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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Frau, die außer einem Pfeilköcher und einem daran befestigten Bogen nichts anhatte und sich bei einem Dienstrobot mit drei Gläsern irgendeines Getränks bediente.
    Verwirrt schaute er sich im Ballsaal um. Angefangen von der nackten Amazone bot sich ihm ein Bild, das seinen ersten Eindruck eher noch unterstrich.
    Drei Fürsten von Nebta schienen zwar eine vage Vorstellung davon zu haben, was eine Uniform war, aber nicht die leiseste Ahnung, dass man sie zumindest einigermaßen einheitlich zusammenstellte.
    Sten sah einen Flickenteppich, der aus allen erdenklichen Uniformstücken jeder Armee zusammengesetzt war, die in den tausend Jahren des Imperiums gekämpft hatte – und auch sämtlicher Armeen aus vorgeschichtlicher Zeit. Vielleicht ein Zehntel dieser Uniformen glaubte er wieder zu erkennen.
    Aber nur annähernd. Da gab es zum Beispiel einen dicklichen, rotgesichtigen Mann im Kampfmantel der Tahn; darunter trug er jedoch einen mit Achsel- und Fangschnüren übersäten purpurroten Uniformrock. Ein anderer trug eine Jacke wie Alex, nur aus einem gewöhnlicheren Stoff und mit einem breiten Schwert mit kurzer Klinge behängt, dazu einen Helm aus gehämmertem Metall, desgleichen Schulterplatten und Beinschienen, und einer war sogar in einem kompletten Metallanzug erschienen.
    Sten schaute Ffillips entgeistert an.
    »Das nennt man Rüstung, Colonel«, sagte Ffillips und reichte ihm ein Glas.
    »Aber … diese Löcher in der Gesichtsmaske … das ist im All doch total undicht!« Ffillips lachte laut los, und Sten beschloss, seine Unwissenheit nicht länger zur Schau zu stellen.
    Plötzlich stand Parral vor ihm, in einem nicht weniger phantastischen Kostüm als seine Gäste: Er trug eine lange, bestickte Robe, einen viereckigen Hut, ein großes Schwert – Schwerter schienen sehr beliebt zu sein – und bequeme Pantoffeln.
    »Ich heiße Sie willkommen, meine Damen und Herren«, sülzte Parral. »Da dieses Fest Ihnen zu Ehren stattfindet, freuen wir uns sehr, Sie hier begrüßen zu dürfen.«
    »Die Freude ist ganz auf unserer Seite«, entgegnete Ffillips schroff. »Uns bleibt nur zu hoffen, dass unser Feldzug erfolgreich genug sein wird, um Anlass zu weiteren wunderbaren Feierlichkeiten zu geben.«
    Parral blickte Ffillips an und wandte sich dann demonstrativ an Sten.
    »Colonel, vor dem Mahl bleiben uns noch einige Minuten.
    Wenn Sie und Ihre … Untergebenen ein wenig die Runde machen wollen?«
    Sten nickte steif.
    Stens Vorstellungen von einer gelungenen Party erschöpften sich in genug Quill für alle, vier oder fünf guten Kumpels und einer hübschen Frau, deren nähere Bekanntschaft er noch nicht gemacht hatte. Jedenfalls war er eine derartige blumige Pracht nicht gewohnt; in diesem Ballsaal mussten sich mindestens tausend Leute herumtreiben.
    Trotzdem lächelte er Parral höflich an und schob sich artig durch die Menge, flankiert von Alex und dem schweigsamen Kurshayne, der keinen Alkohol zu sich nahm.
    »Der Pferde Hufe schmerzt nicht die schwere Last«, murmelte Alex, »vielmehr das Hämmern, Hämmern, Hämmern auf der steinigen Landstraße.«
    »Was tun wir hier eigentlich?«
    »Helden spielen«, antwortete Alex. »Und gleichzeitig verschaffen wir diesem Parasitenvolk eine Gelegenheit, sich mal wieder herauszuputzen!«
    »Ach so«, sagte Sten und stellte sein Glas, von dem er nicht einen Schluck getrunken hatte, auf ein vorüberschwebendes Tablett.
    »Wir hängen hier noch ’ne Weile rum, bis es was zu Futtern gibt, dann verbeugen wir uns höflich, verziehen uns in unsere Unterkunft und besaufen uns wie zivilisierte Soldaten«, schlug Alex vor. »Ist das nich ’n guter Plan?«
    Sten pflichtete ihm bei und fing an, auf die Uhr zu sehen.
     
    Die Handelsfürsten von Nebta hielten sich mit religiösem Eifer an einen unumstößlichen Ablauf des Banketts.
    Sämtliche Mahlzeiten wurden in mehreren Gängen serviert – ein Menü mit weniger als zwanzig Gängen galt als absolut bürgerlich. Jeder Gang bestand aus dem Hauptgericht, dem gekochten Graupenbrei, der den ersten Siedlern von Nebta als Grundnahrung gedient hatte, in Verbindung mit einer ausgesucht exotischen Beilage.
    Natürlich ließen die Fürsten den Graupenbrei links liegen und konzentrierten sich auf die leckeren Sachen.
    Sten kam zu dem Schluss, dass die einzige Chance, sich nicht regelrecht zu überfressen, darin bestand, immer nur zu kosten. Er knabberte etwas Seltsames von einem Teller, nickte dann seinem persönlichen Kellner zu, der ihn prompt

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