KREBS: Die unsterbliche Krankheit (German Edition)
Körper nimmt Lycopin am besten auf, wenn die Zellen der Tomateaufgebrochen und die Inhaltsstoffe zusammen mit Fett extrahiert werden. Die selbstgemachte Tomatensauce aus pürierten frischen Tomaten, Tomatenmark und Olivenöl ist daher eine ziemlich ideale Lycopin-Quelle. Dazu ein wenig Rosmarin und ordentlich Knoblauch kann in keiner Hinsicht schaden. Lassen Sie dagegen die Finger vom modernen und vulgären Vetter der Tomatensauce, dem Ketchup. Es enthält oft bis zu 30 Prozent Zucker.
Die möglichen molekularen Wirkmechanismen des Lycopins liegen allerdings noch ziemlich im Dunkeln. Auch andere bunte Gemüse wie Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis, Paprika oder Rote Bete sind reich an chemischen Verwandten des Lycopins. Sie sollten auf keinem Speisezettel fehlen.
6. Pilze
Wenn unsere Vorfahren in die Wälder zum Sammeln gingen, fanden sie nicht nur Beeren, sondern auch Pilze. Weder Tier noch Pflanze bilden Pilze eine völlig eigenständige Klasse von Lebewesen. Ebenso ambivalent ist ihre Rolle als Nahrungsmittel. Viele Pilze sind giftig oder zumindest ungenießbar, andere dagegen versprechen höchsten Genuss. Vor allem asiatische Speisepilze wie die Pilzsorten Shiitake, Maitake und Enokitake, aber auch einheimische Speisepilze wie der Austern- oder Kräuterseitling und selbst der banale Champignon scheinen Stoffe zu enthalten, die das Wachstum von Tumorzellen dämpfen können. Sie sollten also in unserer Küche nicht fehlen.
9. Dunkle Schokolade
Im Jahr 1753 schlug der Botaniker Linné vor, den Kakaobaum auf den Namen Theobroma cacao (Nahrung der Götter) zu taufen. Mit seiner Wertschätzung für dieses Gewächs rannte er bei seinen Zeitgenossen offene Türen ein. Kaum mehr als 150 Jahre zuvor hatten die Spanier die ersten Kakaobohnen nach Europa gebracht. In diesen 150 Jahren hatte der Kakao, respektive die Schokolade, Europa im Sturm erobert.
Heute werden Kakao und Schokolade augenzwinkernd als kleine Sünde konsumiert, aber sicher nicht mit gesunder Ernährung assoziiert. Tatsächlich sind auch die meisten Vollmilchschokoladen wahre Zucker- und Fettbomben, über die zumindest aus medizinischer Sicht wenig Gutes zu sagen ist. Wenn allerdings Schokolade in einer ursprünglicheren Form ohne Zucker, Milchfett und Füllstoffe mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent genossen wird, kann sie zu einem wertvollen Nahrungsmittel werden.
Der Kakao enthält viele interessante Substanzen.
Kakaobohnen sind reich an Polyphenolen. Ähnlich wie bei den Beeren könnten vor allem die Proanthocyanidine des Kakaos eine wachstumshemmende Wirkung auf Krebszellen haben. Wenn Sie also nicht auf die tägliche Nascherei verzichten wollen, essen Sie dunkle Schokolade, allerdings nicht mehr als 25 Gramm täglich, um unangenehme Spuren auf ihren Hüften zu vermeiden.
10. Omega-3-Fettsäuren: Fische und Olivenöl
Fett hat einen schlechten Ruf. Nicht ganz zu Unrecht, werden Sie denken, wenn Sie den ersten Teil dieses Kapitels gelesen haben. Da Fett im Vergleich zu Eiweißen und Kohlenhydraten eine wesentlich höhere Energiedichte hat, ist es das ideale Medium, um hohe Energiemengen auf kleinstem Raum zu speichern. Daher wandelt der Körper überschüssige Proteine und Kohlenhydrate in Fett um. In Zeiten des Überflusses speichert der Körper auf diese Weise unverbrauchte Nahrungsenergie an den unpassendsten Stellen des Körpers, mit den entsprechenden gesundheitlichen und ästhetischen Konsequenzen. Auf den ersten Blick scheint das Credo »so wenig Fett wie möglich« in einer Gesellschaft des Überflusses also durchaus Sinn zu machen. Tatsächlich liegen die Dinge aber wieder einmal etwas komplizierter.
Chemisch gesehen besteht das Speicherfett vor allem aus Triglyceriden. Triglyceride sind Verbindungen eines Glycerin-Moleküls in Kombination mit drei gesättigten Fettsäuren. Der Körper kann diese Fette aus den Abbauprodukten aller Makronährstoffe selbst herstellen. Im Gegensatz dazu können ungesättigte Fettsäuren wie die Omega-3 und Omega-6-Fettsäure nicht selbst produziert werden. Sie müssen zumindest in kleinen Mengen mit der Nahrung aufgenommen werden, ganz gleich, ob ein Mensch übergewichtig ist oder nicht. Wir haben gesehen, dass uns die moderne Nahrungsmittelproduktion in eine paradoxe Situation bringen kann. Trotz eines globalen Überangebots an Fetten und Kalorien ist es möglich, dass unsere Nahrung zu wenig Omega-3-Fettsäuren enthält. Einige Folgen habe ich schon erwähnt.
Die Inuit ernähren sich auf
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