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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Bhor den Ansichten Talameins gegenüber ähnlich positiv eingestellt seien, heulte er sogar noch lauter auf.
    Dann führte der Bhor-Bettelmönch das Mädchen zur Hütte zweier lustiger Waldleute, Sten und Alex.
    Durch einen verwegenen Bruch im Drehbuch, den Doc nicht recht plausibel machen konnte, der dem Publikum jedoch nicht weiter auffiel, verwandelten sich die Tiger in freundliche Tiger und führten amüsante Kunststückchen für das traurige Mädchen vor, das auch bald schon wieder Hymnen sang, während die Waldleute irgendwo im Wald mit ihren Waldangelegenheiten beschäftigt waren.
    Als nächstes wurde Bet von einer bösen Wahrsagerin bedroht (wieder Ida) und gerade noch von einer geheimnisvollen, niedlichen Knuddelkreatur gerettet (Doc, trotz vehementer Proteste).
    Es folgten noch mehr Gesänge und noch mehr Gebete, bis erneut die Stimme des Talamein sprach und sie davor warnte, dass der böse Beamte und der böse Prediger mit ihrer Privatarmee unterwegs in den Wald seien (Sten und Alex spielten die zum Kriegsdienst gezwungenen Bauern).
    Die Armee tötete die Waldleute (lautstarkes Gerangel hinter dem Vorhang, wo Sten und Alex außer Sicht kräftig auf ihre Helme schepperten) und überließen das Mädchen seinem Schicksal in den gierigen Armen des Beamten.
    Doch da meldete sich wieder Talamein zu Wort, die Tiger und Otho kamen auf die Bühne gestürmt, die Schurken wurden aufgefressen, die Soldaten schworen ihrem bösen Treiben ab, und in einem blendenden Finale kam die Nachricht vom siegreichen Kreuzzug des Mathias gegen die Jann. Leider war Bets Geliebter beim Vollbringen irgendeiner schrecklich heldenhaften Tat gefallen. Der Glaube des Talamein triumphierte natürlich trotzdem.
    Inmitten von Lobgesängen, Purzelbäumen von Sten und Alex und fauchenden Tigern endete das Stück.
    Dann tollten Sten und Alex natürlich noch durch die Reihen der Zuschauer und vollführten lustige Zaubertricks und Clownsnummern für die Kinder; Bet ging mit ihren Tigern spazieren und Ida öffnete ihren Wahrsagerstand, während Doc marktschreierisch Kunden anlockte.
    Das Stück wurde in jeder Ansiedlung aufgeführt, von der Premierenvorstellung im Fischerdorf über sämtliche Bauernflecken; die illustre Truppe erhielt sogar die eine oder andere Einladung, vor dem Landadel zu spielen.
    Natürlich gehörte nicht viel dazu, in einem Land erfolgreich zu sein, in dem das einzige »Unterhaltungsprogramm« aus dem unablässigen Gedröhne des Talamein-Senders von den Bildschirmen auf den Marktplätzen der Dörfer, aus Kirchendienst und möglichst zahlreichen Gelagen mit Steckrübenwein bestand.
    Langsam arbeitete sich die Schaustellertruppe an die Hauptstadt Sanctus heran.
     
    »Wir sind nur noch zwei Kilometer von den Toren von Sanctus entfernt«, rief Ida aus dem Innenraum ihres Karrens.
    Sten nickte höflich einer Wachmannschaft von Gefährten zu, die mit mürrischen Blicken auf einem A-Grav-Gleiter vorüberglitten, und ließ die Zügel auf die Rücken der Zugtiere schnalzen. Widerwillig beschleunigten sie ihren Schritt.
    »Und jetzt«, sagte Alex, »geht’s mitten rein in die Höhle des Löwen.«
    »Was Hugin und Munin nicht sonderlich viel ausmacht«, warf Bet ein, die direkt hinter dem Kutschbock kauerte, auf dem die beiden Wagenlenker Sten und Alex saßen.
    »Still, Mädel«, erwiderte Alex. »Ich bin nich’ zum Scherzen aufgelegt. Ich habe ganz den Eindruck, als sei dieser Plan nich’ ganz nach dem Geschmack der Kilgours.«
    »Vielleicht hast du ja recht«, pflichtete Sten ihm bei, »und wir sind verloren. Und das, ohne den Schluss von der Geschichte vom Roten Rory gehört zu haben.«
    »Ah, der Rote Rory!« Alex’ Gesicht hellte sich sofort auf.
    »Wo war ’n wir stehen geblieben? Also, der Rote Rory wartet oben, und ’ne ganze Britenkompanie stürmt den Hügel rauf, um seinen Kopf zu holen, richtig?«
    Sten nickte matt. Was man nicht alles tut, um die Moral der Truppe zu stärken.
    »Also dort oben brüllt’s und schreit’s und scheppert’s ganz schrecklich, und dann kommen die Köpfe holterdiepolter den Hügel runtergekullert.
    Und zum wiederholten Erstaunen des Britengenerals liegt seine ganze Kompanie tot vor ihm im Staub.
    Doch bevor er noch Zeit zum Überlegen hat, brüllt der Riese schon wieder vom Berg herunter:
    ›Ich bin der Rote Rory aus dem Tal. Schickt mir Euer ganzes Regiment herauf!‹ Und der General läuft so rot an, dass sein Adjutant schon Angst kriegt, ihn trifft der Schlag. Und er keift:

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