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Kreuzstein

Kreuzstein

Titel: Kreuzstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Schreiber
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Schwertfeger, sprang auf und versuchte ihren Arm festzuhalten.
    Es war zu spät. Die Perlen waren bereits verschluckt.
    »Lassen Sie nur. Die sind ungefährlich«, beruhigte ihn Petra. »Ich glaube, wir haben sie jetzt lange genug gequält.«
    Schwertfeger stand auf und nahm Gerda an die Hand.
    »Ich komme gleich zurück. Bitte warten Sie noch einen Moment. Ich bringe Sie dann zur Tür.«
    Zwei Minuten später war er wieder da.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass es wenig Zweck hat. Es tut mir leid, dass Sie umsonst hierhergekommen sind.«
    »Oh, nein, danke, wir haben zumindest einen Hinweis bekommen. Sagen Sie«, fragte die Kommissarin gedehnt, »wissen Sie eigentlich, wer der Vater von Cordula ist?«
    Schwertfeger schüttelte langsam den Kopf und schien nachzudenken. »Nein. Soweit ich weiß, stammen beide Töchter aus einer nicht ehelichen Beziehung, wobei Frau Krämer den Vater nie benannt hat.«
    Gabriele Kronberg stand auf und ging langsam zur Tür. »Wir werden versuchen, es herauszufinden«, sagte sie beiläufig.
    »Warten Sie, ich gehe voran.« Ohne auf ihre Bemerkung einzugehen, schlüpfte Schwertfeger vor ihr durch die Tür und ging hastig vor den beiden Frauen den Flur entlang. An der Tür verabschiedete er sich knapp, wobei er sich mit dringenden Verpflichtungen entschuldigte.
    Kaum waren sie im Auto, warf Petra Gärtner der Kollegin einen Blick von der Seite zu. »Wie sind Sie denn jetzt darauf gekommen? Sie scheinen da ja in ein Wespennest gestochen zu haben. Der Kollege war ja auf einmal ganz durcheinander.«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte Gabriele Kronberg. »Nennen Sie es Intuition oder wie auch immer. Ich wusste ja, dass Frau Krämer mit den Mädchen allein lebt, aber jetzt, wo wir möglicherweise in einem Mordfall ermitteln, müssen wir auch die Frage der Vaterschaft klären.«
    »Warum glauben Sie, dass er mehr weiß?«, fragte Petra Gärtner.
    »Immerhin hat er engeren Kontakt zur Mutter durch die Betreuung der Tochter. Allerdings habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das überhaupt relevant ist. Mir war lediglich eine leise Ähnlichkeit zwischen der Toten und ihrer Schwester und Schwertfeger aufgefallen, und ich habe die Frage ganz impulsiv gestellt.«
    »Na ja, auf jeden Fall ist es Ihnen gelungen, Schwertfeger aus dem Konzept zu bringen.« Die Diplom-Psychologin lachte. »Das war den Versuch doch schon wert. Ein unangenehmer Zeitgenosse, fanden Sie nicht auch? Und was wollen Sie jetzt unternehmen?«
    »Vermutlich nichts.« Auch die Kommissarin musste unwillkürlich lächeln. Dann wurde sie wieder ernst. »Hinweise auf eine Straftat liegen ja nicht vor.«
    Sie hatten mittlerweile das eingezäunte Gelände verlassen. Bei der nächsten Gelegenheit hielt die Kronberg an und griff zu ihrem Handy.
    »Weller, die Sache wird ernst. Das Ganze ist zwar gerichtlich noch nicht verwertbar, aber für uns stellt es sich eindeutig dar. Es muss einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen geben. Was ist mit dem Laborbefund?«
    »Es war eine kleine Menge Spezialsprengstoff mit einem besonders hohen Schwadenvolumen. Das heißt, genau darauf abgestimmt, dass mit wenig Material möglichst viel Druck erzeugt wird. Das muss der Auslöser dafür gewesen sein, dass die ohnehin kurz vor dem Absturz stehende Wand abgebrochen ist.«
    »Mit anderen Worten, die Vorlaufzeit betrug zwar einige Jahre, aber der Zeitpunkt war exakt gewählt. Was muss das für ein Mensch sein? Informieren Sie bitte die anderen, dass wir uns morgen früh um acht Uhr zur Besprechung treffen.«

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    »Meine Damen, meine Herren, Sie wissen, dass ich durch äußere Umstände in den letzten beiden Veranstaltungen verhindert war. Ich hoffe, Frau Gutte hat Ihnen den Inhalt der Vorlesung für diesen Zeitraum zufriedenstellend vermittelt.«
    Spontan setzte zustimmendes Klopfen auf die Tische ein. Anja, die wieder in der ersten Reihe saß, wurde rot. Henno fiel sein Traum ein, und er musste sich von weiteren Gedanken losreißen, um sich auf sein Thema zu konzentrieren.
    »Wir haben das letzte Mal über Verwitterungsprozesse an verschiedenen historischen Bauwerken gesprochen«, begann er. »Da sicher einige von Ihnen an der nächsten Tagesexkursion zu Zusammenhängen von Natursteinen und Gesteinsvorkommen teilnehmen werden, hier schon einmal vorab die verschiedenen Steinbrüche, die für die Region Niederrhein wichtige Naturstein-lieferanten waren.«
    »Eine Frage, Herr Professor. Was ist denn eigentlich bei dem Vorfall von letzter Woche

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