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Kramp, Ralf (Hrsg)

Kramp, Ralf (Hrsg)

Titel: Kramp, Ralf (Hrsg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Eifel 3
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Zweifel, es handelt sich um den Mann, der im Café so ausgesprochen nervös gewartet hat. Wahrscheinlich auf seinen Mörder, kombiniere ich. So nennt man das doch, oder? Im Krimi, meine ich
.
    Jetzt erinnert sich Frau Kohlhaas. »Der Herr war schon mal hier, vor ein paar Wochen.« Sie schaut im Melderegister nach
.
    »Sie gehen jetzt alle auf ihre Zimmer und warten, bis sie gerufen werden. Jeder, der versucht, sich der Befragung zu entziehen …«
    »Wird erschossen!«, ruft Herbert dazwischen. Entsetzt schauen ihn alle an. »War’n Witz, verdammt noch mal, nur ein Witz!«
    Der Fall des Dackelmörders ist vergessen.
    Die beiden Leiterinnen des Krimiwochenendes sind ratlos. Auch ihnen ist es verboten worden, sich miteinander zu besprechen. Sogar die Telefonleitungen in den Zimmern sind gekappt worden.
    Wenn an einem Krimiwochenende immer so viel los ist, könnte ich mir vorstellen, häufiger zu einem Mörderspiel zu fahren. Mit einer echten Leiche, ganz schön aufwändig
.
    Dass diese Polizisten uns so rotzig abgebürstet haben, hat mir gar nicht gefallen. Sollen sie nur kommen. Denen werde ich schon sagen, wie ich den Fall lösen würde. Schließlich hat mir Frau Kohlhaas den entscheidenden Hinweis gegeben

    Ein einziges Mal musste ich vor Gericht aussagen. In einer verzwickten Sache. Zwei Kunden von mir hatten einen großen Teich im Garten mit kubanischen Ochsenfröschen, die nicht gerade dafür bekannt sind, dass sie sich an nächtliche Ruhezeiten halten
.
    Der Nachbar war es leid, immer die Polizei zu rufen und hat mit seinem Luftgewehr einen der beiden Frösche erschossen. Kopfschuss hieß es, dem anderen hat er ein Bein abgeschossen. Und da kam ich ins Spiel … Ich musste ihm das Bein schienen und ihn seelisch auffangen. Vor Gericht wurde ich dann wie ein Gutachter behandelt, tolle Rolle. Eine Woche nach dem Urteil ist der überlebende kubanische Ochsenfrosch

    Moment, es klopft. Ich muss zum Verhör
.
    »Glücklicherweise haben Sie alle im Mafiazimmer genügend Spuren hinterlassen, um diesen Tatbestand nicht abstreiten zu können.«
    Regula und Nina bekommen einen hochroten Kopf.
    »Sie wissen natürlich als Hobbydetektive, dass Sie sich alle damit strafbar gemacht haben.«
    »Ich nicht!«, entfährt es Herbert.
    »Oh doch, Sie auch, Herr Kommer!«
    »Woher sollte ich denn verdammt noch mal wissen, dass der Mann ein echter Toter war?«
    Eberhard hat Mühe, seinen Tischtenniskameraden zurückzuhalten. Herbert ist jetzt sehr erregt.
    Alle Teilnehmer sitzen in den englischen Chesterfieldmöbeln, brav wie Eichhörnchen bei der Fütterung.
    »Der Täter hat sich gedacht, er fällt nicht auf, wenn er sich zwischen den anderen Teilnehmern versteckt hält. Vielleicht hat er sogar mit dem Gedanken gespielt, sich einen Vorsprung zu verschaffen – während alle anderen an einem Fall herumrätseln, kann er sich aus dem Staub machen. Aber dann wäre er ja um so verdächtiger gewesen.« Der Leiter der SOKO hält inne. »Also ist er immer noch unter uns.« Er schaut in die Runde. Der Kriminalist lässt ein Paar Handschellen kreisen und macht einen Schritt voran. Die beiden Assistenten ergreifen den Mann.
    »Watt denn? Watt denn? Ick soll der Mörder sein? Det is ne ausjemachte Frechheit!«
    Die beiden Uniformierten lassen die Handschellen zuschnappen.
    »Herrn Kommers Recherche hat uns auf die Spur gebracht. Das gibt für ihn mildernde Umstände.«
    Eberhard versteht die Welt nicht mehr. Sein Kumpel Herbert? Herbert hebt die rechte Hand und macht das V-Zeichen.
    Der SOKO-Leiter sieht ihn missbilligend an. »Vor vier Wochen ist der Tote schon einmal in diesem Hotel gewesen, zusammen mit einer Frau. Und das war die Ehefrau des Mörders. Der hat ihn hergelockt, ihn mit einer Giftspritze umgebracht. In dem Zimmer, in dem der Ehebruch begangen wurde.« Er fixiert jetzt den Berliner: »Ihr Pech, dass die Leiche so früh entdeckt worden ist.«
    Regula und Nina schauen sich an. »Männer!«, entfährt es beiden. Kurz hintereinander.
    Ich, ausgerechnet ich habe den Fall gelöst. Und zwar nicht diesen ausgedachten Dackelmurks. Auf der Rückfahrt fragt mich Eberhard, ob ich mit meinem Geschenk zufrieden sei
.
    Genug Action war es ja, aber zwischendurch ein paar Sätze Tischtennis hätten die Sache noch runder gemacht
.
    Das nächste Mal, verspricht Eberhard, wird er Schläger und Klamotten mitnehmen
.

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