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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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diese Hülle wiederum mit einem Geflecht aus Streben und Stützen verkleidet. Und schließlich, um auch noch den letzten ästhetischen Anspruch zunichte zu machen, den diese gedrungene Rostbeule womöglich einmal besessen hatte, war im mittleren Bereich des Schiffsrumpfs auf beiden Seiten ein Yukawa-Antrieb angeschweißt worden. Die hinter dem Schnauzenkegel angebrachten Steuerungsdüsen sahen aus wie eine Anemonenblüte.
    »Eine echte Schönheit, was, Sir?« sagte Vosberh aufgeräumt. Sten musste ein Schaudern unterdrücken.
    »Das beste Design für einen Selbstmordbomber, das ich je gesehen habe«, fuhr Vosberh fort. »Würde mal sagen, wenn Sie in diese Fabrik reindonnern, dürften Ihre Chancen siebzig zu dreißig stehen.«
    »Für mich – oder gegen mich?«
    »Können Sie sich raussuchen.« Vosberh grinste. Dann wurde er wieder ernst. »Darf ich Ihnen zwei private Fragen stellen, Colonel?«
    »Nur zu, Major.«
    »Nummer eins: Nur mal angenommen, es klappt nicht, und Sie, äh, finden sich in der Großen Rekrutierungshalle droben im Himmel wieder – wen bestimmen Sie als Ihren Nachfolger?«
    Auch Sten musste grinsen. »Da sowohl Sie als auch Ffillips mit mir in der Atherston landen, dürfte das doch wohl eine ziemlich überflüssige Frage sein, oder?«
    »Ganz und gar nicht, Colonel Sten. Sie müssen wissen, dass ich Ihnen gegenüber ein kleines Geheimnis bewahrt habe:
    Ich halte mich für unsterblich.«
    »Ach!« entfuhr es Sten.
    »Deshalb ist die Frage für mich sehr wichtig. Ich werde meine Leute unter keinen Umständen dem Kommando von Ffillips unterstellen. Sie ist arrogant, überkandidelt, geistig beschränkt …« Im Augenblick gingen Vosberh die Beleidigungen aus.
    »Ich könnte mir denken, dass Ffillips das gleiche von Ihnen denkt, Major.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Ich werde mir Ihre erste Frage noch einmal gut durch den Kopf gehen lassen. Zweite Frage, Major?«
    »Dieser Überfall auf Urich. Besteht irgendeine Chance, dass durch diesen Schlag der Krieg beendet wird?«
    »Nein, Major. Es werden noch genügend versprengte Jann zum Großreinemachen übrig bleiben – einmal abgesehen von Ingild selbst. Weshalb fragen Sie?«
    »Ich habe Sie schon einmal gewarnt, Colonel. Sobald Parral oder dieser idiotische Marionettenprophet, den er kontrolliert, den Eindruck haben, dass sie gewinnen …«
    Vosberh fuhr mit dem Daumen über seine Kehle.
    »Falls Sie es noch nicht wissen«, fuhr er fort. »Söldner werden einfacher mit einem Stück Stahl in der Kehle als mit Credits in der Tasche bezahlt.«
    »Guter Tip, Major. Aber wie ich bereits sagte: Der Krieg hat noch nicht einmal angefangen.«
     
    Vosberh salutierte mit skeptischer Miene und entfernte sich.
    »Was soll das denn sein, Sergeant?« fragte Mathias und blickte staunend zu dem Holz-Plastik-Beton-Gebilde hinauf.
    »Dieses Dingens da ist ein feindliches Gerät, Captain«, sagte Alex. »Alles, was Sie darüber wissen müssen, ist, dass es nicht mehr länger existieren soll. Sie sind jetzt fertig ausgebildet, Captain. Nehmen Sie Ihre Gruppe und vernichten Sie das Ding.«
    Mathias zog ein mürrisches Gesicht, schulterte jedoch gehorsam das Demopack, das mit Plasbausteinen und Schnur vollgestopft war; der Inhalt sollte Sprengladungen, Zündschnüre und Kabel darstellen.
    Er winkte seine Einsatzgruppe voran, und sobald Alex einen Schritt zurück gemacht hatte, schwärmten sie um das Gebilde herum und machten sich daran, es zu erklettern. An bestimmten Schlüsselpunkten machten sie kurz halt und legten »Sprengladungen«, verkabelten alles miteinander und stellten Zünder ein.
    Alex blickte auf die Stoppuhr und musste zugeben, dass sogar Fanatiker ganz gut sein konnten. Bei dem Gebilde handelte es sich um den symbolischen Nachbau einer der Röhrenschleusen, die bei dem Überfall auf Urich zerstört werden sollten.
    Mathias und seine Leute sprangen von dem Gebilde herab und kehrten im Laufschritt zu Alex zurück. Mathias und einer seiner Vertrauten zogen eine simulierte Zündeinheit mit Verkabelung hinter sich her. Ohne auch nur ein bisschen schwerer zu schnaufen, nahm Mathias vor Alex Haltung an und salutierte.
    »Nun, Sergeant?«
    »Nicht schlecht, Ihre Zeit«, sagte Alex. »Doppelt so schnell, dann seid ihr wirklich gut. Wir kommen heute Abend wieder her, versuchen unser Glück noch mal. Im Dunkeln.«
    Auf dem Flugfeld standen mehrere dieser Übungsgebilde herum, an denen jeweils eine aus Söldnern und Mathias’ Männern zusammengesetzte Gruppe das trainierte,

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