KREBS: Die unsterbliche Krankheit (German Edition)
einer Weise verändern, die eine feine und entsprechend geschulte Hundenase aufmerksam machen könnte. Tatsächlich wurden inzwischen ein paar erste, recht vielversprechende Studien über den Einsatz von Hunden als Krebsdetektive veröffentlicht. Die entsprechend trainierten Tiere fahndeten mit erstaunlichem Erfolg nach Tumoren wie Lungenkrebs, Blasenkrebs und Prostatakrebs. 19
Bilderwelten – die Revolution der Röntgenbilder und die Computertomographie
Das Prinzip des konventionellen Röntgenbilds ist – wie wir schon im ersten Kapitel erfahren haben – relativ einfach. Röntgenstrahlen werden durch Gewebe hindurch geschickt. In Abhängigkeit vom Durchmesser der Gewebeschicht und der unterschiedlichen Gewebedichte wird die Strahlung unterschiedlich stark absorbiert. Hinter der Austrittsstelle des Strahls wird ein Röntgenfilm oder ein Detektionsschirm angebracht. Dort wo viel Strahlung ankommt, wird der Film stark geschwärzt; wo wenig ankommt, ist das Bild vergleichsweise hell. Konventionelle Röntgenbilder leben von den großen Kontrastunterschieden zwischen Knochen und Weichteilen oder zwischen Weichteilen und der Luft. Daher liegen ihre Stärken vor allem in der Abbildung von Veränderungen am Skelett und von Prozessen in der luftgefüllten Lunge.
Wenn sich Krebs im Knochen einnistet,
verändert er die Knochenmatrix. Meist löst der Tumor Kalk aus dem Knochen, so dass die Strahlung an dieser Stelle weniger stark geschwächt wird und der Film an dieser Stelle dunkler wirkt. Wächst ein Tumor oder eine Metastase in der Lunge, tritt der umgekehrte Effekt auf. Das solide Tumorgewebe schwächt den Strahl stärker als die luftgefüllte Lunge, so dass die suspekte Stelle auf dem Film als heller Fleck erscheint.
Über 70 Jahre lang blieben die konventionellen Röntgenbilder das wichtigste Instrument der radiologischen Krebsdiagnostik. Seit etwa 40 Jahren werden sie nach und nach durch erheblich verbesserte und verfeinerte Verfahren verdrängt. Trotzdem ist auch das konventionelle Röntgenbild noch nicht in der Mottenkiste der Medizingeschichte verschwunden. Es wird immer noch eingesetzt bei der Suche nach Tumoren oder Metastasen in der Lunge und im Knochen. Und es findet Anwendung bei einer speziellen Form der Untersuchung der weiblichen Brust, der Mammographie.
Die Mammographie ist immer noch die wichtigste radiologische Untersuchung der weiblichen Brust. Sie wird bei der Vorsorgeuntersuchung 25 und beim Verdacht auf Brustkrebs eingesetzt. Wenn Frauen plötzlich einen Knoten in ihrer Brust ertasten, ist die Mammographie meist die radiologische Methode, die entscheidet, ob Entwarnung gegeben werden kann oder eine Gewebeprobe entnommen werden muss.
In den letzten zwei Jahrzehnten
des 20. Jahrhunderts hat ein Gerät die Welt in einer Geschwindigkeit und Totalität erobert wie kaum eine andere technische Errungenschaft jemals zuvor. Die Rede ist vom Computer. Der Computer ist aus kaum einem Bereich unseres Lebens mehr wegzudenken. Seine Rechenleistung hat mitgeholfen, die Röntgendiagnostik zu revolutionieren und ihr den Sprung von der zweiten in die dritte Dimension zu ermöglichen. Die erste computertomographische Aufnahme eines Menschen entstand im Jahr 1971. Schon ein Jahr später wurde der erste kommerzielle Computertomograph im Londoner Atkinson Morley Hospital installiert.
Beim Computertomographen sitzt die Röntgenquelle in einem Ring und rotiert während der Aufnahme mit hoher Geschwindigkeit rund um den Körper. Während die Röhre strahlt, wird der Mensch Schritt für Schritt millimeterweise durch den Ring und damit durch den Strahlengang hindurch geschoben. Direkt gegenüber der Quelle ist in dem CT-Ring, der sogenannten Gantry, ein rotierender Detektor montiert, der laufend Informationen über die jeweilige Verteilung der Intensitäten des Austrittsstrahls sammelt.
Erst die Rechenkapazität eines leistungsfähigen Computers machte es möglich, aus dieser komplexen Information über die räumliche Verteilung von Dichtewerten eine dreidimensionale Struktur zusammenzusetzen. In beliebige Scheibchen geschnitten landet diese Struktur dann als Bild zur Begutachtung auf dem Monitor des Radiologen. So kann jede Körperregion als Schnitt durch den Körper in allen drei Raumachsen dargestellt und in aller Ruhebetrachtet werden. Ein komplettes Computertomogramm der Lunge besteht schließlich aus 50–80 Einzelbildern, von denen jedes einzelne eine 2–10 Millimeter dicke Scheibe der Lunge repräsentiert.
Die
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