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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Kohlenstoffreste hervor. Nach einem Blick durch den angerosteten Lauf gab er die Waffe zurück. Dann widmete er sich dem nächsten Kandidaten.
    Die Inspektion dauerte nur eine Minute.
    Sten ging zum Captain zurück. »Vielen Dank, Captain. Sie können Ihre Männer wieder entlassen.«
    »Aber, äh … . Colonel …«
    ›Na schön‹, dachte Sten, ›wenn er unbedingt eine Erklärung brauchte‹
    »Captain, Ihre Männer sind nicht ausgebildet, sie haben keine Erfahrung und sind in keinster Weise auf einen Kampf vorbereitet. Ihre Waffen – sofern sie überhaupt welche haben – taugen gerade noch zum Recycling, aber nicht zum Töten. Wenn ich Ihre Einheit anheuern würde, könnte ich mich …«
    »Wie eine Herde süßer kleiner Lämmchen auf dem Weg zur Schlachtbank, so sieht’s aus«, fasste es Alex zusammen.
    Sowohl Sten als auch der Captain fragten sich, wovon er eigentlich redete.
    »Tut mir leid, Captain«, sagte Sten und ließ ihn einfach stehen.
    Der junge Offizier rannte ihm nach, wollte etwas sagen, zögerte einen Moment und setzte erneut an: »Colonel Sten«, stammelte er schließlich. »Sir, wir, meine Einheit … wir brauchen diesen Job. Wir stammen alle vom gleichen Planeten, alle. Wir sind in der gleichen Gegend aufgewachsen. Wir haben unsere sämtlichen Ersparnisse geopfert, nur um hierherzugelangen. Jetzt sind wir schon seit fünf Zyklen auf Hawkthorne, und bis jetzt, also …«
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sich wie ein Bettler anhörte, und er verstummte.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben, Colonel«, sagte er dann.
    »Einen Moment mal, Captain.« Sten war etwas eingefallen.
    »Sie und Ihre Männer sind gestrandet, richtig? Null Credits?
    Und, verständlicherweise, will Sie niemand anheuern?«
    Der Captain nickte widerwillig.
    »Ich kann Sie auch nicht brauchen, Captain. Aber unten in der Stadtmitte gibt es jemanden, dem Sie sehr willkommen wären.«
    Die Miene des jungen Mannes hellte sich hoffnungsfroh auf.
    »Es ist ein alter Sergeant. Sie finden ihn im Rekrutierungsbüro der Imperialen Garde. Ich sage Ihnen rasch, was er von Ihnen verlangt …«
     
    Sten ignorierte den Jungen, der ihm am Kantinentisch gegenübersaß, und blickte Alex an.
    »Etwa noch ein kleiner Scherz, Sergeant?«
    »Nein, Sir. Ich hab keinen Dunst, was der Bursche hier zu suchen hat.«
    Der Junge war vielleicht neunzehn Jahre alt, ungefähr so groß wie Sten und wog etwa fünfzig Kilo, wenn man ihm einen Anker an die Füße band. Selbst im hellen Tageslicht konnte Sten das Glitzern der Korrekturlinsen vor den Augen des Jungen erkennen.
    »Du willst dich bei uns bewerben?«
    »Aber klar doch«, erwiderte der Junge selbstbewusst. »Ich heiße übrigens Egan. Und ich spreche für zwölf meiner Kollegen.«
    »Kollegen«, wiederholte Sten verblüfft.
    »Genau. Wir würden gerne mitmachen. Wir haben Ihr Angebot gelesen und sind mit Ihren Bedingungen für die Dauer des Auftrags einverstanden.«
    Sten stöhnte innerlich auf. Das würde ein sehr langer Tag werden.
    »Wenn du meine, äh … Ausschreibung durchgelesen hast, muss dir doch aufgefallen sein, dass …«
    »Mir ist aufgefallen, dass Sie jede Menge hartgesottener Killer suchen, mit Dolchen zwischen den Zähnen – oder wo Ihre Leute sie auch sonst mit sich herumtragen.«
    »Und weshalb …«
    Er wurde wieder unterbrochen. »Weil Sie keinen Krieg ohne Hirn austragen können.«
    »Eigentlich dachte ich«, entgegnete Sten, »dass ich diesen Aspekt selbst beitragen kann.«
    »Sie? Sie sind doch nur ein Soldat!« Jetzt klang Egan verblüfft.
    »Ich bin ganz zufrieden mit meinem Grips.«
    »Zufrieden? Was Sie brauchen sind Gefechtsanalysen, Wahrscheinlichkeitsberechnungen und Entscheidungshilfen.
    Sie brauchen jemanden, der die gesamte Logistik koordiniert. Sie brauchen jemanden, der jedes elektronische System, dessen Sie vielleicht bedürfen, improvisieren kann.
    Sie brauchen – Sie müssen schon entschuldigen, wenn das ein wenig angeberisch klingt, Colonel – aber Sie brauchen uns.«
    »Auf keinen Fall. Du und deine Freunde – ich gehe davon aus, dass sie alle so wie du sind?« Sten versuchte es noch einmal auf die höfliche Tour. »Woher soll ich überhaupt wissen, dass ihr wirklich dieser Braintrust seid, für den du euch ausgibst?«
    »Vielleicht deswegen, weil ich weiß, dass Ihre Gehaltskontonummer auf der Erstwelt 000-14-765-666 KENNWORT PYTHON lautet, der Einzahler ein gewisser Parral von einem ungenannten Planeten ist und der

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