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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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beschaffen.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja, Sir. Deshalb finde ich, dass wir beide uns zusammentun sollten. Ich bekomme regelmäßig Nachschub und könnte etwas Hilfe beim Weiterverkaufen brauchen.« Jesse bemerkte, dass er zu schnell redete, und zwang sich zur Ruhe. »Ich wäre bereit, fifty-fifty zu machen.«
    Das brachte den General zum Grinsen, was Jesse ganz und gar nicht gefiel.
    »Wie bist du an die Dinger rangekommen?«, fragte der General.
    »Nun ja, Sir …« Jesse zögerte. »Das kann ich leider nicht verraten.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, Sir. Sagen wir einfach, der Weihnachtsmann hat sie mir gebracht.« Jesse gab ein klägliches Lachen von sich, doch keiner der übrigen Anwesenden verzog auch nur die Lippen.
    Der Alte sah ihn an. Niemand rührte sich vom Fleck oder sagte etwas. Jesse gefiel die Stimmung nicht, ihm gefiel auch nicht, wie die Sache lief. Irgendetwas war faul, und mit einem Mal wollte er nur noch weg von hier.
    Der General nickte. Jesse wusste, dass dieses Nicken Ärger bedeutete, doch ehe er etwas tun konnte, packte Chris ihn am Arm. Jesse versuchte, sich dem Griff zu entwinden, aber da hatten sich auch schon alle auf ihn gestürzt.
    Sie zerrten ihn zu den aufgereihten Werkzeugen hinüber, zwangen seine rechte Hand in eine Standbohrmaschine und drückten sie auf die Platte, durch die das Bit herabfahren würde, wenn sie es in Bewegung versetzten. Chet nahm eine Rolle Klebeband und fesselte Jesse an die Bohrmaschine, indem er es ihm mehrmals um Hand und Arm wickelte. Jesse versuchte verzweifelt, die Hand freizubekommen, aber sie war eingeschnürt. Die Männer drückten ihn auf die Knie herunter und hielten ihn fest.
    Der General kam auf ihn zu. »Dillard hat mich angerufen. Hast du eine Ahnung, was er wollte?«
    Ihm wurde eiskalt.
    »Angeblich hast du verrücktes Zeug geredet und unter anderem behauptet, dass du uns verpfeifen wirst, sobald es dir nicht mehr passt, wie wir mit dir umspringen.«
    Jesse schüttelte den Kopf. »Nein. Das wollte ich damit nicht …«
    Der General trat ihm in den Bauch. »Schnauze.«
    Hustend und keuchend schnappte Jesse nach Luft.
    Chet riss einen weiteren Streifen ab und knebelte ihn damit. Klebergeschmack erfüllte Jesses Mund, und seine Nasenflügel blähten sich in dem Versuch, genug Luft in die Lungen zu bekommen.
    »Solches Gerede macht mich nervös«, fuhr der General fort. »Ich glaube, du und ich haben das eine oder andere zu klären. Fangen wir mit dem an, was du zu verlieren hast. Mir ist zu Ohren gekommen, dass deine Gitarre dir sehr am Herzen liegt. Hast du das nicht gesagt, Chet?«
    »Jau«, antwortete Chet. »Ich würde sogar darauf wetten, dass er lieber an seiner Gitarre herumfummelt als an der Muschi einer heißen Schnitte. Ist wohl sein Traum, in Memphis groß herauszukommen.«
    »Mit Löchern in der Hand wird das schwierig …« Der General nickte, worauf Chet auf den Schalter der Bohrmaschine drückte und ein hohes Sirren die Werkstatt erfüllte. Chets Lippen verzerrten sich zu einem höhnischen Grinsen, als er den Bohrer langsam herabfuhr, bis das rotierende Bit Jesses Haut aufriss.
    Jesse biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen Schrei.
    Chet versenkte den Bohrer fast einen Zentimeter tief in seinem Fleisch.
    »Scheiße!«, brüllte Jesse durch das Klebeband.
    Lachend zog Chet den Bohrer wieder hoch und hinterließ dabei einen blutigen Punkt auf Jesses Handrücken.
    »Ich habe nicht gesagt, dass du aufhören sollst«, sagte der General.
    Das Grinsen wich von Chets Gesicht. Verwirrt schaute er den General an. »Aber …«
    »Tu es.«
    »Wie? Du meinst ganz durch?«
    »Ja, zum Teufel.«
    Chet starrte den General nur weiter an.
    »Bist du taub geworden? Drück ihm den Scheißbohrer durch die Hand.«
    »Ich dachte, wir wollten ihm nur Angst einjagen.«
    »Für mich sieht er noch nicht verängstigt genug aus. Also los. Er soll nicht vergessen, mit wem er sich anlegt.«
    Chet rührte sich noch immer nicht.
    Das Gesicht des Generals verzog sich zu einer Grimasse, die an ein zerknülltes Geschirrtuch erinnerte. Er trat auf Chet zu und drückte ihm einen dicken Finger auf die Brust. »Du musst lernen, das zu tun, was man dir sagt, Junge.« Er stieß seinen Neffen so heftig beiseite, dass dieser fast zu Boden stürzte. Dann stellte er sich an den Bohrer und beugte sich zu Jesse herunter. »Das nächste Mal, wenn deiner Zunge nach ein bisschen Bewegung zumute ist, solltest du dich lieber an das hier erinnern.« Langsam versenkte der

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