Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
Vom Netzwerk:
Kinder.«
    Ingild starrte ihn erstaunt an. »Aber es wurden doch nur sehr wenige Kadetten getötet.«
    Khorea warf ihm einen vernichtenden Blick zu, und Ingild verkniff sich weitere Einwände.
    »Es ist alles für Ihre systemweite Ansprache vorbereitet«, fuhr Khorea fort. Kurze Pause, der Wirkung wegen. »Meine Redenschreiber haben eine passende Predigt hinzugefügt.«
    »Und was sollen wir anschließend tun?« platzte Ingild heraus und verachtete sich sogleich dafür.
    Khorea lächelte.
    »Wir kämpfen«, sagte er dann. »Totaler Krieg. Schließlich sind das nur Söldner. Nach ein paar Einsätzen werden sie den Schwanz einziehen.
    Insbesondere, wenn sich herausstellt, dass dieser Amateur Sten, der sie anführt, lediglich Glück gehabt hat und mitnichten die begnadete militärische Führerpersönlichkeit ist, für die er sich hält.«
    »Wer ist der Kerl überhaupt?«
    Khorea verzog das Gesicht. »Ehemals Imperiale Garde.
    Kam vors Kriegsgericht und ist rausgeflogen. Kein sonderlich ernstzunehmender Gegenspieler.«
    Khorea erhob sich. »Aber Sten und seine Söldner sind momentan der Schrecken der Jann. Sie müssen dafür sorgen, dass der Glaube unseres Volkes uns den Rücken stärkt.
    Ich würde vorschlagen, dass Sie sich bis nach der Ansprache mit den Stimulanzien etwas zurückhalten«, sagte er mit warnendem Unterton.
    Ingild erschauerte, nickte jedoch zustimmend, ohne dass er es wollte.
    Khorea lächelte erneut sein kaltes Lächeln, knallte die Hacken zusammen und salutierte in höchster Perfektion.
    »Die Jann erwarten Eure weiteren Befehle, O Hüter der Flamme.«
    Er machte kehrt und marschierte hinaus. Ingild sah ihm nach.
    Wie er diese klackenden Absätze und diesen steifen Rücken verabscheute.
    Einen Augenblick später waren seine Wachen wieder um ihn.

 
Kapitel 20
     
    Sogar Sternhaufen weit draußen im All, die größtenteils von Dissidenten, Fanatikern und Querulanten bewohnt sowie von zwei sich bekriegenden Religionen zerrissen wurden, können ihr kleines, bescheidenes Eden aufweisen.
    Ein solches Paradies war Nebta. Der Planet wirkte wie eine gemäßigte Version von Sanctus und war Parrals Machtbasis.
    Die Nebtaner kontrollierten den normalen Handel, das hieß alle Güter, die die Bhor trotz Erpressung, Schmuggel und stillschweigender Duldung nicht bewältigen konnten.
    Nebta war ein sehr reicher und sehr schöner Planet, eine Welt, auf der sogar die Armen reich waren – zumindest im Vergleich mit den anderen Bewohnern des Lupus-Clusters.
    Nebtas Meere waren kaum salzhaltig, und sein relativ kleiner Mond sorgte für sehr gemäßigte Gezeiten. Das planetare Klima war insgesamt sehr mild, und die kleinen Kontinente waren allesamt in den angenehm temperierten Regionen Nebtas angesiedelt.
    Alle hässlichen Notwendigkeiten wie Lagerhallen, Raumhäfen und Börsenhäuser waren rücksichtsvoll auf den großen, wüstenartigen Hauptkontinent am Äquator verlagert worden.
    Nebtas Handelsfürsten zogen den Luxus und die Bequemlichkeit ihrer Villen den schnöden Realitäten der Welt des Handels vor. Sten fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Ida – vorausgesetzt, sie wäre hier – der ganze Planet gehörte.
    Die Regierung von Nebta basierte auf Einfluss und Macht.
    Jede große Handelsfamilie verfügte über eine eigene Privatarmee und hielt sich normalerweise in den eigenen befestigten Städten und den wie Festungen ausgebauten Familiensitzen auf.
    Nebta wurde von einem Rat dieser Handelsfürsten »regiert«, ein politisches Instrument, das schon vor vielen Jahren von Parral eingeschüchtert, unterwandert und instrumentalisiert worden war.
    In den befestigten Städten wohnten die Büroangestellten, Transportspezialisten, Bankiers und dergleichen. Die Bauern lebten außerhalb der Städte und wurden aufgrund eines gegenseitigen Abkommens aus den politischen Auseinandersetzungen der Handelshäuser herausgehalten.
    Parrals eigener Besitz war tatsächlich eine Ansammlung mehrerer festungsartiger Herrenhäuser, der ein Gebiet von über 200 Quadratkilometern handgepflegter Parklandschaft umspannte. Widerstrebend hatte Parral Sten und seine Söldnerarmee in einem dieser Häuser untergebracht – einer weitläufigen Marmormonstrosität, die die Söldner innerhalb kürzester Zeit mit viel Liebe zum Detail in eine Mischung aus Militärunterkunft und Bordell verwandelt hatten.
    Nach dem erstaunlichen Husarenstück, dem Schlag gegen die Zitadelle, der zum offenen Ausbruch des Krieges geführt hatte, fand

Weitere Kostenlose Bücher