, sagte er schließlich.
    »Was ist mit unserem Helden des Abends?« fragte Barent und deutete auf Harod. Der Produzent saß auf seinem weißen Feld und hatte den Kopf in die Hände gestützt.
    »Ich kümmere mich um Tony«, sagte der Standartenführer.
    »Die Frau?« sagte Barent und nickte zu Miß Sewell.
    Der Standartenführer räusperte sich. »Wenn wir uns morgen unterhalten, muß der erste Punkt der Tagesordnung sein, wie wir mit meiner lieben Freundin Melanie Fuller verfahren«, sagte er. »Wir müssen ihr den verdienten Respekt entgegenbringen.« Er rieb sich die Nase. »Töten Sie die hier jetzt.«
    Barent nickte, worauf ein Agent nach vorn trat und eine Salve mit der Uzi abfeuerte. Die Kugeln trafen Miß Sewell in Brust und Magen und schleuderten sie rückwärts, als hätte eine gigantische Hand sie vom Spielbrett gefegt. Sie rutschte über den glatten Boden, wobei ihr das einzige Kleidungsstück vom Leib gerissen wurde, und blieb mit gespreizten Beinen liegen.
    »Danke«, sagte der Standartenführer.
    »Bitte sehr «, sagte Barent. »Gute Nacht, Meister .«
    Der Standartenführer nickte. Barent und sein Gefolge gingen hinaus. Einen Augenblick später hob der Hubschrauber ab und flog über das Meer zu der wartenden Jacht.
    Der große Saal war leer, abgesehen von Reynolds, der kauernden Gestalt von Tony Harod, den Leichen der jüngst Verstorbenen, dem Standartenführer und Saul.
    »So«, sagte der Standartenführer, steckte die Hände in die Taschen und sah Saul aus einer Entfernung von fünfzehn Schritten fast traurig an. »Es ist Zeit, gute Nacht zu sagen, mein kleiner Bauer.«

72. Kapitel
     
    Melanie
     
    C. Arnold Barent war eindeutig nicht der Gentleman, für den ich ihn gehalten hatte.
    Ich war in Charleston emsig mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, und als Mr. Barent die arme Miß Sewell ermordete, war das ein Schock, um es gelinde auszudrücken. Es ist nie angenehm, wenn einem Kugeln ins eigene Fleisch eindringen, wie abgeschwächt das Erlebnis auch immer sein mag, und wegen meiner vorübergehenden Ablenkung war die Erfahrung doppelt überraschend und unangenehm. Miß Sewell war gewöhnlich und recht vulgär gewesen, bevor sie in meine Dienste getreten war, und ihre Reaktionen konnten diese vulgäre Herkunft nie völlig verbergen, aber sie war ein loyales und nützliches Mitglied meiner neuen Familie gewesen und hätte ein würdevolleres Dahinscheiden verdient gehabt.
    Miß Sewell hörte Sekunden nach den Schüssen von Barents Mann - auf Geheiß von Willi, wie ich traurig zur Kenntnis nahm - auf zu funktionieren, aber diese wenigen Sekunden ermöglichten mir, die Bewußtseinskontrolle auf den Wachmann zu übertragen, den ich bei den Verwaltungsbüros in dem unterirdischen Komplex gelassen hatte.
    Der Wachmann hatte eine komplizierte Maschinenpistole bei sich. Ich hatte keine Ahnung, wie man diese absurde Waffe bediente, aber er. Ich ließ zu, daß seine Reflexe funktionierten, während er meine Befehle ausführte.
    Fünf dienstfreie Mitglieder des Wachpersonals saßen an einem langen Tisch und tranken Kaffee. Mein Wachmann gab

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