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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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grimmig.
    »Ich erzähle dir anschließend genauer, was passiert ist.«
    Eigenartigerweise schien auch Doc ganz überwältigt. Sten gelang es, Bet zweimal fest an sich zu drücken, was ihn urplötzlich daran erinnerte, was sie beide in den frühen Tagen ihrer Beziehung miteinander getan hatten, dann ging er zu Doc hinüber und kniete sich auf Augenhöhe vor den koalaähnlichen Altairaner.
    »Deine Rache ist grausam«, sagte Doc verdrießlich.
    Sten sah ihn verwirrt an.
    »Weißt du, was Mahoney von uns verlangte, nachdem ihr abkommandiert wart? Weißt du, womit er uns im Namen Seiner Blödsinnigen Imperialen Majestät beauftragt hat?«
    Docs Stimme stieg zum Falsett an.
    Sten wusste, dass Doc es ihm gleich verraten würde.
    »Eine leichte Aufgabe«, fuhr der Anthropologe des Teams fort. »Wie geschaffen für ein ausgedünntes Team, erzählte uns Mahoney. Ein tropischer Planet, dessen Regierung von einigen ortsansässigen Humanoiden gestürzt werden sollte.
    Wir hätten nichts anderes zu tun, als die Botschaft zu schützen.«
    »Mahoney meinte, dem Imperator käme die Revolution sehr gelegen«, fuhr Bet fort. »Unsere Aufgabe bestand darin, alle, die im Dienst des Imperiums standen – und ihre Angehörigen –, davor zu bewahren, in den gleichen Fleischwolf zu geraten, in dem schon bald die gesamte Regierung verschwinden würde.«
    »Das ist uns auch gelungen«, erzählte Ida weiter. »Aber ich konnte dort kein einziges Kommunikationsgerät auftreiben, das nicht überwacht war. Weißt du, wie viel Credits ich dabei verloren habe? Weißt du, wie viele meiner Anlagen – unserer Anlagen – verpufft sind, nur weil wir in diesem elenden Loch feststeckten?«
    »Das war noch nicht das Schlimmste«, ergänzte Doc. »Wir waren als Garde-Sicherheitseinheit getarnt, und es gelang uns sogar, diese Heinis von ihrem so genannten Abwehrdienst davon zu überzeugen, dass Hugin und Munin normalerweise Teil eines Gardisten-Teams seien.«
    »Pfff!« schnaubte er hämisch und schaufelte ein enormes Steak in sein kleines Bärenmaul.
    »Es war lächerlich.« Da Doc konzentriert vor sich hinkaute, übernahm wieder Bet. Sie versuchte nicht zu lachen, was ihr nicht recht gelingen wollte.
    »Die Eingeborenen eroberten den Palast und belagerten die Botschaft. Das übliche. Wir gaben einige Schüsse über ihre Köpfe ab, und sie zogen wieder nach Hause, um alles noch einmal in aller Ruhe zu überdenken.«
    Doc schluckte eine halbzerkaute Ladung hinunter, die eher zu Hugin als zu einem Teddybären gepasst hätte, und mischte sich wieder ein: »Natürlich hatten wir eine Hintertür vorbereitet – aus dem hinteren Tor hinaus, quer durch einige miteinander verbundene Hütten, hinaus ins Freie, durch ein unbewachtes Stadttor und dann zwölf Kilometer Fußmarsch bis zum Zerstörer der Garde.«
    »Und wo lag das Problem?« wollte Sten wissen.
    »Die Kinder«, sagte Doc. »Ida, die, warum auch immer, mir gegenüber die Dienstälteste ist, befahl mir, mich um die Kinder der Botschaftsangehörigen zu kümmern. Widerliche, fleischfressende, kreischende Humanoide.«
    »Sie liebten ihn«, warf Ida ein. »Sie hingen ihm förmlich an den Lippen. Ließen ihn Lieder singen, streichelten ihn und fütterten ihn mit Süßigkeiten.«
    »Mit ihren klebrigen kleinen Patschhänden!« grunzte Doc.
    »Hab drei Tage gebraucht, um hinterher mein Fell auszukämmen. Außerdem nannten sie mich«, er schüttelte sich, »Teddybär.«
    Sten stand auf, wandte das Gesicht von Doc ab und scheuchte Hugin vom Tisch. Als er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, drehte er sich wieder um.
    »Na, wenn ihr alle euren Urlaub schon hinter euch habt – wie war’s denn mit richtiger Arbeit? Ich hätte da etwas Nettes, Unmögliches für euch.«
    Doc schob sich noch ein Steak zwischen die Kiemen, und das Team machte es sich bequem, um Stens Bericht zu lauschen.

 
Kapitel 59
     
    ›Der Fluchtplan lässt sich sehr gut an‹, dachte Ffillips.
    Diejenigen Söldner, die bereits Erfahrungen mit verlorenen Kriegen gemacht hatten, hatten vorsorglich ein paar scharfkantige Waffen in ihren Uniformen versteckt. Sie waren zunächst gesammelt worden, dann hatte man die am besten zum Graben und Kratzen geeigneten herausgesucht und an die kleinsten, zähesten und am wenigsten klaustrophobischen Söldner ausgegeben.
    Nach nur zwei Nächten waren die Fugen der Steinplatten, aus denen der Fußboden des Verlieses bestand, freigekratzt und die Platten weggehoben. Jetzt fing das eigentliche

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