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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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Wenn …«
    »Ich habe Mist gebaut, Misses Collins. Das weiß ich. Aber ich bin bereit zu sterben, wenn das nötig ist, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Bedeutet Ihnen das denn gar nichts?«
    Für einen kurzen Moment wich die Strenge aus ihrer Miene, und er sah ihren Schmerz und ihre Angst darin, doch dann schaltete sie wieder auf stur. »Ich verrate sie dir trotzdem nicht.«
    »Doch, das werden Sie, Herrgott noch mal!«, rief er.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und ihm wurde klar, dass er die Nummer nicht aus ihr herausbekommen würde, wenn er ihr nicht die Fingernägel einzeln auszureißen bereit war. Er riss das Hörerkabel mit einem Ruck aus dem Telefon.
    »Was ist nur los mit dir?«, schrie sie.
    »Tut mir leid wegen des Telefons, Misses Collins. Ich will nur nicht, dass Sie jemandem erzählen, dass ich hier war. Zumindest für eine Weile.«
    Er verließ das Haus durch die Hintertür und nahm den Hörer mit. Polly folgte ihm bis zur Tür und sah zu, wie er in seinen Wagen stieg.
    »Wenn meinen Kleinen etwas geschieht«, rief sie, »dann schwöre ich, dass ich …«
    »Das wird nicht nötig sein, Misses Collins«, rief Jesse zurück. »Dann werde ich ohnehin tot sein.«
    Sie presste die Lippen fest zusammen.

    ***

    Das Telefon klingelte. Dillard streckte den Arm über den Nachttisch und warf dabei ein Fläschchen Excedrin um. Die Pillen verteilten sich auf dem Boden. Es klingelte erneut.
    »Hallo?« Er hörte eine Frau atmen. »Polly, bist du das schon wieder? Verdammt noch mal, wir haben dir doch gesagt, dass du nicht dauernd anrufen …«
    »Er ist auf dem Weg zu euch«, blaffte Polly.
    Dillard setzte sich auf. »Du meinst Jesse?«
    »Natürlich meine ich ihn. Er hat eine Waffe, und er ist völlig durchgedreht. Er hat mein Telefon aus der Wand gerissen, weshalb ich bis zu Berta laufen musste, um dich anzurufen. Er hat mir wirklich Angst gemacht, Dillard.« Sie weinte. »Was ist los? Würdest du es mir bitte sagen?«
    Er knipste die Nachttischlampe an. »Beruhige dich, Polly. Das kommt schon alles wieder in Ordnung.« Linda setzte sich auf und blinzelte verwirrt ins Licht. »Warte mal, ich will, dass du Linda erzählst, was du mir gerade gesagt hast.«
    Damit reichte er ihr das Telefon, stand auf und zog Hosen, Hemd und Stiefel an. Dann nahm er seine Pistole, Handschellen und sein Handy vom Nachttisch und ging nach unten in den Flur. Er hörte, wie Linda versuchte, ihre Mutter zu beruhigen, und hoffte, Polly konnte ihre Tochter davon überzeugen, dass Jesse nicht zurechnungsfähig war. Langsam bin ich es leid, mir anzuhören, wie sie diesen Wichser verteidigt.
    Dillard klappte sein Handy auf und wählte eine Nummer.
    »Ja?«, meldete sich eine schläfrige Stimme.
    »Chet?«
    »Dillard?«
    »Ja. Komm sofort zu mir rüber. Ich habe ein Geschenk für dich.«
    »Jesse?«
    »Er dürfte jeden Moment hier sein, also beeil dich lieber.«
    Ohne Gruß klappte Dillard das Telefon zu und schob es sich in die Tasche. Dann ging er durchs Haus, schaltete alle Lichter aus und zog die Vorhänge zu. Er setzte sich ins Arbeitszimmer, spähte durch die Jalousien nach draußen und überlegte, ob Jesse wohl so dumm sein würde, einfach über die Auffahrt zu kommen, oder ob er weiter unten an der Straße parken und sich zu Fuß anschleichen würde. In dem Fall könnte es kompliziert werden. Jedenfalls wäre es deutlich einfacher, wenn ich ihn einfach abknallen könnte. Aber das durfte Dillard nicht. Der General wollte Jesse lebend. Er hatte eine Menge Fragen zu beantworten.
    Dillard entsicherte sein Gewehr. Er wusste, dass Jesse ein Verlierer war, aber er gestattete sich nicht, auch nur für eine Sekunde daran zu zweifeln, dass selbst ein Verlierer mal Glück haben konnte. Dafür machte er seine Arbeit schon zu lange und hatte zu oft gesehen, wie etwas schiefging. Es ist nun mal nicht leicht, einem Mann die Waffe abzunehmen, ohne ihn vorher zu töten.
    In Jeans und auf Socken kam Linda ins Zimmer gerannt, während sie sich die Bluse zuknöpfte. Als sie die Waffe sah, trat ein angespannter Ausdruck auf ihr Gesicht. »Lass mich mit ihm reden.«
    Dillard bedachte sie mit einem kalten Blick. Wann lernt sie es endlich? »Nein. Auf gar keinen Fall. Ich will, dass du ans andere Ende des Flurs gehst und dort mit Abigail wartest, solange du nichts anderes von mir hörst. Kapiert?«
    »Bitte.«
    »Komm mir gefälligst nicht in die Quere und lass mich meine Arbeit machen.«
    »Ich weiß, wie man mit ihm reden muss. Das ist

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