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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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Räder auf sicherem Boden, prallte etwas gegen das Auto, und ein gewaltiger Ruck ließ sie hin und her schaukeln. Das Dach der Campingkabine beulte sich ein, als einer der Wölfe mit der Vordertatze das dünne Aluminium aufriss. Das Gewicht des Ungeheuers drückte die hintere Stoßstange nach unten, sodass sie mit dem Heck über die tiefen Spurrinnen schleiften und deutlich langsamer wurden. Der Wolf ließ nicht locker. Knurrend schnappte er mit seinem riesigen Maul nach Krampus und dem Sack. Makwa schleuderte ihm eine der Mülltüten mit den Spielkonsolen entgegen. Der Wolf biss hinein, schüttelte die Tüte hin und her und zerfetzte sie, woraufhin sich die Konsolen über die Straße verteilten. Vernon richtete die Schrotflinte auf das Ungeheuer, doch im selben Moment holperte der Wagen durch ein Schlagloch, sodass das Gewehr nach oben ruckte und sich mit einem lauten Knall entlud. Der Schuss ging weit am Ziel vorbei und stanzte stattdessen ein Loch in die Decke. Dann riss die Heckklappe unter dem Gewicht des Wolfs ab, das Ungeheuer verlor den Halt und stürzte auf die Straße.
    Der zweite, größere Wolf setzte über seinen Gefährten hinweg, stürmte ihnen nach und überholte sie in Windeseile. »Himmel!«, schrie Jesse. Sie konnten nirgendwohin ausweichen, das Biest hatte sie gestellt. Aber diesmal waren die Shawnees vorbereitet. Alle drei hatten die Speere erhoben, und als der Wolf auf den Wagen zusprang, schleuderten sie ihm die Waffen mit ganzer Kraft entgegen, damit sie sich dem Wolf tief in die Brust bohrten. Ein grauenvolles Jaulen ertönte, gefolgt von einem Ruck, als der Wolf gegen den Wagen prallte. Vergeblich versuchte er, auf die Ladefläche zu klettern, rutschte ab, fiel auf die Straße und rollte über die Kante in den Abgrund. Jesse hörte das Krachen splitternder Äste, ein weiteres Jaulen und dann nichts mehr.
    Sie erreichten ein steiles Gefälle. Jesse trat auf die Bremse und versuchte, den schlingernden Wagen unter Kontrolle zu halten. Die linken Räder rutschten in den Graben, woraufhin sie an der Böschung entlangschrammten. Ächzend kamen sie zum Stehen, und der Motor soff ab.
    Der kleinere Wolf bog etwa fünfzig Meter hinter ihnen um die Kurve, allerdings schaute er nicht in ihre Richtung, sondern über die Kante, hinter der sein Gefährte verschwunden war. Er warf ihnen noch einen kurzen Blick zu, dann sprang er den Hang hinunter.
    »Was macht er da?«, fragte Isabel.
    Jesse hatte keine Ahnung, aber solange der Wolf ihnen nicht folgte, war es ihm egal.
    »Worauf wartest du?«, rief Vernon. »Fahr!«
    Jesse drehte den Schlüssel im Zündschloss, und der Motor sprang stotternd an. Behutsam trat er aufs Gas, und langsam schob sich der Wagen zurück auf die Straße.
    Etwa zehn Minuten später erreichten sie die Hauptstraße und hörten ein gedehntes Heulen aus den Hügeln, die hinter ihnen lagen. Jesse fuhr auf die asphaltierte Straße und raste davon, Richtung Süden, fort vom Weihnachtsmann und seinen Monstern.

Teil 2
    Krampus
    Kapitel 6
    Hel

    D as Wolfsgeheul hallte in seinem Kopf wider. So viel Verzweiflung, so viel Schmerz. Flatternd öffnete er die Lider. Ein weiteres Heulen ertönte, kurz darauf noch eines. Krampus spürte die Verlassenheit dieser Wehklage in seinem Herzen, in seiner Seele. Ich träume nicht. Einer der beiden stirbt. Wie konnte es nur dazu kommen?
    Er sah die ersten Vorboten der Morgendämmerung und versuchte verzweifelt, die Augen offen zu halten. Zu lange habe ich nicht mehr den süßen Kuss der aufgehenden Sonne gespürt. Bäume sausten schemenhaft vorbei, das zerfetzte Dach wurde vom Wind geschüttelt. Ich fliege. Er atmete tief ein und spürte, wie ein Teil seiner Kraftreserven zurückkehrte. Das Mondlicht, die Sterne und die Waldluft labten seine ausgehungerte Seele.
    »Warum biegst du ab?«, fragte Isabel den Mann, der den Wagen lenkte. »Wo fährst du hin?«
    Krampus kannte ihn nicht, aber er ging davon aus, dass es sich um einen Gefangenen handelte, den die Belznickel brauchten.
    »Wir können nicht auf der Hauptstraße bleiben«, sagte der Mann. »Nicht, nachdem wir gestern Abend ein solches Desaster veranstaltet haben. Zu viele Leute werden nach mir suchen, und nach diesem Auto. Wir müssen uns von den großen Straßen fernhalten.«
    »Aber wir müssen so weit wie möglich von hier weg … von den Wölfen und von dem, was vielleicht noch hinter uns her ist.«
    »Du müsstest wissen, dass die Wölfe nicht die einzigen Ungeheuer sind, die mich verfolgen. Der

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