Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
wir unsere eigenen Bedürfnisse unter dem Deckmantel des Bildes ausagieren. Die Identifizierung mit einem archetypischen Bild macht uns blind für die eigenen Bedürfnisse, die wir uns etwa unter dem Vorwand des Helfens erfüllen: Ich meine nur, ich würde gerne helfen, aber in Wirklichkeit will ich mein Machtbedürfnis ausagieren. Ich will mich als Helfer über die anderen stellen, ihnen zeigen, dass ich schon weiter bin als sie. Und manchmal will ich mir damit auch selber helfen. Ich nehme den, dem ich helfen will, als Stellvertreter für mich selbst. Eigentlich brauche ich Hilfe. Aber das könnte ich mir nicht eingestehen, denn dann würde mein mühsam aufrechterhaltenes Selbstbild des großartigen Helfers zusammenbrechen, und ich würde meiner eigenen Brüchigkeit und Hilfsbedürftigkeit begegnen.
Ohne Bilder keine Zukunft
Bilder, die etwas in mir bewegen, öffnen ein Fenster in meiner Seele. Sie haben immer den Charakter einer Vision. Sie eröffnen Zukunft. Ein früher Kirchenvater meinte einmal: Ohne Bilder keine Zukunft. Bilder sind es, die uns weiterbringen, die uns einen weiten Horizont schenken. Solche Bilder sind weder moralisierend noch überfordernd.Sie sind nicht intellektuell, sondern sie sprechen die Tiefe unseres Herzens an. Sie berühren uns. So ein Bild leuchtet von allein auf. Wir können oft nicht genau sagen, warum dieses Bild uns anspricht. Aber wenn wir es betrachten, dann ist es immer ein Bild, das etwas zusammensieht. Es sieht die Wirklichkeit mit der Möglichkeit zusammen, die Gegenwart zusammen mit der Zukunft, die Realität mit einer Vision. Das Bild ist oft wie ein Aha-Erlebnis: Auf einmal erkennen wir in unserem Leben neue Möglichkeiten, auf einmal blicken wir durch.
Wirkmächtig ist, was in Resonanz zur Seele steht
Die Bilder, die uns bewegen, haben Ähnlichkeit mit unseren Traumbildern. Unsere Seele denkt im Traum in Bildern. Da gibt es erschreckende Bilder, aber es gibt auch Hoffnungsbilder. Wenn wir zum Beispiel im Traum ein helles Licht sehen, dann ist das ein Hoffnungsbild, dass unsere innere Dunkelheit überwunden ist. Wenn wir von einem Kind träumen, das wir im Arm halten, dann ist das ein Zeichen der Hoffnung, dass in uns etwas Neues geboren wird, dass wir in Berührung kommen mit dem ursprünglichen Bild Gottes in uns. Letztlich bewegen uns die Bilder, die dem inneren Bild in unserer Seele entsprechen und mit ihm in Resonanz stehen.
Wenn wir in der Geschichte nach wirkmächtigen Bildern Ausschau halten, so sind es oft mythische Bilder, die unsere Seele ansprechen, etwa das Bild des Jona, der im Bauch des Fisches war. Jesus hat in seinen Gleichnissenund in seinen Worten bildhaft gesprochen. Viele seiner Bilder sind sprichwörtlich geworden, etwa das Bild vom Splitter im Auge des Nächsten und vom Balken im eigenen Auge, oder das Bild des Berges, den der Glaube sich ins Meer stürzen lässt. Erfolgreich waren in der Geschichte die Herrscher und Politiker, die für sich gute Bilder reklamieren konnten. Jeder von uns hat in sich die Fähigkeit, Bilder hervorzubringen. Wir müssen dazu nur der rechten Gehirnhälfte trauen, die solche Bilder hervorbringt, und müssen uns von der Vorherrschaft der linken Gehirnhälfte verabschieden, die rein rational denkt.
RITUAL
Horche in dich hinein und lasse die Bilder auftauchen, die in der Stille in dir hochkommen möchten. Dann frage dich, ob du in dir die archetypischen Bilder kennst wie: Heiler, Helfer, Friedensstifter, Versöhner, Rebell, Reformator, Prophet. Betrachte diese Bilder und frage dich, wo sie dich mit deinen Fähigkeiten in Berührung gebracht haben. Aber frage dich auch, wo diese Bilder zu groß geworden sind für dich. Wo haben sie dich überfordert? Wo stimmen sie nicht mehr? Sprich mit den Bildern. Danke ihnen, dass sie dich mit dem Potenzial deiner Seele in Berührung gebracht haben. Aber dann distanziere dich auch von ihnen und sage dir: Manchmal vermag ich zu helfen, zu heilen, Frieden zu stiften, zu harmonisieren. Aber ich bin kein Helfer, kein Heiler, kein Friedensstifter, kein Harmonisierer. Ich bin ein einfacher Mensch. Aber Gott hat mir Gaben gegeben. Und diese Gaben erkenne ich durch diese Bilder.
Feuer und Wasser – heilsame biblische Bilder
Burn-out, ausgebrannt sein, erschöpft sein: Das sind Bilder, die unseren inneren Zustand beschreiben. Solche Bilder können sich auch negativ in unserer Seele festsetzen. Wir brauchen daher Bilder, die uns vom Burnout schützen. Um die soll es im Folgenden gehen.
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