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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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sterben, als hier in der Vorpostenlinie auf den Tod zu warten.

 
Kapitel 40
     
    Es hatte fast zwei Tage gedauert, bis man Khorea und die kläglichen Überreste seiner Kommandostruktur aus dem verschütteten Bunker ausgegraben hatte. Sie hatten ihn unter einem Stahlträger der eingeknickten Decke gefunden, zusammengekauert und in einer Art Trance.
    Die Jann-Ärzte hatten ihn rasch zurückgeholt, und Khorea verzichtete auf weitere ärztliche Hilfe. Statt dessen konzentrierte er sich auf die restlose Vernichtung der Söldner.
    Womöglich stand Khorea noch unter einem leichten Schock, einer verzögerten Kampfpsychose. Er hatte den langsamen Tod der Söldner befohlen, die sich ergeben wollten, und er hatte die Parole ausgegeben, keine Gefangenen zu machen. Er war fest dazu entschlossen, diese Leute von weit außerhalb des Clusters, die die Jann beschämt hatten, mit Stumpf und Stiel auszurotten – bis zum qualvollen Tod des letzten Mannes und der letzten Frau.
    Jetzt hockte Khorea hinter den hastig zusammengestellten Computern und Monitoren des improvisierten Kommandopostens.
    Er hasste diese Apparaturen und sehnte sich nach den Tagen, in denen ein militärischer Führer seine Truppen noch an der Front befehligt hatte.
    Dann lächelte er flüchtig. Ihm war klar geworden, dass die gesamte Elektronik und ihre Analysen nur eine einzige Antwort zuließen: die Söldner würden und konnten sich nicht ergeben.
    Er schaltete seinen Kommandosensor ab und stand auf.
    »General!« Ein Adjutant stand vor ihm.
    »Morgen. Morgen werden wir angreifen. Und ich werde den letzten Angriff persönlich leiten.«
    Der Adjutant salutierte mit vor Heldenverehrung weit aufgerissenen Augen.
    »Rufen Sie also für heute Abend meine Offiziere zusammen. Wir werden diesem Gewürm zeigen, wer die Jann sind, vom höchsten bis zum niedrigsten. Heute Abend jedoch – heute Abend werden wir uns zum Gebet versammeln. Hier. Eine Stunde nach Sonnenuntergang.«

 
Kapitel 41
     
    »… aber bevor man auf die Stregganjagd ging«, krächzte der alte Bhor, »musste man allerhand Vorbereitungen treffen.
    Wir fasteten und meditierten über das Wesen unseres Erzfeindes. Und dann, wenn wir mit uns und der Welt im reinen waren, feierten wir.
    Dann, und erst dann, machten wir uns auf den Weg über das von Wellen umspülte Eis, um ihn aufzuspüren, ihn, der gut versteckt in seiner Höhle saß …«
    ›Alt war nicht das richtige Wort für diesen Greis‹, dachte Otho. Wenn ein Bhor nicht mehr lange zu leben hatte, färbte sich der Pelz auf seiner Brust grau. Dann versammelte er seine Familie und alle seine Freunde zum letzten Gastmahl um sich, bevor er hinaus ins ewige Eis zog, um dort allein mit seinen Göttern zu sterben.
    Dieser Bhor hier war schon schneeweiß, von den Haaren auf seinen gekrümmten Füßen bis zu den struppigen Augenbrauen. Er war, soweit man sich erinnern konnte, der letzte noch lebende Stregganjäger.
    Also hörte man ihm im Konzil geduldig zu.
    So wie man Otho geduldig zugehört hatte, der noch immer mit den bandagierten Wunden und Verletzungen herumlief, die er sich zugezogen hatte, als er sein Raumschiff hochgerissen und mit einer verwegenen Pirouette aus der Atmosphäre hinauskatapultiert hatte, sobald er von Parrals Verrat Wind bekommen hatte.
    So wie man den jüngsten Bhor zugehört hatte, die sich dafür aussprachen, dass das ganze Volk der Bhor den schiffbrüchigen Kriegern sofort zu Hilfe eilen müsse.
    So wie man dem Kapitän einer Handelsflotte zugehört hatte, der ruhig und besonnen (jedenfalls für einen Bhor: nur zwei Unterbrechungen und eine Einlieferung ins Krankenhaus) dargelegt hatte, weshalb man die Söldner ihrem Schicksal überlassen und lieber überlegen sollte, wie man sich wieder mit den Jann auf guten Fuß stellte.
    Zufälligerweise war dieser Kaufmann Othos Hauptkonkurrent im Transportgeschäft.
    Doch im Konzil hörte man ihm zu, so wie man allen Bhor zuhörte. Die Bhor waren eine durch und durch demokratische Gesellschaft; jeder konnte sich vor jedem Konzil äußern. Eine Entscheidung fiel oft erst nach mehreren Wochen, nach einigen handfesten Auseinandersetzungen und nachdem man die Angelegenheit immer wieder diskutiert und ausgelotet hatte.
    Sobald die Entscheidung gefällt war, handelten die Bhor absolut einmütig. Aber bis es soweit war! Zum ersten Mal fragte sich Otho – ohne Zweifel war dieser korrupte Gedanke auf diese verfluchten Humanoiden zurückzuführen –, ob seine Gesellschaft nicht ausgesprochen

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