Kreativ fotografieren
ein Allround- Zoomobjektiv . Solche Objektive gibt es heute praktisch für jede Kameramarke (Abb. 1.27 und 1.28). Sie reichen vom brauchbaren Weitwinkel bis in den weiten Tele-Bereich und erlauben somit das Fotografieren in jeder Situation, ohne dass das Objektiv zu wechseln ist. Zum Beispiel, wenn man unmittelbar nach einer Landschaftsaufnahme ein Murmeltier in einiger Entfernung entdeckt. Man hat damit zwar schon ein recht ordentliches Stück Kamera in der Hand, braucht aber ansonsten keine Wechselobjektive mitschleppen und die Mitreisenden mit Objektivwechseln aufhalten.
Abb. 1.27 | Nikon AF-S DX Nikkor 18–200mm 1:3,5–5,6 G ED VR
© Nikon GmbH
Abb. 1.28 | Sigma 18–250mm
F3,5–6,3 DC OS HSM
© Sigma Deutschland
Abb. 1.29 | Zoomobjektive mit langer Brennweite helfen scheue ›Modelle‹ abzulichten
Makrofotografie | Es mag seltsam klingen, aber hochwertige SLR -Kameras führen nicht automatisch zu besseren Ergebnissen. Gerade in der Makrofotografie bieten Kompaktkameras unbestreitbare Vorteile.
Kompaktkameras haben heute durch die Bank relativ kleine Bildsensoren. Kleine Sensoren führen automatisch zu großer Schärfentiefe. Diese von vornherein hohe Schärfentiefe führt bei Porträts dazu, dass der Hintergrund immer scharf abgebildet wird und vom eigentlichen Subjekt der Aufnahme, dem Porträtierten, ablenkt. Aus der geringen Distanz heraus, die für Makroaufnahmen erforderlich ist, erweist sich dieses Manko allerdings durchaus als Vorteil.
Abb. 1.30 | Makroaufnahme einer Spiegelreflexkamera
Abb. 1.31 | Makroaufnahme einer Kompaktkamera
Abb. 1.32 | Makroaufnahme mit DSLR, Makroobjektiv und Makroblitzen
Abb. 1.33 | Makroblitz-Kit R1C1
© Nikon GmbH
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Auch wenn vor allem Einsteiger in die Makrofotografie zunächst der luftigen Unschärfe (Abb. 1.30) kurzer Schärfentiefe verfallen – die ja durchaus ihren Reiz hat – gibt es doch viele Motive, die man gerne von vorne bis hinten scharf abbilden möchte. Mit einer Kompaktkamera gelingt das praktisch von selbst (Abb. 1.31), ja es geht sogar oft gar nicht anders.
Möchte man mit einer DSLR ein so kleines Modell wie eine Ameise oder einen Marienkäfer von vorne bis hinten scharf ins Bild bekommen (Abb. 1.32), ist hingegen oft großer Aufwand mit speziellen Makroobjektiven und Makroblitzen (Abb. 1.33) erforderlich. Vor allem Bridge-Kameras erweisen sich oft als hervorragendes Arbeitsgerät für die Makrofotografie.
Sportfotografie (passiv) | Über Sportfotografie habe ich unter ›Outdoor- und Freizeitfotografie‹ bereits geschrieben. Das ist der aktive Teil der Sportfotografie. Ist man aktiv am Sport beteiligt, sind eine große Kamera und umfangreiche Fotoausrüstung natürlich hinderlich. Da man selbst nahe an der Szene und mitten im Geschehen steckt, ist man oft mit kleiner Gerätschaft ausreichend bedient.
Beim passiven Teil der Sportfotografie hingegen fotografiert der Fotograf als Zuschauer – oft aus großer Distanz. Er steht vielleicht am Rande eines Spielfelds oder fotografiert ein Rennen von einer Tribüne aus. Deshalb braucht er vor allem lange Brennweiten und viel Lichtstärke – besonders wenn die Lichtsituation diesig oder dämmerig ist oder der Sport in der Halle stattfindet.
Bühnenfotografie | Bühnenfotografie heißt meist bei schwachem Licht zu fotografieren. Blitze zerstören die Stimmung und sind oft ohnehin nicht erlaubt. Deshalb sind auch für die Bühnenfotografie lichtstarke Objektive ein Muss. Moderne High-End-Kameras mit großen Bildsensoren erlauben zudem hohe ISO -Empfindlichkeiten, ohne dass dadurch Bildrauschen inakzeptabel überhand nimmt.
Hochzeitsfotografie | Vieles, das für die Bühnenfotografie gilt, hat auch für die Hochzeitsfotografie Gültigkeit. Oft schlechte Lichtbedingungen – zum Beispiel in der Kirche –, Blitze können sowohl die emotionale Stimmung der Anwesenden stören als auch die Lichtstimmung in den entstandenen Bildern. Zu lautes Spiegelklappern ist in stillen Momenten auch nicht schön. Zwar gibt es auch den inszenierten Teil der Hochzeitsfotografie, in der das Brautpaar porträtiert wird und das obligatorische Gruppenbild der Hochzeitsgäste entsteht. Doch ansonsten sollte der Hochzeitsfotograf nach Möglichkeit unsichtbar bleiben.
Architekturfotografie | Diese Kategorie wird vor allem durch zwei fotografische Anforderungen geprägt: Unverzerrte Geometrie und Weitwinkel. Erstens dürfen keine so genannten
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