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Kreuzdame - Köln Krimi

Kreuzdame - Köln Krimi

Titel: Kreuzdame - Köln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ein Mann ist, mit dem ich so lange schon zusammenlebe«, sagte sie und fügte nach einer Weile mit leiser Stimme hinzu: »Ich habe mit ihm geredet, meine Wut auf Klaus wollte ich mit ihm teilen, und natürlich bin ich davon ausgegangen, dass das alles erlogen ist und dass es eine Ungeheuerlichkeit ist, so etwas in die Welt zu setzen, aber stell dir vor, was Karlheinz gesagt hat. ›Klaus hat recht, es sind seine Kinder.‹ Ich habe ihn angeschrien, was er damit sagen wolle, ob er meint, ich hätte mit Klaus … Oder hat der mich vergewaltigt, irgendwann, als ich vielleicht zu betrunken war, um es zu merken? Vielleicht war das so ein perverses Spiel von den beiden, vielleicht hat Karlheinz dabeigestanden und sich amüsiert, vielleicht hat Klaus sogar dafür bezahlt. Doch Karlheinz hat mir nicht geantwortet. Da habe ich meine Sachen gepackt und bin hierhin gefahren. Weißt du, ich komme mir so besudelt vor, so als wäre ich mit Fäkalien übergossen worden oder in die Jauchegrube gefallen.«
    Ich wusste nicht, was für eine Antwort sie von mir erwartete, ich hatte keine Ahnung, was passiert sein konnte. Aber eines war inzwischen eindeutig: Karin hatte keine Schuld.
    »Weißt du«, sagte sie mit einem bitteren Lachen, »ich hätte genügend Möglichkeiten gehabt, meinen Mann zu betrügen. Was glaubst du, wie oft ich nach den Auftritten E-Mails bekomme und Anrufe, manche Männer schicken mir Blumen oder wollen mich zum Essen einladen. Einmal bin ich mit einem ausgegangen. Er hatte mich gebeten, ihm einen Liedtext zu schreiben, und da ich dafür nichts in Rechnung stellen wollte, lud er mich halt ein, sozusagen als Dankeschön. Er war Bankier und lebte von seiner Frau getrennt, er liebe sie noch immer, versicherte er mir, aber sie käme wohl nicht mehr zurück. Dabei sah er mich so an, und dann meinte er, vielleicht wollte ich ja nach dem Essen noch auf einen Kaffee mit zu ihm kommen. Da habe ich angefangen, über meine glückliche Ehe zu reden, über meinen wunderbaren Mann und überhaupt, ich hätte nicht viel Zeit, um acht wollte ich wieder daheim sein, um für meine Familie das Essen fertig zu machen.
    Siehst du: Ich war meinem Mann immer treu, trotz aller Versuchungen, die sich einer wie mir, die auf der Bühne steht, immer wieder bieten. Und jetzt muss ich mir sagen lassen, ich hätte ein Verhältnis mit Klaus gehabt und er sei der Vater meiner Kinder! Weißt du, Karlheinz war immer so stolz, dass ich an seiner Seite war. Aber jetzt … jetzt hat er mich irgendwie hintergangen!«
    Sie fuhr sich aufgewühlt durch die Haare und sagte dann: »Heute Abend habe ich ein Konzert. Ich weiß nicht, ob ich das leisten kann, ob ich das schaffe nach all diesem Schlamassel!«
    »Du schaffst das«, sagte ich beruhigend. »Wenn du willst, komme ich mit und bring dich danach wieder zurück, hierhin oder nach Hause, wie es dir lieber ist.«
    Karin sang an diesem Abend schöner als jemals vorher, als gäbe sie allen Schmerz und alle Sehnsucht preis, und die Zuhörer waren hingerissen. Sie dankten ihr mit langem begeisterten Applaus, und Karin gab schließlich zum ersten Mal eine Zugabe, ein zartes Chanson, das ich noch nie gehört hatte und das mir die Tränen in die Augen trieb.
    »Du warst wundervoll«, sagte ich, als wir im Auto saßen. »Besser als je zuvor. Ich glaube, die Menschen haben verstanden, dass du deine Seele hast sprechen lassen.«
    »Meinst du?«, fragte Karin, und mir war, als wäre, nachdem sie die Bühne verlassen hatte, all ihre Kraft verpufft.
    »Was soll ich tun?«, flüsterte sie.
    »Ich weiß es auch nicht«, sagte ich leise. »Karin, ich habe mich mit Martin versöhnt. Timo war am Samstag bei uns und ist über Nacht geblieben. Es war alles gar nicht so schlimm, wie ich es zuerst empfunden hatte. Ich habe einen neuen Sohn, und warum sollte ich damit nicht leben können? Auch du wirst irgendwie weitermachen, vielleicht hast du es sogar leichter als ich. Du hast deinen Beruf, du hast ein Ventil, über das du dich ausdrücken kannst. Versuch, mit Karlheinz zu reden. Nichts ist schlimmer als Vermutungen und Verdächtigungen, die bauen Mauern aus vielen Steinen, über die du irgendwann nicht mehr hinwegsteigen kannst. Vielleicht gibt es eine Erklärung, die dich weicher stimmt. Karlheinz weiß, wie es dazu kam, er, nur er kann dir sagen, was geschehen ist. Also rede noch mal mit ihm.«
    Ich brachte sie ins Hotel zurück, trank mit ihr an der Bar ein Kölsch und fuhr anschließend heim.
    »Wo bist du gewesen?«,

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