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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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zugeben – obwohl es ihm und Alex gelungen war, in den Canyon und bis in Ffillips’ Lager vorzudringen, ohne aufgehalten zu werden. Stens nicht sehr ausgeprägte Selbstgefälligkeit beruhigte ihn damit, dass es in der ganzen Galaxis keinen Soldaten gab, der einen Mantis-Soldaten bemerkte, bevor ihm das Messer zwischen die dritte und vierte Rippe drang. Wahrscheinlich hatte Sten damit sogar recht.
    Der Canyon öffnete sich zu einem weiten, grünen, von hohen Felswänden eingeschlossenen Tal. In den Steilwänden waren mehrere Höhlen zu sehen, und das Tal beherbergte insgesamt ein halbes Dutzend natürlicher artesischer Brunnen.
    Ffillips’ Leute waren jeweils in Gruppen zu drei Mann (oder Frauen) strategisch postiert. Panzerabwehrstellungen zogen sich den Canyon entlang, und in den Steilwänden verborgen saßen wahrscheinlich Flugabwehrstellungen.
    Momentan lag das Tal in völliger Dunkelheit, von den Kampfstellungen bis hin zu der Höhle, in der Ffillips ihr Hauptquartier samt Kantine eingerichtet hatte. Gute Verdunkelungsdisziplin.
    Da durch diesen schmalen Canyon weder Soldat noch Panzer angreifen konnte, hätten Ffillips Söldner die Stellung ein ganzes Jahrhundert halten können – es sei denn, man hätte sie mit Atombomben beworfen oder die Festung mit immer neuen Wellen von Angreifern unter hohen Verlusten erstürmt.
    Oder man zerstörte ihre Brunnen.
    Ffillips las den Kontrakt im mit der Hand abgeschirmten Licht eines Schreibstifts durch und schüttelte den Kopf.
    »Das geht nicht, Colonel. Offen gesagt: Ich kann meinen Leuten nicht mit so einem knauserigen Angebot kommen.«
    Sten hob die Schultern und sah sich in der Höhle um. Er erblickte einen faustgroßen Felsbrocken, hob ihn auf und ging damit zum nahen Brunnen hinüber.
    Er ließ ihn in den Schacht fallen, und alle Anwesenden hörten das trockene Echo des Steins, der immer tiefer ins Nichts hinunterfiel. Sten kam zurück und ließ sich Ffillips gegenüber nieder. Alex betrachtete überaus interessiert eine Höhlenwand und versuchte, nicht zu lachen.
    Schließlich willigte die silberhaarige Frau widerstrebend ein: »Schaffen Sie uns die Belagerung vom Hals. Geben Sie uns anschließend drei Tage zum Nachrüsten.«
    Sten lächelte sie an.
     
    Stens erste Annahme beruhte darauf, dass Söldner für Bezahlung arbeiteten oder für einen geliebten oder respektierten Anführer, womöglich sogar aus Idealismus. Hahaha.
    Keiner der letzten beiden Gründe traf auf die Steuereintreiber zu.
    Seine zweite Analyse – er und Alex kauerten bereits im Gebüsch hinter dem Hauptquartier der »Steuereintreiber« – lief darauf hinaus, dass er niemals so faul, luxusgeil und nachlässig werden wollte, egal wie oft man ihn noch beförderte.
    Die Szene nahm sich fast feudal aus. Fünf Kettenfahrzeuge, die eigentlich in Stellung stehen sollten, waren im Halbkreis um das Hauptquartier aufgefahren. Das Hauptquartier selbst bestand aus drei Funkfahrzeugen, zwei ungepanzerten Computer-Fahrzeugen, einem Halbketten-LKW zur Sicherheitsüberwachung und einem Kettenfahrzeug mit verbreiterter Ladefläche, das als Quartier des Einsatzleiters diente.
    Fast alle Fahrzeuge hatten ihre hinteren Rampen ausgeklappt, aus denen Licht in das Rund des kleinen Lagers fiel.
    Sämtliche Wachen des inneren Verteidigungsrings befanden sich schön innerhalb des Lichtkreises. Sten konnte also davon ausgehen, dass sie völlig nachtblind waren.
    Sten trat Alex an den ausgestreckten Fuß. »Es wird Zeit, dass wir den Palast stürmen, Sergeant.« Alex kam auf die Beine, und die beiden schlichen sich auf das Hauptquartier zu.
    Sten war etwa zwei Meter vom ersten Wachtposten entfernt, als er entdeckt wurde. Der Mann nahm seine Projektilwaffe von der Schulter – er hatte sie tatsächlich über die Schulter gehängt! – und hielt sie unentschlossen zwischen »Präsentiert das Gewehr« und »Halt wer da!«
    »Halt!« ertönte der gelangweilte Ruf.
    Sten antwortete nicht.
    Und dann geschah alles gleichzeitig: Der Wachtposten bemerkt, dass sich ihm zwei Männer nähern; er senkt die Waffe; legt den Finger an den Abzug; Sten ist heran.
    Sehr behände und elegant … ein Schritt nach vorne …
    rechte Hand zurück, die linke nach vorne. Stens leicht gekrümmte Hand schlug zu, traf genau auf das Kinn des Wachtpostens, dessen Kopf unkontrolliert nach hinten schnappte. Der Mann war wahrscheinlich tot, doch Sten setzte seinen Angriff mit einem kurzen Ausfallschritt fort und ließ die Handkante gegen den Kehlkopf

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