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Kreuzdame - Köln Krimi

Kreuzdame - Köln Krimi

Titel: Kreuzdame - Köln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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bisschen in deine Richtung schubsen, das verspreche ich dir.«
    »Du hast recht«, sagte Martin, als er die Haustür abschloss, »es ist vielleicht wirklich besser, wenn sich kein Dritter einmischt.«

SIEBEN
    Zwei Tage später rief Herr Weber an. Die Polizei suchte nach Katharina Mazceck. Sie galt inzwischen als Haupttatverdächtige. Sie hätte vor einiger Zeit ein Ticket gebucht, mit German Wings von Berlin nach München. Außerdem gab es Zeugen, die sie in Garmisch-Partenkirchen gesehen haben wollten, wo sich Klaus in das Haus seiner Eltern zurückgezogen hatte. In Berlin – hier hatte Klaus sie kennengelernt – wohnte sie schon lange nicht mehr. Überhaupt konnte sich dort kaum jemand an sie erinnern, sie hatte offenbar ziemlich zurückgezogen gelebt. Eine stille Frau wäre sie gewesen, sehr hübsch, vielleicht die Freundin eines Politikers, hätten die Leute gemeint.
    »Wir tappen völlig im Dunkeln«, sagte Kommissar Weber, »deshalb wenden wir uns noch einmal an Sie, weil es schließlich nicht auszuschließen ist, dass sich diese Katharina Mazceck, den Nachnamen wissen wir übrigens von Frau Bender, mit einer von Ihnen in Verbindung gesetzt hat, von Freundin zu Freundin.«
    Doch niemand von uns hatte nach ihrem Abschied Kontakt zu Katharina gehabt, niemand wusste, warum sie gegangen war, und auch nicht, wohin sie gezogen sein könnte.
    Anna Bender, sagte der Kommissar, wäre lange Zeit in Garmisch gewesen, in jenem Haus, das Klaus Bender gehörte. Sie hätte dort Italienisch gelernt.
    Vielleicht, so überlegte ich mir, hatte Klaus versucht, sich mit Anna zu versöhnen, vielleicht hatte er sie überreden wollen, mit ihm gemeinsam neu anzufangen, mit ihm nach Köln zu kommen, damit es wieder so werde wie früher. Und dann war Katharina aufgetaucht. Vielleicht hatte sie es sich anders überlegt, hatte Klaus zurückgewinnen wollen. Und als ihr dies nicht gelingen wollte, hatte sie sein Auto manipuliert und ihn in den Tod geschickt.
    Doch Katharina war nicht zu finden. Die Suche lief nicht nur bundesweit, sondern in ganz Europa. Die Zeitungen waren voll davon, und dort stand auch, dass die Polizei in Berlin keine Spuren gefunden hätte und es für gut möglich hielt, dass sie mittlerweile wieder in Polen, ihrem Heimatland, lebte und womöglich unter einem anderen Namen. Anna, die man befragte, konnte auch nichts zur Findung dieser Person beitragen. Sie, so stand es in der Presse, hatte sich in Garmisch einige Male mit Klaus getroffen. Er hätte nicht bei ihr gewohnt, sondern im »Staudacher Hof«, hatte sie ausgesagt. Zwei Tage später gab es ein langes Interview mit Anna in der örtlichen Zeitung, darin war zu lesen, dass es tatsächlich um eine Annäherung gegangen wäre, dass sie Bedenkzeit hatte haben wollen, er sei dann nach Köln zurückgefahren. Von seinem Tod habe sie im Radio gehört.
    Noch einmal versuchte ich, Anna zu erreichen, wieder ohne Erfolg.
    Als Karin sich meldete, mir erzählte, dass Karlheinz um ein Gespräch gebeten hätte und sie nicht sicher wäre, was sie tun sollte, antwortete ich: »Sprich mit ihm. Karin, denke daran, was ich dir gesagt habe, es kann nur besser werden. Vielleicht ist die Wahrheit viel leichter, als du denkst. Du wirst froh sein, wenn ihr miteinander geredet habt.«
    »Das hört sich an, als wärest du eine Prophetin mit dem Wissen der Welt«, meinte Karin mit dem Anflug eines Lachens. »Also gut, ich werde mich mit ihm treffen, vielleicht im ›Dom Hotel‹ an der ›Sir Peter Ustinov’s Bar‹, klingt spannend, so als ob ich eine Affäre beginnen wollte. Ich werde berichten, wie es gelaufen ist.«
    Es kam mir vor, als freute sie sich, und womöglich war das die beste Basis für Toleranz und Offenheit, ohne die sie nicht imstande sein würde, der Geschichte zu begegnen, und ohne die es schwer sein würde, die Wahrheit anzunehmen und sich mit Karlheinz zu versöhnen. Zum ersten Mal seit Langem bat ich Gott um Hilfe. Nicht einmal, als mich die Enttäuschung über Martins Seitensprung mit Anna gequält hatte, hatte ich gebetet, jetzt aber, in dieser Angelegenheit, schien ein Gebet das Einzige zu sein, was helfen konnte.
    Timo brachte uns am Abend ein Kuvert mit Karten für einen Benefizball am nächsten Tag im großen Saal des »Maritim Hotels«. »Ich denke, Klaus hätte gewollt, dass ihr an seiner Stelle daran teilnehmt«, sagte er und freute sich, als ich ihn zum Essen einlud.
    Unseren Kindern hatte ich noch nichts von ihrem neuen Halbbruder erzählt,

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