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Kreuzstich Bienenstich Herzstich

Titel: Kreuzstich Bienenstich Herzstich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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hakte sich bei Seifferheld unter.
    Seifferheld gab einen undefinierbaren Laut von sich.
    »Onis ist absolut verträglich. Das haben Sie doch sicher gemerkt, als Sie ihn ableinten, oder etwa nicht?«
    Sie schenkte dem älteren Streifenbeamten ein warmes Lächeln. Die Kruste schmolz. Der Kern blieb hart.
    »Können Sie sich ausweisen?«, sagte er zu Seifferheld.
    Seifferheld brummte.
    MaC stieß ihn in die Rippen. Mehrmals. Heftig.
    Seifferheld zog seinen längst abgelaufenen Berechtigungsschein für die Polizeikantine aus seiner Brieftasche.
    Der jüngere Streifenbeamte nickte. »Kommissar Seifferheld? Von Ihnen habe ich schon gehört.«
    »Gerüchte über Polizeibrutalität bei Verhören?«, lästerte Haspinger. »Wie der Hund so der Herr?«
    »Danke für Ihr Bürgerengagement, Kollege Haspinger. Wir kommen jetzt allein zurecht«, sagte der jüngere Streifenbeamte.
    Haspinger wollte etwas erwidern, überlegte es sich dann aber anders und zog davon, die Hand so fest um die Schlecker-Tüte gekrallt, dass die Fingerknöchel weiß schimmerten.
    »Uns wurde gesagt, das Tier habe stundenlang unbeaufsichtigt hier gelegen.«
    »Ich war keine halbe Stunde in der Stadtbücherei. Erkundigen Sie sich ruhig. Man muss einen Euro pro halbe Stunde im Internet zahlen. Die wissen da drin, dass ich erst vor achtundzwanzig Minuten gekommen bin.«
    »Wir glauben Ihnen ja«, versicherte der jüngere Streifenbeamte. »Kollege Haspinger hat womöglich überreagiert, weil er mit seinem Pascha neulich durch die Polizeihundeprüfung gerasselt ist. Darum ist er momentan etwas dünnhäutig. Sie können Ihren Hund mitnehmen.« Er nickte seinem Kollegen zu, der zur Seite trat.
    Onis sprang aus dem Wagen, beschnupperte die Beamten, leckte Seifferheld die Hand und bohrte dann seinen Hovawart-Schädel in den Schritt von MaC.
    Sie lächelte, beugte sich vor und kraulte ihn sehr gekonnt von den Ohren bis zum Hinterteil und wieder zurück.
    »Jetzt Hund sein«, seufzte der ältere Streifenbeamte sehnsuchtsvoll.
    Seifferheld sah ihn finster an und stieß ein bärbeißiges Brummen aus.
Die Hölle ist eine besondere Gunst, die denjenigen gewährt wird, die innig danach verlangt haben. Aber allen anderen auch – der Fairness halber
    Aus irgendeinem ominösen Grund frühstückte Seifferheld schon wieder mit seinen Frauen.
    Vielleicht war der Grund aber auch nicht so ominös: Er war ein Mann mittleren Alters. Nun ja, am oberen Ende des mittleren Alters, aber immer noch irgendwie mittig. Und Männer mittleren Alters verschwanden in letzter Zeit spurlos, um dann tot wieder aufzutauchen. Carpe diem – Seifferheld war von dem deutlichen Gefühl durchdrungen, er sollte seinen Harem genießen, solange es noch ging. Und für diesen Abend plante er, seinen Harem zu erweitern. Und das noch viel mehr zu genießen.
    Man hörte nur das Geräusch von Messern, die Butter und dreierlei Gsälz auf Brotscheiben strichen, von Löffeln, die Heißgetränke umrührten, und natürlich das Schnarchen von Onis unter dem Küchentisch.
    Vor Seifferheld standen eine Schale mit Veganermüsli – jeder Bissen so schmackhaft wie ein Stück Pappe im Mund –, ein Teller mit Spiegeleiern und Schinken, die in einer Fettlache den Freischwimmer zu machen schienen, und ein Halbliterglas mit schlammbraunem Gemüsesaftmix. In einer Art altersweisem Geistesblitz hatte Seifferheld herausgefunden, wie er drei Frauen auf einmal beglücken konnte: Er nahm von allem einen Bissen und zwinkerte dann der zuständigen Küchenfee in einem Augenblick, in dem die anderen beiden es nicht sahen, anerkennend zu. So waren alle drei glücklich und er konntedann in Ruhe sein Leberwurstbrot essen und sein Gläschen Apfelmost trinken.
    Zu der Geräuschkulisse gesellte sich nun noch das Rascheln der Tageszeitung. Nach einem Gipfeltreffen hatte man – beziehungsweise frau – sich darauf geeinigt, dass Susanne den Wirtschaftsteil, Irmgard die Lokalseiten und Karina die Kulturinformationen bekam. Für Seifferheld blieb vom
Haller Tagblatt
nichts übrig, aber wie hatte seine Tochter seinerzeit gesagt: »Du kannst ja lesen, wenn wir aus dem Haus sind.« Großzügig überließen ihm die Frauen jedoch die Werbebeilagen und an diesem Morgen studierte er nicht uninteressiert die Broschüre des Hohenloher Elektromarktes. Digitalkameras im Angebot.
    Ich sollte mehr Fotos machen, dachte Seifferheld. Wie lange werden wir noch so beschaulich beieinander sein? Das muss man doch im Bild festhalten.
    Seifferheld hatte sich schon

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