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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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Kompaktkamera für sich entscheiden. Sie hat die bessere Ergonomie, wichtige Einstellungen für die Aufnahme sind meist gut erreichbar, eine gute Kompakte ist nach meiner Erfahrung schneller zum Auslösen bereit als ein Handy, Optiken fallen größer und hochwertiger aus, die Sensoren sind größer, neigen deshalb weniger zum Rauschen, und mit einer etwas längeren Brennweite ist meist auch ein Spiel mit der Schärfentiefe möglich. Kurz: Kompaktkameras sind zwar klein, aber echte Kameras. Handys sind Telefone, die auch Bilder aufnehmen können.
    Auch wenn man mit einer guten Kompakten, wie erwähnt, qualitativ ausgezeichnete Ergebnisse erzielen kann, darf man natürlich nicht erwarten, dass man mit einem kompakten Gerät um hundert, zweihundert oder dreihundert Euro dieselbe Leistung erzielen kann wie mit einer SLR , bei der allein das Objektiv mehr kostet – bei professionellen Objektiven sogar ein Vielfaches.
    Man darf auch nicht der Illusion verfallen, dass man mit einer Kompakten, die manuelle Einstellmöglichkeiten für Blende und Zeit erlaubt, den kreativen Spielraum einer SLR mit mittlerem oder großem Bildsensor erreicht. Das manuelle Einstellen der Blende dient dem Fotografen vor allem dazu, bestimmen zu können, ob er viel Schärfentiefe oder wenig haben möchte. Mit dem kleinen Sensor einer Kompakten hat man bei kurzer und normaler Brennweite, sowie im moderaten Tele-Bereich immer viel Schärfentiefe. Da hilft die manuelle Steuerung der Blende gar nichts! Ich werde auf dieses Thema gleich noch einmal zurück kommen.
Pro:
    Klein, leicht und geräuschlos;
    Teilweise Funktionen wie SLR ;
    Kein Objektivwechsel;
    Vielfältige Ausführungen, von modisch bis wasserdicht.
Kontra:
    Kleiner Sensor: Rauschen, große Schärfentiefe;
    Qualität der Objektive deutlich unter SLR -Niveau;
    Keine Wechselobjektive;
    Größe und Design auf Kosten von Handling und Ergonomie.
Gut geeignet:
    Aktivsport, Freizeit, Outdoor;
    Urlaub und Reise;
    Street Photography;
    Makro.
Bedingt geeignet:
    Landschaft.
Ungeeignet:
    Porträt, People, Fashion, Beauty, Akt und Erotik;
    Sport (passiv), Bühne, Hochzeit, Architektur;
    Professionelle Werbefotografie
Mehr über
    Bildrauschen
    Bildsensor
    Blende
    Brennweite
    Kontrast
    Schärfentiefe

    Abb. 1.41 | Kompaktkameraaufnahme

    Abb. 1.42 | Kompaktkameraaufnahme
    Bridge-Kamera | Die Bridge-Kamera baut eine Brücke zwischen Kompakt- und Spiegelreflexkamera. Sie versucht das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Teilweise gelingt ihr das, teilweise stellt sie natürlich auch einen Kompromiss dar.
    Von der Spiegelreflexkamera hat sie für die Belichtung Einstellungen für Blenden- und Zeitvorwahl und einen manuellen Belichtungsmodus übernommen – das findet sich bei Kompaktkameras eher selten. Leider hat sie von der Kompakten den kleinen Sensor übernommen, und deshalb ist bei kürzeren Brennweiten kein kreatives Spiel mit der Schärfentiefe möglich. Allerdings erlauben es statt dessen die extrem langen Tele-Brennweiten, die diesem Kameratyp zu Eigen sind, äußerst geringe Schärfentiefen zu erzielen (Abb. 1.44). Wegen der extrem langen Brennweiten spricht man statt von Bridge- oft auch von Superzoom-Kamera . Allerdings gibt es auch Kompaktkameras mit außerordentlich hohem Brennweitenbereich, die allerdings nicht alle Vorzüge einer Bridge-Kamera haben, zum Beispiel nicht deren gute Ergonomie. In Punkto Ergonomie muss sich eine Bridge-Kamera kaum vor einer SLR verstecken. Besonders Fotografen mit kleinen Händen werden die etwas kleineren Gehäuse vielleicht sogar vorziehen.

    Abb. 1.43 | Fuji FinePix S100FS
© Fujifilm Schweiz
Pro:
    Extremer Zoom-Bereich;
    Kreative Einstellfunktionen;
    Griffige Ergonomie;
    Effiziente Bedienung wie SLR ;
    Objektive teilweise auf Niveau von SLR -Objektiven;
    Kein Objektivwechsel;
    Gutes Verhältnis von Größe und Gewicht zur Abbildungsqualität.
Kontra:
    Kleinerer Bildsensor als SLR : Rauschen, mehr Schärfentiefe;
    Keine Wechselobjektive;
    Kleinerer Sucher als SLR .
Gut geeignet:
    Makrofotografie;
    Outdoor und Freizeit;
    Reise und Reportage;
    Street Photography.
Bedingt geeignet:
    Landschaft;
    People, Fashion, Beauty, Akt und Erotik;
    Sport, Bühne, Hochzeit.
Ungeeignet:
    Porträt;
    Architektur;
    Professionelle Stockund Werbefotografie.
    Wirft man einen Blick auf die Vorzüge der Bridge-Kamera, und darauf, wofür sie gut und bedingt geeignet ist, sieht man, dass dieses Kamerakonzept viele Vorteile bietet und vielseitig einsetzbar ist. Aber auf der anderen

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