Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

und weil er selber immer wieder aus einer inneren Quelle der Freude schöpft. Es gibt das Sprichwort: »Wer viel gibt, der braucht auch viel.« Natürlich gibt es Menschen, die viel geben, die anderen gerne helfen, weil sie selbst viel brauchen. Sie brauchen Zuwendung, Bestätigung. Sie brauchen das Gefühl, dass sie gebraucht werden. Wer gibt, weil er braucht, der verausgabt sich. Wer jedoch gibt, weil er selbst Liebe genommen hat, weil er aus einer inneren Quelle heraus gibt, der bekommt auch etwas dafür. Er erlebt die Dankbarkeit des Beschenkten, die ihn selbst beschenkt. Aber er gibt nicht, damit er beschenkt wird. Er gibt, weil es aus ihm herausfließt. Und das macht die Menschen durchaus glücklich. Wer aus dieser inneren Haltung heraus gibt, der fällt nicht in ein Loch, wenn man seiner Hilfe nicht mit Dank und Anerkennung begegnet. Wer jedoch seine ganze Energie ins Helfen verlegt, weil er selbst Bewunderung braucht, der wird zu Boden gedrückt, wenn seiner Hilfe der Dank verweigert wird, ja wenn er sogar dafür kritisiert wird.
    Ein archetypisches Bild steckt auch in dem Wort »Pflege«. Der Pfleger setzt sich für jemanden ein, er steht für ihn ein, er sorgt und betreut ihn und hegt ihn. Und Hegen kommt von »hagios = heilig«. Der Pfleger schafft einen heiligen Raum um den Kranken, einen Raum, indem er abgesondert ist, in dem er genesen kann. Und er bringt den Kranken oder Behinderten in Berührung mit dem heiligen Raum in sich selbst, in dem er trotz aller Krankheit und Behinderung heil ist und ganz. Wer andere hegt und pflegt, der schafft einen Raum der Behaglichkeit. Und er hütet die Menschen, damit sie zu ihrem wahren Selbst findet. Hegen und Pflegen ist der Urauftrag, den Gott den Menschen bei der Schöpfung gegeben hat. Der Mensch soll nicht nur die Natur hegen und pflegen, sondern auch Menschen, die der Pflege bedürfen. Andere zu hegen und zu pflegen ist nicht immer leicht. Denn es gibt auch schwierige kranke Menschen, die mit nichts zufrieden gestellt werden können. Gerade dann ist es wichtig, dass die Krankenschwestern und Krankenpfleger mit dem archetypischen Bild des Helfens, Pflegens und Hegens in Berührung sind.
    Durch Sprache Denken prägen
    Ein anderer wichtiger Berufsbereich sind die
Kommunikationsberufe
: Journalisten, Zeitungsreporter, Fernsehmoderatoren, Rundfunksprecher, Schauspieler, Theaterregisseure und andere – sie alle arbeiten mit der Sprache, mit der Stimme und mit Bildern. Sie prägen die Meinung der Gesellschaft. Sie haben eine hohe Verantwortung für die Sprache, die in einer Gesellschaft gesprochen wird und die das Denken der Menschen prägt. Wenn alle, die in Kommunikationsberufen arbeiten, sich ihrer Verantwortung für die Sprache bewusst werden, dann spüren sie, wie viel sie ineiner Gesellschaft bewirken können. Sie gehen dann nicht in den Konflikten auf, die es im Redaktionsteam, mit dem Inhaber der Zeitung oder mit den Fernsehverantwortlichen gibt. Sie spüren die Faszination, durch ihre Sprache das Denken einer Generation zu prägen und durch ihre Sprache Verwandlungsprozesse in Gang zu setzen.
    Zusammenleben sicherer und leichter machen
    Doch auch Menschen, die einen Beruf ausüben, der die Welt der modernen Technik »am Laufen hält«, brauchen gute Bilder, damit ihre Seele in ihrem Beruf beflügelt wird: seien das
Informatiker, Programmierer, Börsenhändler, Bankangestellte, Betriebswirte, Ingenieure oder Spezialisten anderer Profession.
Wenn sie ein solches sinnstiftendes Bild in sich tragen, wird ihnen ihr Beruf nicht ihre Kraft rauben, sondern sie mit Kraft erfüllen. Auch in allen diesen Berufen stecken beflügelnde Bilder. Der Informatiker etwa dient der Information der Menschen in dem Sinn, dass Voraussetzungen geschaffen werden, damit Menschen in guter Weise miteinander kommunizieren können. Der Programmierer versucht die Arbeitsabläufe der Menschen zu verstehen und durch seine eigene Einbildungskraft in von ihm entwickelten Programmen diese Prozesse so zu gestalten, dass es für alle leichter wird. Natürlich gibt es auch in diesen Berufen Menschen, die das, was sie tun, nur funktional-technisch sehen oder alles nur tun, um möglichst viel Geld zu verdienen. Aber wenn etwa Börsenhändler, Bankangestellte oder Betriebswirtesich nur vom Geld leiten lassen, werden sie von ihrer inneren Quelle abgeschnitten. Das Geld kann eine Zeit lang antreiben. Aber es ist keine Quelle von Energie, die auf Dauer wirkt. Im Ingenieur steckt das Wort »ingenium =