Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
Vom Netzwerk:
jaulte als Querschläger von der Decke gegen den Fußboden und die Wände.
    Und Khorea feuerte eine Salve auf den Lichtblitz.
    Sten zog das Kabel so fest er konnte zurück, und die Waffe stellte auf Dauerfeuer um. Die Dunkelheit wurde von stroboskopartigen Flammenblitzen durchzuckt. Die Pistole spuckte das ganze Magazin in den Bunker, und Khorea kam hinter einem Terminal hoch, zielte sorgfältig auf die Blitze aus der anderen Ecke des Raumes, um das Duell in der Dunkelheit mit einem einzigen, wohlgezielten Schuss zu beenden. Er sah nur ein schwarzes Schemen durch die Luft auf sich zufliegen, dann das kurze Funkeln von Stens Messer, bevor es in seinen Kopf eindrang, und dann krachte Sten selbst gegen den toten General und kurz darauf schmerzhaft gegen einen umgestürzten Tisch.
    Dann war es still. Nur von draußen erschollen die Siegesgesänge der Bhor, vereinzeltes Gewehrfeuer und hier und da eine Granate, und Sten konnte das Geheul seiner Söldner und der Gefährten hören, die aus ihrem Todesversteck hervorkrochen und sich an der Jagd auf die letzten Jann beteiligten.
    Und dann zog Sten mit dem Fuß einen Stuhl heran, setzte sich in der Dunkelheit hin und fing an, seinen Rachefeldzug gegen Parral zu planen.

 
Kapitel 43
     
    Das Treffen fand auf neutralem Boden statt – auf einem Planetoiden im Niemandsland des Lupus-Clusters, einem Ort des Allerheiligsten. Es war der erste Ort, an dem Talamein, der Urvater dieser Religion, nach seiner Flucht in den Cluster gelandet war.
    Mit ihren ausladenden Wiesen, lieblichen Bächen, den wildreichen Gehölzen und der einsamen kleinen Kapelle – dem einzigen Gebäude auf dem Planetoiden – erinnerte die Umgebung ein wenig an eine gepflegte Parklandschaft.
    Links und rechts der Kapelle lagerten zwei Gruppen von Soldaten und belauerten sich mit schussbereiten Waffen und nervösen Zeigefingern. Es handelte sich um die Leibwachen der rivalisierenden Propheten. Nach den seit Generationen ausgetragenen Kämpfen und gegenseitigen Beleidigungen warteten beide Parteien nur auf ein Zeichen, um der anderen an die Kehle zu springen.
    Zuerst entfernte sich Theodomir von seiner Leibwache, dann folgte Ingild seinem Beispiel, und die beiden schritten langsam durch das Gras aufeinander zu. Beide Männer waren nervös. Sie wussten nicht, was sie voneinander zu erwarten hatten. Als sie sich einander bis auf einen Meter genähert hatten, blieben sie stehen.
    Theodomir brach das Schweigen. Er setzte ein breites Lächeln auf, breitete die Arme aus und rief: »Bruder Ingild, welche Freude überkommt mich. Wie lange haben wir uns schon nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gesehen?«
    Auch Ingild lächelte. Betont liebenswürdig umarmte er seinen Rivalen und trat dann wieder einen Schritt zurück.
    Tränen rannen über seine Wangen.
    »Du sagtest ›Bruder‹. Welch angemessene Begrüßung.
    Auch ich habe immer wie für einen Bruder für dich empfunden.«
    »Trotz all unserer Meinungsverschiedenheiten«, sagte Theodomir.
    »Ja, trotz alledem.«
    Wieder umarmten sich die beiden alten Männer. Dann gingen sie Arm in Arm auf die Kapelle zu, vor der ein kleiner, mit einem weißen Leinentuch bedeckter Tisch stand. Ein kleiner bunter Schirm spendete Schatten. An dem Tisch standen, einander gegenüber, zwei bequeme Stühle.
    Auf der Tischplatte lagen mehrere Dokumente und zwei altmodische Füllfederhalter.
    Die beiden Männer ließen sich lächelnd nieder. Wieder ergriff Theodomir als erster das Wort.
    »Endlich Frieden«, sagte er.
    »Ja, mein Bruder Theodomir, endlich Frieden.«
    Theodomir übernahm es, den Wein einzuschenken, und kostete zunächst einen winzigen Schluck. »Ich weiß«, verkündete er mit feierlicher Stimme, »dass Talamein in diesem Augenblick auf uns herabsieht und lächelt, glücklich darüber, dass seine beiden Kinder seine Mahnungen beherzigen und die Waffen niederlegen.«
    Ingild wollte gerade einen großen Schluck Wein nehmen, hielt sich jedoch zurück und nippte mit priesterlich gespitzten Lippen nur ein wenig daran. »Wir haben uns sehr dumm benommen«, sagte er. »Worauf begründete sich denn unser Streit? Es ging um Autorität, nicht um Religion. Um Titel und Macht, sonst nichts.«
    ›Du verlogener Drecksack‹, dachte Theodomir und grinste noch herzlicher als zuvor.
    ›Du elender Windbeutel‹, dachte Ingild, erwiderte das Lächeln und reichte Theodomir die Hand quer über den Tisch.
    »Mein Bruder«, sagte Theodomir mit vor Rührung belegter Stimme.
    »Mein Bruder«,

Weitere Kostenlose Bücher