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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Stens Hirn eingebrannt:
    EINGESETZTE TRUPPEN: 670. (Sten war mit 146 seiner eigenen Söldner plus 524 von Mathias’ Gefährten gelandet.) VERBLIEBENE TRUPPEN: 321.
    ›Du bist vielleicht ein toller Anführer, Colonel‹, höhnte es in seinem Kopf. ›Nur fünfzig Prozent Verluste. Gut gemacht. Und was hast du jetzt vor?‹ Er hörte ein Geräusch hinter sich. Als er sich rasch umdrehte, sah er Mathias herankriechen. Er kauerte sich neben Sten; sein Gesicht war bleich, aus seinen Augen sprühten Angst und Hass. Hass … nicht auf Sten … aber …
    »Mein Vater«, sagte er. »Gab er den Befehl, uns hier sitzenzulassen?«
    Sten zögerte einen Moment, antwortete dann jedoch wahrheitsgemäß: »Ich weiß es nicht.«
    »Seinen eigenen Sohn«, fauchte Mathias. »Meine Gefährten …«
    Sten legte dem jungen Mann eine Hand über die Schulter.
    »Vielleicht steckt Parral allein dahinter«, sagte er. »Parral könnte sein eigenes Spielchen spielen.«
    Mathias wischte sich mit dem Ärmel über das schmutzige Gesicht. »Ich hätte es mir denken können …« Seine Stimme erstarb. Sten riss sich zusammen. Er musste nachdenken.
    Nicht reden – und sich schon gar nicht bemitleiden.
    »Mathias!« sagte er energisch und holte den jungen Mann wieder einigermaßen in die Realität zurück. »Geh wieder zu deinen Leuten und warte auf meine Befehle.«
    Mathias nickte benommen und kroch wieder auf seinen Posten zurück.
    Sten hob vorsichtig den Kopf über den Felsbrocken und spähte zum Vorposten hinüber. Nachdem ihnen klar geworden war, dass Parrals Transporter sie nicht abholen würden, hatten sie sich in einem zerstörten Maschinenwerk, das sich über vier Blocks erstreckte, in Verteidigungsstellung zurückgezogen. Sie hatten sich eingegraben und warteten jetzt darauf, dass etwas passierte.
    Die überlebenden Jann hatten sie völlig eingekesselt. Wie Egan noch kurz vor seinem Tod berechnet hatte, betrug ihre Truppenstärke ungefähr fünftausend Mann.
    Ein Verhältnis von nur zwanzig zu eins. Kein Problem – für einen Helden in den Simulationsfilmen. ›Du sitzt hier mit knapp über dreihundert Soldaten fest, Colonel, und die meisten sind obendrein verwundet. Außerdem hast du die Bhor vergessen.‹ Richtig – die Bhor. Ungefähr dreißig von ihnen hatten, nachdem sie nicht mehr fliegen konnten, auf dem Boden wie die Berserker gekämpft. Sten tat es nur leid, dass Otho offensichtlich beim ersten Rückzug getötet worden war, doch bislang gab es niemanden, der seine Leiche gesehen hatte. Also plus dreißig Kolosse. ›Na schön, Colonel, wie lauten deine Optionen?‹
    Bei einer Schlacht gibt es nur vier Möglichkeiten:
    1. – Gewinnen.
    2. – Rückzug.
    3. – Sich ergeben.
    4. – An Ort und Stelle sterben.
    Um diese Optionen auszuloten, bedurfte es keines Schlachtcomputers. Gewinnen fiel schon mal weg, zum Rückzug bestand keine Chance. Sich ergeben kam ebenfalls nicht in Betracht. Fünf von Stens Söldnern hatten diese Taktik ausprobiert. Es hatte fast einen ganzen Tag gedauert, bis sie endlich gestorben waren – die meisten von ihnen durch Gnadenschüsse aus den eigenen Reihen.
    Nein. Es war unmöglich, sich den Jann zu ergeben.
    ›Also was nun, junger Sten? All deine Klugheit und dein Planen haben dich jetzt hierhergeführt, wo dir nur noch eine Option zur Verfügung steht. Aushalten und kämpfen bis zum Schluss. Ein Kampf, der in die Geschichte eingehen wird wie Camerone, Dien Bien Phu, Tarawa, Hue und Krais VI. Mit anderen Worten: Wurmfutter.‹ Doch dann flammte Zorn in ihm auf, und er erinnerte sich an die Worte Lanzottas, des Mannes, der ihn durch die Grundausbildung der Garde gescheucht hatte. »Ich habe auf hundert verschiedenen Welten für das Imperium gekämpft, und ich werde noch auf hundert weiteren kämpfen, bevor mich irgend so ein Wicht vernichtet. Doch ich werde das teuerste Stück Fleisch sein, das er jemals geschlachtet hat.«
    Er fand wieder zu seinem gewohnten Kommandoton.
    »Alex!«
    Ein schneidender Befehlston – und Kilgour fiel auf, dass er richtig strammstand.
    »Sir!«
    »Sechs Stunden bis Sonnenuntergang. Ich will dich und fünf Mann – Freiwillige aus Ffillips’ Einheit – angetreten sehen.«
    »Sir!«
    »Wissen wir genau, wo sich der Kommandoposten der Jann befindet?«
    »Jawohl.«
    »Dann heute Abend. Wir machen einen kleinen Ausflug.«
    Ein Grinsen zuckte über Alex’ Gesicht. Er hatte es gewusst.
    Er hatte nicht daran gezweifelt. Und es war wesentlich besser, bei einem Angriff zu

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