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KREBS: Die unsterbliche Krankheit (German Edition)

KREBS: Die unsterbliche Krankheit (German Edition)

Titel: KREBS: Die unsterbliche Krankheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Bleif
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Verstand angeordnet wird, überwiegt der erreichbare Nutzen die Gefahren der Untersuchung.
    Trotzdem gibt es Anwendungsbereiche, die den Radiologen zu Recht Kopfschmerzen bereiten. So kann sich Nutzen schnell in Schaden verkehren, wenn Röntgenverfahren im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen eingesetzt werden, um aus einer großen Zahl Gesunder einige wenige Kranke herauszufinden. Auch der Einsatz von Röntgenstrahlen bei Kindern oder gar bei Schwangeren birgt Gefahren, die wir gerne vermeiden würden.

Die Welt des Ultraschalls. Was haben Fledermäuse in der Krebsforschung verloren?
    Trotz aller Erfolge der Röntgens motivierten solche Probleme manche Wissenschaftler vor mehr als einem halben Jahrhundert, nach Alternativen zu suchen. Einige wurden in der Natur fündig. Die Fledermäuse konstruieren ihr Bild der Welt nicht aus Licht-, sondern aus hochfrequenten Schallwellen, die als Ultraschall bezeichnet werden. Mit entsprechend hohem technischem Aufwand kann diese Art von Schallwellen in unseren Körper hinein gesendet werden. Wie bei der Ultraschallortung der Fledermäuse reflektieren die Binnenstrukturen des Körpers einen Teil der Schallwellen und schicken sie zur Quelle zurück.
    Der Schallkopf eines Ultraschallgeräts
besteht daher nicht nur aus dem Sender, sondern auch aus einem Empfänger, der das Muster der zurückgestrahlten Schallwellen registriert. Je nach Beschaffenheit der Materie breitet sich Schall unterschiedlich aus. Manche Materialien absorbieren Schall, indem sie ihn aufnehmen wie ein weicher Teppich, während andere ihn gut leiten. Kritisch sind vor allem Grenzflächen zwischen unterschiedlichen Materialien. An solchen Grenzflächen kommt es zur Rückstreuung, und zwar desto ausgeprägter, je glatter die Grenzen und je dichter das zweite Medium ist. Kahle Steinwände reflektieren große Anteile des Schalls und erzeugen ein Echo.
    Auch die Gewebe des menschlichen Körpers unterscheiden sich hinsichtlich ihres Absorptions- und Reflexionsverhaltens. Das Verhältnis von Absorption und Reflexion ist von der Frequenz der Schallwellen und der Dichte und Elastizität des Gewebes abhängig. Je größer die Unterschiede zwischen zwei Gewebeschichten sind, desto mehr Schall wird an solchen Grenzflächen zurückgeworfen. Leistungsfähige Computer können diese Echomuster in ein Bild umrechnen. Je geringer das Schallecho, desto dunkler erscheint die betreffende Körperregion im Bild. Ein starkes Echo wird auf dem Bildschirm dagegen hell dargestellt. Flüssigkeiten stellen für Ultraschall kaum ein Hindernis dar. Daher wirken große blutgefüllte Adern, Lymphe, eine volle Harnblase, aber auch flüssigkeitsgefüllte Zysten im Schallbild fast schwarz. Solide Gewebe wie Leber oder Nieren reflektieren einen Teil der Schallwellen, lassen aber genügend Schall hindurch, so dass auch tiefer gelegene Strukturen hinter diesen Organen noch zur Darstellung kommen. Sie erscheinen im Bild grau,durchsetzt mit entsprechenden Binnenechos, die die interne Struktur der Organe wiedergeben. Dort, wo Gewebe an Luft grenzt – zum Beispiel in der Lunge oder im Darm – oder wo Gewebe an sehr dichte Materialien wie Knochen stößt, wird der Schall zum großen Teil zurückgeworfen. Dieses starke Echo wirkt auf dem Bildschirm sehr hell. Strukturen, die hinter Knochen oder luftgefüllten Organen gelegen sind, können daher im Ultraschallbild kaum dargestellt werden.
    Eine Ultraschalluntersuchung 34 geht schnell, ist billig und vollkommen harmlos. Sie wird daher oft zur ersten Orientierung genutzt. Die Sonographie eignet sich zur Beurteilung der Nieren, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Milz und der großen Gefäße. Auch vergrößerte Lymphknoten im Bauchraum, in den Leisten, der Achselhöhle oder am Hals lassen sich durch die Sonographie gut darstellen. Außerdem wird sie zur Untersuchung der Schilddrüse, der weiblichen Brust, von Weichteilen und mit Hilfe spezieller Schallköpfe sogar zur Untersuchung der Haut eingesetzt. Wird der Schallkopf in Körperöffnungen oder mit Hilfe von Endoskopen in Hohlorgane eingebracht, spricht man von Endosonographie. Diese Technik setzt man bei der Untersuchung der Scheide, der weiblichen Geschlechtsorgane, der Prostata, der Speiseröhre, des Magens, der Bronchien und des Enddarms ein. Das Ultraschallbild kann sogar die Hand beziehungsweise die Nadel des Arztes lenken, um sicherzustellen, dass eine Punktionsnadel zur Entnahme von Gewebeproben tatsächlich an die richtige Stelle

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