Kreuzfeuer
Schwester nicht die Arbeit einer Hure verrichten lassen‹.
Dann gingen die beiden Arm in Arm die Treppe hinab und hinaus in Parrals weitläufige Gartenanlage.
Kapitel 23
Es war ein ziemlich beeindruckender Garten.
An einem Ende – fast einen Kilometer von der Hauptvilla entfernt – ging das Gelände in eine leicht hügelige Wiesenlandschaft über, durch die sich ein Flüsschen schlängelte.
Natürlich fand sich dort ein kleiner Bootssteg.
Natürlich lag dort ein kleines Boot festgetäut.
›So weit weg von den technologischen Entwicklungen des Imperiums seid ihr gar nicht‹, dachte Sten, als er auf dem Steg stand, romantisch einen Arm um Sofia legte und das Boot betrachtete.
Es war eindeutig Kunststoff. Ein Streifen, der das Dollbord darstellen sollte, war etwas hervorgehoben. Kein Anzeichen von einem Motor, keine Ruder, nur mehrere weiche Kissen.
›Wie geschaffen‹, dachte Sten.
Also küsste er Sofia.
Wieder löste sich die Welt an den Rändern auf, als sie ihn mit ihren weichen Lippen empfing und an sich zog. In diesem Augenblick wusste Sten nicht mehr genau, wer hier eigentlich wen verführte.
Mit zwei zärtlichen Küssen auf ihre Mundwinkel beendete er den innigen Kuss. Dann beugte er sich hinab, zog ihr die Schuhe aus und trug sie ins Boot.
Geräuschlos trieb das Boot den Fluss hinab. Über ihnen hing der blasser werdende Mond, und unter der Wasseroberfläche konnte Sten im Vorübergleiten die leuchtenden Rücken schlafender Fische erkennen.
›Und so werden wir wohl diese Biegung des Flusses umrunden, und das Boot wird wie von Geisterhand in einer verträumten Grotte anlegen.‹ dachte Sten. ›Und was werde ich dort vorfinden – abgesehen von Abhörgeräten?
Attentäter? Kidnapper? Will Parral etwa hier sein kompromittierendes Spiel aufführen? Dann viel Glück euch allen.‹ Sten neigte sich über Sofia und küsste sie wieder.
Die Grotte war wirklich sehenswert, fiel Sten auf, als das Boot unmerklich ans grasbewachsene Ufer stieß. Die Felsen waren so gestaltet, dass sie ein perfektes Versteck abgaben.
Von einem kleinen Vorsprung rauschte ein Wasserfall herab, dessen geschmackvolle Beleuchtung, schätzte Sten, von mehreren Niederspannungs-Methan-HCE-Lasern gespeist wurde, deren Farbspektrum von Ultraviolett bis hinunter zu Gelb reichte.
›Ein vorzüglicher Hinterhalt‹, fiel Sten auf, als er Sofia in die Arme nahm und aus dem Boot trug, bereit, sie ebenso gut jederzeit in die Arme des nächstbesten Meuchelmörders zu schleudern.
Aber da war nichts.
»Dein Bruder hat einen guten Geschmack, was das Anlegen von Gärten angeht«, sagte er.
»Parral?« Sie sah ihn erstaunt an. »Er versteht überhaupt nichts davon. Ich habe das alles entworfen.«
Die Situation drohte ihm langsam zu entgleiten. Sten setzte Sofia auf dem Gras ab und richtete sich wieder auf. Sie legte beide Hände hinter den Kopf und blickte ihn verwirrt an.
Sten hob einen Stiefel an und berührte die Ferse. Die winzige Anzeige glomm auf. Komisch. Keine Überwachungsanlagen.
Die Situation geriet Sten zusehends aus der Hand.
Er kniete neben Sofia nieder, ein Bein unter sich geschlagen und bereit, jederzeit sein Messer in die Hand schnellen zu lassen. Sie sah ihn noch immer fest an.
»Wusstest du, dass Parral mir befohlen hat, mit dir zu tanzen?«
Sten zögerte einen Moment und nickte dann.
»Du wusstest es?« fragte sie erstaunt. »Wusstest du auch, dass er wollte, dass ich vor der Bibliothek auf dich warte?
Und, dass ich dich eigentlich mit auf … auf mein Zimmer nehmen sollte?« Ihre Stimme klang plötzlich gepresst, wie bei einem Geständnis.
Sten wurde mit einem Mal klar, dass zumindest in diesem Fall das Handbuch für Verdeckte Operationen Mängel aufwies. Er war jedoch schlau genug, den Mund zu halten.
»Weißt du denn, was Parral von mir erwartet?«
»Ich kann es mir vorstellen.«
Sofia verstummte.
Peinlich berührt merkte Sten, dass ihn seine Neugier zu weit getrieben hatte.
Er schwang ein Bein über Sofia. Auf seinen Knien balancierend legte er beide Hände an die Seiten ihres Gesichts, bewegte sie weiter nach unten, seitlich an ihren Brüsten entlang, bis zu ihrem Bauch.
Sofia seufzte dankbar und schloss die Augen.
Stens Hände wanderten liebkosend wieder nach oben, dann wieder hinab. Er streichelte ihre nackten Arme und Hände.
Sofias Hand fand die Verschlüsse ihres Gewandes und ließ sie aufspringen. Sten schob den Stoff ganz langsam zu Sofias Hüfte hinab, und die steifen Warzen auf
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