Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
natürliche Begabung, Scharfsinn, Erfindungsgeist«. Der Ingenieur findet nicht nur vordergründig neue technische Lösungen bei der Konstruktion von Maschinen, beim Bau von Häusern und Straßen. Er dient der Idee des Fortschritts, und in seinem Berufsbild steckt auf einer tieferen Ebene das Bild der Hoffnung: Er vermittelt den Menschen durch seine Kreativität die Hoffnung auf bessere Lösungen ihrer alltäglichen Probleme, oder anders formuliert: auf ein wertvolleres, leichteres und sichereres Leben.
Der Beruf ist nie alles
So segensreich archetypische Bilder für unseren eigenen Beruf sind, so sehr sollten wir uns freilich auch davor hüten, uns mit den archetypischen Bildern zu identifizieren oder ganz in unserem Berufsbild aufzugehen. Wir brauchen immer auch Abstand zum Beruf. Wer als Lehrer auch daheim noch das Bild des Lehrers verkörpert, der wird für seine Kinder nicht zum Segen. Die Kinder brauchen einen Vater und eine Mutter und nicht einen, der sie ständig belehrt. Der Richter muss daheim die Rolle des Richters loslassen, um ganz Mensch zu sein. Wer sich total mit der Rolle seines Berufs identifiziert, der verliert seine Persönlichkeit. Er ist nur noch sein Beruf. Das tut ihm selbst und seiner Umgebung nicht gut.
Wir spielen Rollen und müssen sie immer wieder auch loslassen. Wir brauchen Distanz zu unseren Berufsrollen. Wir brauchen aber auch Distanz zu unserem Beruf. In der Diskussion um einen Ausgleich zwischen Beruf und privatem Leben spricht man von der »Work-life-Balance«. Die Arbeit und das Leben brauchen eine gesunde Balance. Wenn wir nur vom Beruf her leben, dann überfordert uns das. Wir brauchen Räume, die nicht von unserem Beruf geprägt sind. In der Antike sprach man von Muße als einer freien Zeit, in der man über die wichtigen Dinge des Lebens nachdachte. Heute sprechen wir von zweckfreien Räumen, in denen wir uns frei fühlen von dem Druck, etwas für andere leisten zu müssen. Wir brauchen Räume zum Aufatmen. Das gehört zum gesunden Rhythmus des Menschen. Daher braucht es auf der einen Seite die Bereitschaft, sich ganz auf seinen Beruf einzulassen und mit Begeisterung das zu tun, was der Beruf von einem verlangt. Auf der anderen Seite braucht es aber auch die Befähigung, sich vom Beruf und seiner Berufsrolle zu distanzieren, um einfach nur Mensch zu sein. Ich bin nicht nur mein Beruf, ich bin auch Vater oder Mutter, ich bin Mann oder Frau, ich bin diese einmalige Person, die aufatmen möchte, die gerne spielt, wandert, Musik macht und Musik hört, die gerne über das spricht, was sie wirklich bewegt. All das braucht Raum in meinem Leben, damit ich nicht in Gefahr gerate, nur in meinem Beruf aufzugehen und mich so zu überfordern, dass es zum Zusammenbruch kommt.
RITUAL
Betrachte deinen Beruf. Ist es ein alter Beruf, ein Beruf mit einem archetypischen Bild? Welche Bilder tauchen in dir auf, wenn du an deinen Beruf denkst? Gibt es da Bilder, die dich bewegen, motivieren, inspirieren? Schaue das Wortfeld an, das mit deinem Beruf verbunden ist. Vielleicht tauchen dann neue Bilder für das auf, was du eigentlich tust. Und du wirst es dann bewusster tun. Du spürst, dass du mit deinem Beruf eine Antwort gibst auf wesentliche Sehnsüchte des Menschen. Und du spürst, dass dein Beruf seit jeher eine Quelle des Segens für die Menschen war. Stelle dir vor, wie du heute mit deinem Beruf zum Segen für die Menschen wirst, mit denen und für die du arbeitest.
Von Firmenleitbildern und Firmenlogos
Bilder schaffen Identität und Identifikation
Nicht nur der einzelne Mensch braucht Bilder, die seine Seele beflügeln, sondern auch die Gruppe, in der wir leben, und die Firma, für die wir arbeiten. Bilder verbinden die Menschen miteinander und bewirken eine Identität. Jeder einzelne Mitarbeiter identifiziert sich mit der Firma. Jede Firma hat eine ihr eigene Prägung, ihre ganz besondere Kultur. Man spürt den Geist, der in einer Firma weht. Dieser Geist hängt natürlich von den Werten ab, die in einer Firma gelebt werden. Aber wesentlich wird der Geist auch von dem Bild geprägt, das die Firma für sich gefunden hat und mit dem sich alle Mitarbeiter identifizieren. Diese Bilder dürfen jedoch nicht nur den Verstand ansprechen, sondern sie sollen tief in das Unbewusste eindringen, damit sie den ganzen Menschen erreichen und von innen her wirksam werden können.
Solche Bilder sind nicht immer bewusst formuliert. Oft haben sie sich einfach herausgebildet. Aber es ist gut, sich dieser
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