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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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›Adjutant!
    Schicken Sie das ganze verdammte Regiment hinauf! ICH WILL DEN KOPF DIESES MANNES!‹ Und das ganze Regiment pflanzt die Bajonette auf und stürmt den Hügel hinauf. Und da oben geht ein Gebrüll und Geschrei und Geschepper los und hört einen halben Tag lang nicht mehr auf.
    Und da hört man Schüsse, und Staub fliegt auf, es wird eine richtige Schlacht geschlagen.
    Und der General schaut die ganze Zeit von unten hinauf.
    Und auf einmal sieht er, durch den vielen Staub, wie sein Adjutant den Hügel herabgerannt kommt.
    Und der Adjutant schreit aus voller Brust: ›Laufen Sie, Sir, laufen Sie! Es ist ein Hinterhalt! Da oben sind zwei von denen!‹«
    Zwei Minuten lang herrschte völliges Schweigen.
    Schließlich drehte Sten den Kopf und starrte Alex ungläubig an. »Soll das heißen … Das soll die Geschichte sein, auf die ich jetzt schon wie lange … ein ganzes Jahr? …
    warte?«
    »Genau«, antwortete Alex. »Köstlich, was?«
    Das Schweigen dehnte sich aus und wurde länger und länger …

 
Kapitel 63
     
    Mathias sah zu, wie ein weiterer von Ffillips’ Männern in die Kammer geführt wurde. Der Mann war nackt und schwitzte stark unter den hellen, kreisenden Befragungs-Lampen. Die Schnitte und Flecken auf seinem Körper zeugten von vielen Tagen der Misshandlung. Der Soldat war erschöpft; seine Augen rollten verängstigt in den Höhlen hin und her.
    Mathias nickte dem Verhörchef zu, und der Soldat wurde auf einen Stuhl gedrückt und festgeschnallt. Mit mechanischen und präzisen Handgriffen befestigte ein Gehilfe des Befragers elektrische Kontakte am Körper des Mannes.
    Der Prophet trat nach vorne und baute sich vor dem Mann auf. Dann sprach er mit sanfter Stimme: »Mein Sohn, lass nicht zu, dass das hier noch länger andauert. Es schmerzt mich sehr, einen armen Sünder einer so schrecklichen Prüfung zu unterziehen. Setz deinem Leid selbst ein Ende.
    Ich bitte dich im Namen deines fürsorglichen Vaters Talamein darum.«
    Er beugte sich etwas näher zu dem Mann hinunter.
    »Alles, was wir von dir erwarten, ist ein Eingeständnis deiner Sünden und der deiner Anführer … Willst du nicht endlich gestehen? Ich bitte dich, mein Sohn.«
    Ein schwaches Kopfschütteln des Soldaten war die einzige Antwort.
    Mathias forderte den Inquisitor mit einem Nicken auf, anzufangen. Schon entrangen sich dem Körper des Soldaten die ersten Schreie.
    Eine Stunde später verließ Mathias die Kammer mit einem dünnen, zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht.
     
    Mathias goss sich aus der Kristallkaraffe einen Becher reinen, kalten Wassers ein. Es stammte aus einer der klaren Bergquellen, die er erst kürzlich für heilig erklärt hatte.
    Nacht lag über Sanctus, und Mathias hielt sich allein in seinem spartanisch eingerichteten Zimmer auf. Von draußen drangen die leisen Schritte der vor seiner Tür auf- und abgehenden Wachen an sein Ohr.
    Bevor er sich auf die schmale, harte, militärische Pritsche legte, die er zum Schlafen bevorzugte, ging er seine Pläne noch einmal durch.
    Widerwillig musste er sich eingestehen, dass seine Pläne zur Wiederbesiedlung von Sanctus nicht so rasch voranschritten wie es ihm lieb gewesen wäre.
    Die Idee war wie eine Vision über ihn gekommen. Er sah eine ganze Reihe kleiner, isolierter spiritueller Kommunen, die sich ganz der Kontemplation und dem Gottesdienst widmeten. Um diese Kommunen zu schaffen, musste er die Städte und Dörfer entvölkern, die Bauern von ihren Höfen umsiedeln.
    Die letzten Berichte besagten, dass diese Idee auf beträchtlichen Widerstand stieß, besonders bei den Bauern und Handwerkern. »Wer soll das Land bestellen?« fragten sie. »Wer soll den Mörtel anrühren und die Gebäude errichten?«
    ›Dieses kleingeistige, gottlose Denken muss ein Ende haben‹, beschloss Mathias. Er würde nicht zulassen, dass die Halsstarrigkeit der Landbevölkerung des Planeten seiner glorreichen Zukunft im Wege stand.
    Rasch setzte er einen Befehl an die Gefährten auf, sich unverzüglich in die Dörfer zu begeben. Wenn man sie nicht mit Vernunft überzeugen konnte, dann eben mit Gewalt.
    Dem Bericht fügte er eine Anordnung bei: Verbrennt die Häuser und zerstört die Höfe. Auf diese Weise hatten die Bauern nichts, wohin sie zurückkehren konnten.
    Weitaus erfreulicher entwickelte sich die Sache mit den Söldnern. Aber darum hatte er sich schließlich eigenhändig gekümmert. Die öffentliche Gerichtsverhandlung war für den folgenden Tag angesetzt. Inzwischen hatten

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