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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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Stelle, an der die Waffe gelegen hatte.
    »In Ordnung, ich bin fertig mit dir. Ich habe genug geredet, genug Zeit verschwendet. Ich gehe jetzt rein, und wenn ich gleich aus dem Fenster da schaue, solltest du mit deiner Klapperkiste lieber weg sein. Nur, damit wir uns verstehen und es keine Missverständnisse mehr zwischen uns gibt: Solltest du jemals wieder einen Fuß auf meinen Grund und Boden setzen, jemals  … dann breche ich dir jeden Finger einzeln. Ich meine es ernst. Dann wirst du nie wieder Gitarre spielen.«
    Dillard drehte sich um und ging hinein, während Jesse noch immer auf die Motorhaube starrte.

Kapitel 3
    Der General

    J esse hielt vor seinem Anhänger, schaltete den Motor aus und sah sich einmal mehr mit seiner Eingangstür konfrontiert. »Mein dämlicher Anhänger«, sagte er voll Hohn. Er konnte sich kaum an die Rückfahrt erinnern. Während des ganzen Heimwegs hatte sich vor seinem geistigen Auge immer wieder die Begegnung mit Dillard abgespult. Nur dass er jedes Mal bei dem Teil, wenn Dillard ihn aufforderte, die Waffe zu nehmen, tatsächlich die Pistole ergriff und Dillard erschoss, indem er diesem Mistkerl jede einzelne Kugel mitten ins Gesicht jagte.
    Jesses Blick fiel auf die Whiskeyflasche, die immer noch im Schnee lag, und er hörte Dillards Stimme in seinem Kopf: Geh nach Hause und besauf dich … und dann tu uns allen einen Gefallen und verschwinde auf Nimmerwiedersehen.
    »Nein, da mach ich nicht mit.« Sein Blick fiel auf den Weihnachtssack. Dieser Verlierer hat nämlich einen Plan. Einen verdammt guten sogar. Einen Plan, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Er zog den Sack neben sich auf den Sitz und tätschelte ihn. »An die Arbeit.«
    Er stieg aus, ging über die Straße zu den Briefkästen und nahm sich aus einem eine Zeitung heraus. Auf dem Rückweg holte er den Sack aus dem Wagen und ging rein.
    Er warf beides auf den Boden, ging in die Küche und öffnete auf der Suche nach etwas Essbarem den Kühlschrank. Darin lagen lediglich zwei in Alufolie verpackte, vertrocknete Pizzastücke, die er sich zu einem Burrito zusammenrollte. Damit setzte er sich auf den Boden und blätterte beim Essen die Zeitung durch. Als er einen Werbeprospekt von Walmart entdeckte, zog er ihn heraus und schob den Rest der Zeitung beiseite. Er schlug die Seite mit den Spielwaren auf, suchte sich einen Kugelschreiber, blätterte um und malte hier und da Kreise um die Abbildungen.
    »Ja. Hm … nein. Oder … vielleicht.« Er tippte sich mit dem Stift an die Zähne. »Auf jeden Fall. Das dürfte funktionieren.« Zufrieden nickte er. »Das muss einfach funktionieren.«
    Er zog den roten Sack heran. »Also los, Schätzchen. Tu mir den Gefallen.« Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich, wünschte sich etwas und betete inbrünstig, bevor er die Hand in den Sack steckte. Tatsächlich stieß er mit den Fingern gegen eine Schachtel. Sie schien die richtige Größe und das richtige Gewicht zu haben. »Komm schon.« Er zog sie heraus und hielt eine nagelneue, originalverpackte Playstation in den Händen.
    »Ja!«, rief er. »Ja! Jetzt wollen wir doch mal sehen, wer hier der Verlierer ist.«

    ***

    Eine Stunde später fuhr Jesse mit vier schwarzen Müllbeuteln voller Videospielkonsolen und Palmtops hinten in seinem Campingaufsatz die Route 3 entlang. Der Weihnachtssack lag im Fußraum vor dem Beifahrersitz. Das Ding war seine Fahrkarte in ein goldenes Zeitalter, daher würde er es nicht aus den Augen lassen.
    Am Stadtrand fuhr er auf einen Schrottplatz und versuchte, wenigstens den größeren Schlaglöchern auszuweichen, während er einige heruntergekommene Nebengebäude und ein paar kaputte Sattelschlepper passierte. Am hinteren Ende des Areals fuhr er an einer von Stacheldraht und Wildschädeln gesäumten Betonwand entlang, bis er vor einem Metalltor mit zerbrochener Scheibe hielt. Zweimal hupte Jesse und winkte in die Sicherheitskamera über dem Tor.
    Kurz darauf hörte er ein Klicken. Ratternd fuhr das Tor in seinem rostigen Lauf zur Seite und gab den Blick auf eine Reihe Autowerkstätten frei. Das Tor zu der großen Werkstatt in der Mitte stand halb offen, und Jesse sah fünf Gestalten, die sich über einen Dieselmotor beugten. Er fuhr näher heran, schaltete den Motor aus und lauschte dem gurgelnden Geräusch, als er erstarb. Dann stieg er aus, holte einen der Müllbeutel aus dem Wagen, trat in das Tor und wartete.
    Die Werkstatt diente noch einer ganzen Reihe anderer Zwecke als der Reparatur von

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